ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
46 SAugethiere. fritte Gr-nung. der durch drei senkrechic, gleichweit abstehende Schach- ten mit einer ticfer liegenden, etwas kugeligen Schlaf- kammer in Vcrbindung stcht. Funf andere, mehr nach Anhen absinkende Schachten verbindett dicsen obcrtt Gang mit einer am Grunde deS Stigels besindlichen zwciten und umfanglicheren Gallerie. Da nun sowohl aus der un- teren als obern Gallerie ein Seitengang auslausi, beide aber sich in einiger Entsernung vereinigen, so wird es dem Maulwurfe moglich sein, ans dieser bis in die Ferne reichenden Hauptstratze enlweder nach der obern, oder un- teren Gallerie direet zu gelangen. Anser dieser regel- mahig vorhanbenen Haupistrafie lansen von der unteren Gallerie 8—9 engere, nur zur Begehung des Reviers die- nende Gange aus, die der Maulwurf, wenn er eine nahe Beute wittert, verlasi, um seitlich oder nach oben zn mnhlen, wodurch die bekannten Erdaufwurfe entstehen. Die Hauptstrase ist vom groheren Durchmesser als der Korper des Maulwurfs, forgfaltig geglatiet und reinlich gehalten und je nach Umstanden, die der durch Jnstinet geleitete Arbeiter richtig erkennt, 5 bis 18 Zoll unter der Erdoberstache angelegt. Gemeiniglich dient eine solche Hanptstrahe mehreren Maulwurfen, die es jedoch vermei- den, sich in ihre inneren Bane zu gerathen, indessen, wenn sie sich einmal in Engpafsen begegnen, wo ein Ausweichen unmoglich ist, einen Kamps beginnen, aus welchem nur der Starkere lebend Hervorgeht. 3ni Winter senkt der Maulwurf seine Gange bis in srostfreie Tiefeu, wo 3it= seeteii und Wurmer Schutz gesucht haben, arbeitet dort uugeseheil fort und fallt niemals in Winterschlaf. Das mit Gras nnd Wnrzelfasern weich ansgefulterte Nest des Weibchens liegt in einiger Entsernung von der Festung, an Orten, wo drei oder vier Gange sich kreuzen und der weiche Boden Hinreichende Nahrung darbietet. Das Weibchen wirst im April 4—5 Junge und behalt diese bei sich, bis sle Halb erwachsen sind. Der geringste Nah- rungsmangel wird dem Maulwurfe todtlich; allezeit Hungrig, fallt er mit wuthender Gier uber seine Beute her. Regenwurmer, seine bevorzugte Nahrung, verschlingt er nicht, ohnavorher durch geschicktes Quetschen und Pres- sen die in ihrem Darmeanale enthaltene Erde entfernt zu haben. In den Sommermonaten sucht er des Nachts, feltener am Tage, nuf der Erdoberstache feine Nahrung, frist Heine Vogel, Mause, Schneckeir und Kroten, ver- fchmaht aber die mit scharfer Hautabsonderung verfehenen Kroten und wird seinerseits den Eulen und Falken zur Beute. In Folge seines nnerfattlichen Appetits und seiner haufigen Mahle trinkt er viel und legt daher Gange zn nahen Pfutzen nnd Bachen an, grabt, wo diese fehlen, Schachten znm Auffangen des Regenwafsers oder wan- dert aus, wenn volliger Mangel an Masser und sonach au Wurmern eintritt. Aus der Wanderung scheuet er sich nicht vor Flussen und entgeht als guter Schwimmer dem Tode selbst zur Zeit groser Ueberschwemmungen. Man versichert, das bei plotzlichem Eintritte der Ueber- fluthungen Manuchen und Weibchen zusammenhalteii und sich der grohieu Gefahr aussetzen, um ihre Jungen zu retten. Beide Geschlechter sind wild und kampslustig. Wenn man mehrere Jndividuen in derselben mit Erde angesullten Kiste Halt, fo greifen sie sich an, und der Schwachere unterliegt um so eher, da der Starkere, wie ein