ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
312 Snugethiere. (Ølfte Ordnnng. Die rucksichtslosen Erbeuter gewannen aus dem unge- geheuren Leichnam 4000 englische Gallons Thran. — Der nordische Finwal bewohnt die arktischen Meere rom 61° — 68° n. Br., vom Nordcap fiber Island bis Spitzbergen und Gronland, und bildet kleine Gesellschasten oder halt stch paarweis zusammen. Die bisweilen an die europaischen und selbst an die deutschen Kusten gewor- fenen (z. B. ein in der Wesermundung 1699, ein anderer, von Rudolphi anatomirter, 1819 an Holstein gestrandeter)! find als durch Sturme verschlagen anzusehen. Die Wal- fischfanger stellen ihm kaum nach, indem er wenig Thran liefert und so schnell schwimmt, dah ihm schwer beizu- kommen ist. Von Natur furchtsam, verfallt er durch Ver- wundungen in granzenlose Wuth, verfolgt die Bote und zertrfimmert sie und wird daher sehr gefurchtet. Seine i Gesrahigkeit steht im Verhaltnisse zu dem ungeheuren Korper; einmal unter die wandernden Schaaren von Haringen gerathen, richtet er unglaubliche Verwustungen an, denn bei jedem Oeffnen des unermehlichen Rachens erfatzt er viele Hunderte jener dichtgedrangten Fische. Nach Egede findet man in seinem Magen eine Tonne Haringe; Hunter entdeckte in seinem jungen, nur 18 Fuh langen Finwale Reste von Haifischen. Der im atlanti- schen und Mittelmeere lebende Finwal (Balaenoplera musculus) gilt als wirklich verschiedene Art und scheint theils durch runderen und breiteren Unterkiefer, theils auch durch verhaltnifimahig kfirzeren Kopf und die Ver- haltnisse einzelner Knochen des letzteren vom nordischen- Finwal abzuweichen. Wahrscheinlich war er schon Ari- stoteles und Plinius bekannt. Schadel und einzelne Knochen von ihm sind in sudeuropaischen Sammlungen nicht felten. Ein vollstandiges Knochengeruste gewann man von einem an der Kaste Frankreichs nicht weit von Perpignan am 27. November 1828 gestrandeten Jndivi- duum, welches seit geraumer Zeit todt und start in Naulnih ubergegangen war. Die Lange betrug gegen 76 §"8, der Umfang an der Brust etwa 33 Fuh. Alle in alteren Schristen verstreuele Notizen uber die im Mittel- meere gesehenen oder gestrandeten Wale dfirften auf Hiese Art zu beziehen sein. Dem franzostschen Arzte Campa- nyo verdankt man eine genaue Beschreibung des bei Perpignan angelriebenen Thieres, dessen fibrige Ge- schichte jedoch darum noch sehr im Dunkel liegt, weil man sie gemeinlich mit derjenigen des nordischen Fin- wales verwechselte.