ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
30 Gesicht nebstden Ohren so glanzend schtvarz, vas man cine Larve vor sich zu sehen meint. Der sehr ftarke Korper ist oben olivengrun, unten weihlich aschgrau, der Bart kurz und orangenfarbig, die Handflache kupserroth. Der Schwanz steht wie ein steifer Haarbuschel senkrecht auf deni Kreuze empor. Die weidlichen Jndtpiduen sindkleiner, haben cine kleinere Selmauze und minder lebhafte Far- bung. Wahrscheinlich sind verschiedene, von Pennant als der „gratie" „gelbe" und „Waldpavian" beschriebene Asien nichts Anderes als junge unausgefarbte Drille. Der junge Drill soll zahm und gutartig fein, erwachsen ungemein wild werden. Dergleichen Ausgewachsene sind jedoch in Menagerien sehr felten, da fte wie die Mandrille gemciniglich den Sturmen deS Zahnwechsels erliegen. Junge werden dafur um so Haufiger angetroffen; fte wur- den, bis Friedr. Cuvier die Unterschiede auffand, Haufig fnr junge Mandrllle angesehen, da Pennant's Beschrei- bungen zu unklar waren, um zur Bestimnmng der Art dienen zu tonnen. Auch die afrikaE^en Reisenden schei- nen jene verwandten Arten verwechselt, sie sogar mit dem Tschimpanse vermengt zu haben. II. Affen der nenen 1U elt. Die ztveite grosie Hauptabtheilung der Asien, die man wegett einer charakteristtschen Bildung auch Breitnasen genannt hat uinfaht Thiere, die nicht allein durch liber- cinstimmende korperliche Merkmale, sondern auch durch gemeinsames Vaterland als geschiedene Gruppe erscheinen. Ihre autzern Merkmale sind sovende: Daumen der Vor- derhand den ubrigen Fingern nie so vollkommen entgegen- setzbar wie an der menschlicheit Hånd; Zahne nicht 32 tvie an den Asien der alten Welt, sondern 3G, indeni 6 Backenzahne auf jeder Seite vorhandeit sind, von welchen die drei vorderen ztveispitzig, die drei Hinteren wahre breit- kronige Backenzahne sind. Gesahschwielen und Backen- taschen sind nie vorhandeit. Die Nasenlocher stehen seittich, haben einen erhabenen Rand und sind durch eiite I-reite Scheidetvand getrennt. Der Schivanz fehlt nie, wird nie zum Stummel, ist vielmehr ziemlich lang, ost ein wahres Greiforgan. Die amerikanischen Asien sind ausschliehlich Bewoh- ner warmerer Breiten, und wenn anch die Arten sehr zahlreich sind, so ist doch das geographische Gebiet ihrer Verbreitung tveit beschrankter als dasjenige, tvelches die erste Gruppe der Asien auf der ostlichen Halbkngel eitt- nimnit. Nordlich wird diese Grattze durch den 10 — 110 N.-Br. bestimmt und austerdem dnrch das Antillemneer, denn wie gros und schon auch die Jnseln Cuba, Haiti u. s. tv. sind, so kommen auf ihnen Asien dennoch eben so tvenig vor als nordlich vom Jsthmus von Panama in Vueatan oder Merieo. Ihre sudliche Ansbreitung Hort ,titter dem 24— 250 S.-Br. auf, wird int Westeit durch die hohe Kette der Åndes beschrankt, erstreckt sich aber nier das ganze Land zwischeit dieseit Gebirgen und dem atlantischen Oecatt. Sie sind ausschliehlich Baumthiere und wolmen in jetten dickett Waldern, die das grope Bin- ttenland ves aguatorialen Amerika, geringe Uitterbrechun- gen abgerechnet so dicht uberziehen, dast kletternde Thiere, Wetttt sie soitst tvollen, Hunderte von Meilett auf dett Banmwipfeln zurucklegen kotmtett, ohtte ttttr einmal auf dett Boden Hinabzusteigen. Ihre Schadel sind ziemlich gewolbt und glatt, d. H. ohtte Knochengraten und ohtte bemerklich vorspringende Brauenbogen, austerdem von den mehr menschettahitlichen und edler geformten Scha- deln der astatischen Asien unterschieden dttrch einen tveit spitzerett Gesichtswinkel oder, ntit anderen Worten, dttrch geneigteres Profil. Zwar sind ihre Eckzahne bistveilen ziemlich groh, niemals aber denjenigen der Raubthiere vergleichbar. Menige Arten erreichett ansehnliche Groste, viele haben kanin die Statur der genteinett Eichhornchen, und die langsteit messen ohtte Schwanz Hochstens 2 Ftth 2—4 Zoll. Ihre Farbung ist zwar mattnichfaltig, jedoch niemals so buitt tvie bei vieten Asien Afrika's; vie