Bnllenbeiher, das einmal Ergriffene nicht wieder los- last. Geofsroy St. Hilaire beschreibt die List, Vorsicht und Gewandtheit, mit welcher der Maulwurf sich an einen arglosen Vogel heranschleicht, endlich durch eben so Plotzlichen als geivaltsamen Angriff seines Opsers sich bemachtigt und ihm den Bauch ausreist, um mit unver- kennbarer Wollust seinen Russel in die blutenden Eittge- weide zu versenken. Nach feder vollkommenen Sattigung zieht er sich in seinen Bau zijruck, im Winter bis in die beschriebene Kammer, im Sommer nur unter einen der frisch aufgeworfenen Erdhaufeu, versallt da in tiesen Schlaf, erwacht aber schon nach einigen Stunden mit neuent Hunger. Seine ganze Gestalt scheint mit raschen Bewegungen unvereinbar, dennoch aber lauft er in den unterirdischen Gangen mit groser Schnelligkeit uinher. Merkwurdig ist es, das man den auf dem Continente so weit verbreiteten Maulwurf in Irland und Sardinien nie gesunden hat. Im nordlichsten Schottland fann er aus Mangel an Nahrung nicht eristiren. VII. Goldmattllvnrf. (Chrysochloris.) Gattungscharakter: Vorderzahne oben 2, unten 4, die mittelsten sehr klein; Backenzahne jederseits oben 9, unten 8, wovon S Lsickenzahne. Eckzahne fehlen. Rus- sel kurz, stumpf, knorpelig. Kein auseres Ohr. Fuse zum Graben geschickt, die vorderen drei-, die Hinteren sunfzehig. Schwanz fehlt. Der Nanie dieser Gattung, welche im sudlichen Afrika unseren Maulwurf vertritt, ruhrt von einer in der Sau- gethierelafse nicht weiter vorkommenden Eigenthnmlichkeit her, namlich von dem schillernden Metallglanze derHaare. Die autzere Gestalt ist wie am Maulwurfe, die Grose aber viel geringer, der Kopf breit, kegelformig, der stunt- pfe, breite Russel sehr beweglich. Mit Unrecht sprach man ehedeni den Chrysochloren die Augen ab, die, wenn auch sehr klein und schwer entdeckbar, doch vorhanden sind. In der Lebensart gleichen sie gauz unserem Maul- wurfe, thun wie diese den Garten vielen Schaden und sind daher am Cap der guten Hoffnung sehr verhast. Es giebt mehrere Arten, unter welchen der gemeine Goldmaulwurf (Ch. capensis) Fig. 155. 156. am langsten bekannt ist. VIII. Lterttmattlwttrf. (Condylura.) Gattungscharakter: Vorderzahne oben 6, unten 4, breit, loffelformig, die unteren schief vorliegend; Backen- zahne jederseits oben 8, unten 7, wovon 4 und 5 Lucken- zahtte (Fig. 157). Schnanze russelformig; NasenlLcher mit eineni Kranze spitziger Hantlappen umgeben. Auch diese ausNordamerika beschrankte Gattung ahnelt dem gemeinen Maulwurfe durch ausere Gestalt, Fusbau und Lebensart, jedoch sind die drei bis jetzt bekannten Arten schlanker und ausgezeichnet durch langen Schwanz, zumal aber durch die als Fuhler dienenden Fleischlappen der Schnauzenspitze. In Pennsylvanien und den Nach- barstaaten gehort der kti rzschwanzigeSternntaul- wnrf(Fig. 158.) zu den verbreiteten Thieren. Er mist 4 Zoll ohne den 1 Zoll 8 Linien langen Schwanz, Hat einen schieferschwarzen, braun uberlaufenen, dicken und sammetartigen Pelz, kein auseres Ohr, sehr kleine Augen. Der drehrunde Schwanz wird durch das Eintrocknen kno- tig, was man fruher fur naturliche Beschaffenheit Hielt. IX. Jgel. (Erinaceus.) Gattungscharakter: Vorderzahne oben 6, unten 4, die 2 mittelsten langer; Eckzahne jederseits oben 2, un- ten 1, kurz; Backenzahne jederseits oben 5, unten 4 (Fig. 159.). Der Korper oben mit Stacheln besetzt, sonst borstig. 