ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

Mit 1100 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 322 Forrige Næste
Vierhander. Snugelhiere. 31 kemien solche Scheu nicht; sie verzehren viele Affen theils srisch, theils gerauchert und treiben wohl auch mit den uber dem Feuer ganz eingetrockneten, fchwarzen und un- zerstuckelten Affenleibern einigen Tauschhandel nach den Hvheren Gebirgen, wo Llffen niemals angeiroffen werden. 3111 Ganzen ist der Marimonda so trag wie die ubrigen Klammeraffen, denn er sitzt stundenlang in der Sonnen- Hitze, den Kops nach hinten gebogen, die Augen gen Him- mel und die Arme auf den Rucken geschlagen. In Ge- sangenschaft ist er sanft, ohne Muthwitken noch Heftigkeit. Wird er gereizt, so bauert sein Zorn dennoch uicht lange 3eit und anhert fteb durch vorgestreckte Lippen und einen rauhen, wie Au— o klingenden Ruf. Bei den Jndieru am Flusse Guaina Heiht er Aru. 3. Der Cøaita. (Ateles Paniscus.) Fig. 62. Pelz grvb, langhaarig, glanzend, reinfchwarz, an der unteren Seite deS Korpers fehr dunn. Gesicht und Ohreit unbehaari, sleischsarben mit Uebergang in das Kupferige oder Lohfarbene. Der Daumen der Vorder- Hande fehlt ganz. Man Hat ehedem den Coaiia, der ohne Schwanz 2 Fuh, mir demselben 4 Fus in der Lange rnihi, sur einen Bewohner von Brasilien und felbst von Paraguay ange- fehen, jedoch irrthumlich, denn er foniint nur in Guyana, Surinam und Cayenne wilb vor, allerdings aber in gro- hen Heerden, die sich vor den Menschen wenig furchten, sie durch Grinzen, Grimmassen und Geschrei zu schrecken suchen, und selbst, wenn Einzelne vermundet morden, die Flucht nicht auf einmal ergreifen. Sie klettern mit gro- Her Geschicklichkeit, sich des Schmanzes fortwahrend be- dienend, indessen ubereilen sie sich Hierbei nicht, sondern bleiben wohl långere Zeit, gleichsam als versuchten sie ihre Ruhe zu psiegen, in der sonderbarsten, bisweilen verkehrt ausgehangten Stellung. Auf ebenem Boden bewegen sie sich nur mit auherster Schwierigkeit, schwan- ken hin und her und scheinen glucklich zu sein, wenn sie die Aeste eines Baumes wieder erreichen, wo sie von dem Schwanze, ohne welchen sie hilflose Geschopfe sind, Ge- brauch machen tonnen. Sie werden tit Guyana zahm in den Hausern gehalten und entmickeln inehr Lebhastig- feit und Fahigkeit als die Tschamek, sollen aber von Alt- fallen boshafter Laune nicht ganz frei sein. In den Menagerieit Europa's sindet titan Klammeraffen nur fel- ten , denn sie vertragen das Klima fast noch weniger als die Affen Asiens und Asrika's. Jhren Wartern sind sie besonders zugethan und unterhalten sich mit der Hervor- bringung so wunderbarer Korperstellungen, dah man an dem Vorhandensein fester Geleuke zweifeln mochte, nehmen aber dabei von den Zuschauern ferne Notiz. Auch von diesen Affen erzahlen altere Reisebeschreiber viele Fabeln und dichten ihnen fogar Kenntnih von Heilpstanzen an, die sie aufsuchen und dem verwimdeteit Kameradett auf- legen sollen. 4. Der Miriki. (Ateles hypoxanthus.) Fig. 63. Pelz weickwollig, gelblichgrau, Gegettd um die Schwanzwurzel rostrothlich. An den Vorderhandett ein Warzenformiger und nagelloser Daumen. Gesicht fleifch- farbett, gratt punktirt mit dunn verstreueten granen Haa- ren. Lange desKorpers 20 Zoll, des Schwanzes 25 Zoll, ber vorderen Glieder 22 Zoll, der Hinteren 20 Zoll. Der Korper des Miriki ist nicht ganz so schlaitk wie derjenige des Marimonda oder des Tschamek, vielmehr Hat der Bauch einen ganz ansehnlichen Umfang und bil- bel mit den dunnen Benten ebett tein Verhaltnihmahiges ^anze. Der Kops ist kleiti und rund, das Gesicht nach ber Mitte ettvas vertieft, gleiebsam eiitgefalfeii tind start Miergerutizelt und daher von jeitetn greisenhasten Aus- drucke, der an den meisten amerikanischen Affen bemerkt Mird. Zwischett dem Miriki und den andereit Klanimer- «ffen ergeben sich eittige Verschiedeitheitett, die jedoch die Crrichtung einer netten Gattuttg (Eriodes Is. Geoffr.) tli^^t rechtfertigett. Die runden