ttttbe- Saugethiere. Haarten, grell und unschon gefarbten Hautstellen der Paviatte fehlett ihnen gattz. Sie besitzen eiite unverketm- bare Familienahnlichkeit, welche freilich die systematische Feststellung der Arten erschwert. Abenteuerliche oder tvohl gar Furcht einstohende Gestaltep kommen nitter ihnen nicht vor; hochstens erhalten die Sakis durch Tracht ttitd Behaarmtg ein ettvas ungewohnliches Ansehen. In keinetn Falle entspricht aber ihr Charakter dem auheren Scheine. Man keniit nicht einen amerikanischen Asien von halb der Mildheit, Falschhcit ttitd Bosheit, welche viele Asien der alten Melt auszcichnet. Sie sind viel- mehr furchtsame und harmlose Geschopse, besitzen keitte Waffen zur Vertheidigung und tonnen itttr durch Flucht oder Verbergung sich dett uttablasfigen Verfolguttgen der groheren Raubthiere und der Menschen ettiziehett. Alle lasiett sich mitLeichtigkeit zahmen, indessen ertragen mattche Arten die Gefangenschast selbst in ihrem Vaterlande nur kttrze Zeit. Man britigt viele ans Brasilien nach Eu- ropa, tvo sie jedoch nie alt tverden, sondern dem Hanfigen Witterungswechsel ttttd nnfrettttdlichen Klima erliegen. IX. Klammeraffe. (Ateles.) Gattungschar akter: Kopf rttitd; Gesicht mittel- ttiahig entwickelt; Gesichtswinkel 50 —600. Glieder sehr lang tind schmachtig; Vorderhande vierfingerig, ohtte Dauntett und selbst ohtte Andeutting defselbett; Hinter- Hande fnnffingerig; Plattnagel. Schwanz langer als der Korper, start greifend, am auheren Ende nach unten unbehaart. Die Klammeraffeti sind die schmachtigsten aller bekattn- ten; ihr Korper ist lang gestreckt und der Brustkasten ver- Haltnihmahig eng; die Glieder sinv nicht allein sehr lang, sondern anch sehr mager, jedoch in dett Gelenken uttge- mcitt biegsam. Das Haar des Pelzes ist nieift schwarz, lang, bisweilett gerade ttttd ettvas steif oder rauh, attderc Male weich, feidenartig oder tvollig ttttd datttt leichtge- krauselt. Das dunitbehaarte, stellentveis fast nackte Ge- sicht Hat einen melancholischen Ausvruck; die Nase ist breitgedruckt; cine breite Scheidetvand trennt vie schief gestellten, ovalen Nasenlocher. Die mapig grosien, titi- behaarten Ohrett Habett einen umgeschlagenen Rand. Die Schneidezahtte bieten nichts Ungewohttliches dar ttttd sind ettvas kurzer als die konischen Eckzahne; die 24 Backenzahne sind mit stumpfhockeriger Krone versehen ttttd wahre Mahlzahne. Sit Bezug auf ihr Aeusieres konnett die Klammeraffen an die Gibbon Asiens erinttern; beide Gattungen kommen auch dttrch Sanstmuth, Rtthe und geringere Reizbarkeit tibereitt. Die Lange und Biegsamkeit der Glieder erschwert dett Klammeraffen die Betvegung auf ebettem Boden ausierordentlich; sie kriechen auf ihm schwankend einher ttttd suchen dieser Unsicherheit dadurch abzuhelfett, dasi sie int Fortschreiten jedett festen Gegetistattd mit dem Ende des Greifschwattzes umfassett. Int vierfusiigen Gange bertthren sie den Boden ttttr mit dem inneren Rande der Vorderhande und mit dem Ausien- rattde der Hinterhande, ittdessen itehmen sie ofters eiite senkrechte Stellung an ttitd schreiten dantt besser vorwarts als die Mehrzahl der laitgschwanzigett Afsett, ittdent sie ihren langen, senkrecht empor gehaltenen und oben um- gekrummten Schwanzes gleichsam als Balancierstange ge- brauchen. In den Batimwipfelti betvegen sie sich mit grositer Leichtigkeit ttttd Sicherheit, indein sie eiite Reihe rascher Schwingungen attsfithrett, an welchen Glieder ttitd Schwanz gleichen Antheil nehmett. Der letztere ist ihnen uberhaupt von grositer Nutzlichkeit ttttd eigentlich unentbehrlich, detttt versehen mit einettt sehr ausgebildeten Muskelapparat und leicht betveglichen Mirbelknochen, lasit er sich nicht allein ziemlich in jede Stellung beugett, son- dern auch tint Gegenstande wickeln, die dantt fester gehal- ten werden, als es dttrch dieHattd gesthehen konitte. Beim Auf- oder Absteigen an Baunten tvird er eben so unttit- terbrochen angetvendet wie bei der Fortbewegutig