Nasenlocher sind itant- lich nach uttteit gerichtet, durch schmale Sebeidelvand getrennt, die Backenzahne groh und viereckig, die vorderen des Oberkiefers scharfbockerig, und so nahert sich das Gebih demjenigen des Brullaffen, von welchem nitter Fig. 64. eitte Abbildung nach Fr. Cuviersaus dem Werte desselben uber die Zahtte der Sangethiere) gegeben ist, derett Original aber, wie Geoffroy behauptet, nicht von einem wahren Brullaffen, sondern vott eittettt der erwahn- tett wollhaarigeit Klammeraffen Herruhrte. Die bestett Nachrichtett uber die Lebensweise dieser Affett Hat der Prittz Marimilian vott Nenwied geliefert. Jin Allgemeinen gleicht der Miriki den Klammeraffett und durchstreist in Truppen vott 20—30 Stuck die grohett Urmalder Brasiliens. Er flieht die Nahe der Menschen, liebt die Einobe, wo er den ganzen Tag hindurch sein Ge- schrei ertonen laht, ohne jedoeli den weithin Vernehmbaren Larm der Brullaffen Hervorbringen zu konneii. Beini Anblicke des Jagers erklettert er mit groher Schnelligkeit die Hochsten Aeste und verliert sich bald in dunkle und sichere Orte, wo ihn selbst das scharfe Auge des Jndiers nicht mehr entdeekt. Von Charakter ist er sehr Harmlos, iiii Allgemeinen zur Rnhe und zum ungestorten Lebens- genuffe getteigt, denn sobald er seitten Hunger befriebigt Hat, fo streckt er sich aus den obersten Baumzweigen aus oder sitzt, deti Sonuenfcheiit geniehend, da. Seitte Nah- rttng besteht in Fruchten aller Art, indessen zieht er Pal- mennusse vor, zuinal aber die jungen Herztriebe der schlaitken Euterpe utid ahnlicher Palmen des heihen Bra- siliens. Die Botoendeit nennen ihn Koupo, die Brasi- lier Miriki. Er fomnit ttur ftelleniveis vor, mehr ini Skiben (zwifchen 14—25 S.-Br.) als ini Norden, und scheint unter dem Aequator, in den herrlichsten aller Malbebenen, itu Gebiete des Amazonenflufses namlich, ganz zu fehlen. X. Brullassc. (Mycetes.) Gattungscharakter: Schadel spitzig oder Pyra- midalisch; der Hintere Theil des Unterkieserknocheits ttti- gentein hoch, eine aus der Llustreibung des Zungenbeiites entstandene Knocheitblafe deckend. Die Vorderhande funszehig. Langer, tinten am Ende nubehaarter Greif- schwanz. Die Brullaffen bilden eine ausgezeichnete, wiewohl den Klammeraffen nahe verwandte Gruppe, sind zwar nicht viel groher als diefe, aber (eineswegs von gleich fchmach- tigeiti, sondern vielmehr von gedrimgenem Bane, gentei- niglich mit vorhangendem Bauche, starten und muskel- reichen Gliedertt versehen. Jhr Haar ist gewohnlich viel turzer als bei den Klammeraffen und titeist lebhast ge- farbt, bietet aber einen fonderbaren Charakter in feitter Richtung tind Vertheilung. Auf dem Oberkopse befin- deit sich zwei Scheitelpunkte, und daher ftrebt das dort fteheude Haar sich fo entgegen, dah ein niederer Wulst entsteht; auch vonder Handwurzel bis zum Elkbogeit Wachst das Haar in umgekehrter Richtung, die Spitzen nach Hin- ten gerichtet. Maii erfennt den Schadel des Brullaffen leicht an feiner pyramidalen Gestalt, dem gleichfam eckigen tind fchroff entporsteigendeil Hittterkopse, dem fehr niedri- gen Gesichtswinfel von 39° und dem daher ungentein fchiefeit Profil. Der nach hinten fehr hohe Unterkiefer- knochen ift bestimmt, das wunderbar angeschwolkene, in eine Knocheitblafe verwandelte Zitngenbeiit zu fchutzeit. Diefer fottderbare, attherlich als groher Kropf Hervortre- tretende Apparat (Fig. 65.) steht mit der Luftrohre tit Verbindiing, sangt die Stimnie wie ein Refvitanzbvden aus tind verleiht ihr eine fede Voraussetzung ubertreffeude Starke. Der Zahnbau zeigt itichts Besonderes; die Eck- zahne sind sehr groh und gleichen dreifeitigen Pyramiden. Die Glieder steheit tm gunstigen Verhaltnisse zu einander und zum Korper; die vier Hande sind mit Daumen tind die Finger mit kurzen, gewolbten Nageln versehen. Wenn man die Schlankaffeit Llsiens mit delt Klammeraffett ver- glichen hat, so kantt man andererfeits die Brullaffen als Reprasentanten der Makako's anfehen. Sie sind uber das tropifche Stidamerika von Guyana bis Paraguay verbreitet und leben in dichten Nrwaldern vorzugsweis itt der Nahe groher Strotne, meistens in Gesellschasten vott 10 — 20 Stuck vereint. Fast nie steigen fte aus den Boden hittab, bewegen sich aber, unterstutzt von ihretit langen und sehr sestgreifenden Schwanze, mit Leichtigkeit in den Batttiiwipseln. Seit der Entdeckung vott Amerika ihres Geschreies Wegen beruhmt, sind sie haufiger als alke andere Affenarten beschrieben, alkerdings aber auch zu Gegenftanden der Fabekn wordett. In der Stikke der Ur- walder vermag man das drohnende Geschrei einer ihrer Heerden eine Halbe Stunde Weit zu vernehmen. Was fchoit der deutsche Reisende Maregraff vor 200 Jahrett von ihneil erzahlte, dah sie, durch einen bejahriereu Vorfanger attgeftthrf, nur von Zeit zu Zeit itt ein unmelodisches Chorgeheul ausbrechen, ist buchstablich wahr. Unbekannt ift es sreilich, welche Urfachett sokche gemeinsame Stimm- ubuitgett Hervorbringen tnogen, denn sie sind an (eitte Zeit gebunden und ertonen unregelmahig die Liacht Hindurch und selbst noch in den spateren Morgenstunden, menn das Metter truber ift als gewohttlich. Wahrfcheinlich iver- dett diese Thiere durch atmofpharifche Zustande, zuntal durch eleetrifche Spannung fehr affieirt, deittt man bemerkt dah vor Eintritt der regelmahigen Gewitter ihr Gebrulk durch die Wildttih mit verdoppelter Starke fchallt. Die- ferrauhe titid doch klagende und ungeachtet feiner Lautheit ititd Starte stundenlang sortgefetzte Ruf hat des Nachts etwas wahrhafi Schauerliches sur den Fremden, der durch ihn 511111 ersteit Male aus dem tiesen Schlase des sriedlichen Bivottak geftort wird. Die Nahritng der Brullaffen besteht aus Bkattern, Knospen und Fruchten. Die Weibchen werfen nur ein Junges und schleppen es fo lange auf bent Rucken uinher, bis es erwachfdt genug ift, tint sur sich selbst zu sorgen. Die bekannten Arten kommen tibrigens burch trauriges unb gramliches Naturelk uberem, entschliehen sich nur int Nothfalke zu raschen Beweguiigen unb Wagen es niemaks, aufebenem Boben aufrecht zu geheu. Verfolgt ober erschreckt suchen sie auf ben Baumasten Zustuchtsorte unb bleiben ba, obwohl tobtlich verwiinbet, an ihretti Greifschwanze aufgehångt. Hatteti sie ben lauernben 3åger erblickt, ehe sie unter krantpfhaften Anstrengungett starben, fo verntag felbst ber Tob es nicht, bie Muskelu bes festgeivuiibeueu Sckiivatt- zes zu erfchlaffett. Die Jttbier kemien biefen Untstand itiib verhalten sich ruhig in ihrent Versteck, nachbem sie beilt Brullaffen eine Tobeswunbe beigebracht haben. Jhr Fleisch gilt fur fchntackhaster als basjenige alker anberen Affen itttb ift itt ber That auch fetter unb wei- Her. Nach Ektropa hat man, fo viel bekamit, noch 11ie eins biefer Thiere lebeitb gebracht. Aechte Kinber ber wilbett unb Herreulofer Urwalber, vertragen sie burchaus nicht bie Befchrankung ber gewohutett Freiheit. Selbst in Amerika, 1o0 bie Eingeboretten befonderes Talent unb Luft Habeit zu Zahmuitgsverfucheti au wilbett Thieren, gelingt es nicht, einen Brullaffen, ben man juttg eittfiitg, groh 511 ziehen, benn ohne feinen Warter fennen zu ternen, ohne zu fpieken, aber Haufig in ein Trauergeheul attSbre- chettb, magert er nach kurzer Zeit ab unb ftirbt, vott Nie- inanb bedauert. 1. Der rothe Bruttaffe. (Mycetes seniculus.) Fig. 66. Der rothe Brullaffe ift unter ben atuerikanifcheit Affen ber gropte; feitt Korper mipt 1 Fup 8—10 Zoll in ber Lauge, ber Schwanz etwas niebr. Die Farbe ift etwas verauberlich unb geht aus glanzettbent Roftrokh in Kasta- nienbraun unb fogar in Schwarzbrattu uber. Das Haar steht auf ber Oberfeite ziemlich bict't, a>t ber unteren aber fo bumt verftreuet, bah inauche ber ziemlich zahlrkichen Spielarten an ber Bauchseite fast itackt sitib. Eitte folche, ber Araguato, empfing ben Nanten „bareitartiger Brtill- affe", weil ihr Haar fehr lang itub bicht ift, burfle sich jeboch in (einem wefeutlicheit Piintte von beitt rolheit Brullaffen unterfcheiben. Der Untfang bes blaulich-