uber Aeste ttttv trifft ohne langes Suchen und mit Genauigkeit Erste Erdniltig- die zti Stutzpunkten passenden ttttd dem Auge ebett nicht sichtbaren Hervorraguttgett des Stammes oder der Aeste. Gar nicht sellett Hangen sich die Klammeraffett allein an dem Schwanze auf ttttd schwingen sich hin ttttd Her, bis sie hittreichende Flugkraft erlattgi habett, unt mit ausgestreck- ter Hånd einen ettvas entfernten 511'1 ztt erhaschen. Das unbehaarte, mit einer schwarzen, weichett Haut riberzogene Schwanzende bient als Werkzeug des Tastsinnes ttttd er- forscht die Beschaffenheit von Gegenstanden, ittdent es dieselbett nmschlingt. Die Jitdier erzahlen, dah der Klammeraffe seinen Schwanz in enge Spalten ttttd Hoh- lttitgett der Baunte versenke, ttttt Eier ttttd attdere Dittge Hervorzuholen. 1. Der Tschamek. (Ateles Cliamek.) Sig. GO. Das Fell i ft lang behaart, glatt, glattzend schwarz. An dett Vorderhandett fehlt der Dattmen, der dttrch eiite nagellose Warze vertreten tvirv. Gesicht ttttd Ohrett sind unbehaart und von kupferiger Fleischfarbe. Die Lange deS Korpers betragt 21 Zoll, des Schwanzes 30 Zoll. Das Vaterland der Tschamek ist nicht Peru wie in den meisten Buchern steht, sondern vielmehr die Wald- region, die von Quito atts nach Osten sich erstreckt, feriter die Walder von Esmeraldas und wahrscheinlich auch die Landenge von Panama. Das ode, banttt- ttttd wasser- lose Peru ist nicht int Stande, ttttr eiite wilde Affenart zu beherbergen. Vielleicht versteckeit sich tinter jettem Namen mehrere Arten, die der Sichtung durch kunstige Reisende aufbehalten bleiben. In den genannten Ge- gendeit ist der Tschamek sehr gewohnlich ttttd wird von dort haufig in die Stadte des eigentlichen Peru, z. B. nach Lima gebracht. Schon die stuhesten Berichterstatter uber Amerika gedettkett seitter, freilich aber werden ihm gar titanche Dittge nntergeschoben, die, auch von anderen Affett erzahlt, dennoch sammtlich in das Reich der Fabelit gehoren. So sollen nach Acosta's Berichte (1547) diese Affett, unt eittett Flusi ztt passiren, an einander geklant- mert Ketten bildett, die, an einettt hohett Baume sich attf- Hattgend, dttrch fortgesetztes Schwingen endlich das ent= gegengefetzte Ufer ohtte Bertthrung des Massers erreichett. Es fehlt zwar uber sie an ttittstandlicheit Nachrichten ttetterer Zeit, allein man weisi wenigstens, dah sie wie die ubrigen Klammeraffen in grohen Gesellschaftett leben, Jnsccten eben so gern wie Fruchte verzehren, gattz Harmlos ttttd leicht ztt zahmen find, ubrigens keitte ttitterhaltenden Gesellschasten int Hause abgeben, ittvent sie, von ernstem ttttd traurigen Naturelt, dett Utitgang mit Menschen nicht lieben. 2. Der Marimonda oder weirbluchige Klammeraffe. (Ateles Bel- zebutli.) gig. 61. Pelz fchwarzlich brautt, glatt und glanzend; Vorder- ttitd Hinterhande ettvas dunkler; die Seiten, Lettdeii und Hliften glanzend graubraun; das lange Haar zu den Sei- teii des Halses, am Bauche und an der Jnnenseite der Glieder weisilich; die Vorderhande danmenlos. Der am Orinoko, Cassiquiare und uberhaupt in Guy- ana genteine, in Brasilien sudlich vom Antazonas gar nicht vorkommende Marimonda wird ohtte den fusilangen Schwanz 1 Fusi 9 Zoll hoch ttttd gehbrt ztt den hahlich- stett seitter Gattung. Alle oberett Theile sind schwarz, die nitteren schmntzig gelblich-weisi, die tiitbehaarten Haut- stellen violett-schwarz, die Augenkreise fleischfarben. Das Haar auf der Stirit richtet sich nach Hittlen, dasjenige des Hinterkopfes nach vorn, und so entsteht ein Hoher, steifer Haarschopf. Eiite Stelle an der Schwattzwurzel nach unten ist rostfarbig. Nach Humboldt's Zeugnifse zieheit die Jitdier am Orinoko diese Art anderen als Wild- pret vor. Das Fleisch der amerikanischen Affeit ist ettvas weichlich ttttd nicht nach dem Geschmacke ttngewohnter Europaer, die zumal Ekel empfitidett beim Anblicke ge- bratener Affett, Well diese dttrch Hattde und Kopf an menschliche Sauglinge erinttern konnett. Die Indianer