1. Der gemeine europ^ische Jgel. (Erinaceus europaeus.) Fig. 160. Es durfte unnothig fein, eine Beschreibung dieses wohl- bekaunten Thieres zu liefern, welches, uber ganz Mittel- und Sudeuropa verbreitet, durch eigenthumliche Bewaff- nung vor allen einheimischen Saugethieren sich atlszeich- net. Die dichtgestellten Ruckettstacheln haben einen dop- pelten Nutzen. Ein breiter und langer Hautmnskel richtet sie auf, sobald der Jgel sich zusammenkugelt, der dann, nach allen Richtungen unverwundbar, selbst muthige Angreifer zuruckscheucht, andererseits aber, von denselbeii Hittlanglich elastischen Stacheln gegen Verletzung geschutzt, von einer 12 — 14 Fus hohen Maner sich Herabsturzen kann. Den Tag verbringt der Jgel schlasend mGeholzen, in einsamen Garten und unter Hecken, kommt gegen Abend erst zum Vorscheine und streift bis gegen Morgen nmher. Er bewegt sich schnell, aber tinregelmasig und Hat, als voller Sohlenganger, und durch den aufschleisenden Bauch gehindert, einen schwerfallig watschelitden Gang. Zwischen thierischer und pstanzlicher Kost scheint er keinen Unter- schied zn macheit, frist Frosche, Mause, Jnseeten, Schnecken, Eier und selbst Nestvogel, aber auch abgefallenes reifes Obst, Quecken und Wegebreitwnrzeln, die er mittels sei- nes Russels so geschickt ausgrabt, das die Blatter in ihrer Stellung und am Boden bleiben. Znfolge der von Buck- land gemachten Versuche entwickelt er teint Angriffe auf eine Schlange viele Schlauheit, giebt derselben, die rechte Zeit abpaffend, plotzlich einen derben Bis, rollt sich zu- sanimen, streckt spater mit groher Vorsicht sich wieder aus, versetzt eine nette Wunde und fahrt so fort, bis durch mehrfache Zerbrechung der Wirbelsaule das Reptil ge- lahint ist, welches er endlich, nach gentachlicher Zerbeihung der ubrigen Knochen, mit dem Schwanzende attfangend, auffriht. Viel einfacher beschreibt Lettz, ein fleitziger, dentscher Beobachter, diese Seette; derJgel machte wenige Uinstande, griff muthig att, achtete nicht einmal die zahl- reichen Bisse einer gifligen Kreuznatter und fras zuerst den Kopf sammt Gistzahnett und Giftdritfen. Es Halt nicht schwer, ihn zu zahmen und in der Gefangenschaft mit eingeweichtem Brote und Gemufen zu erttahren. In den Ktichen wird er durch Vertilgung von Schaben und Heimchen nntzlich nitd veranlast um so weniger Storung, als er nur des Nachts zum Vorscheine kommt. Trotz seiner Harmlosigkeit ist er aus Aberglauben viel verfolgt, in England sogar fur fahig gehalten wordeit, den Knhen des Nachts die Enter auszufaugen, ein alberner, aber nicht beifpiellofer Verdacht, da bekaimtlich ahnliche Ein- griffe fogar den Nachtschwalben (Ziegettmelkertt) zuge- trauet toerben, obgleich der Untoifsendste aus ihrem Schtta-! belbane auf Unfahigkeit zum Saugett fchlietzett muh. Zu den Fabeln gehort nicht minder eine attdere, schon'bei Plinius und Aeliatt erwahnie Ueberlieferung, die den Jgel Baume erftejGen, das Obst abfchlagen und das Her- abgefallette nut ^*5^'1(1611110(66111 anspiehen und davott- tragen last. Wgriindet Hingeaeit Uitb interessant ist die in Deutschland zuerst gemachte Entdeckung von der Gist- feftigfeit des Jgels, dem nicht alleitt die Bisse giftiger Schlangen nichts schaden, sonderit der spanische Fliegen mit vielent Appetite verzehrt und au starken Gaben von Opium, Arsenik und Sublimat nicht stirbt. Den Win- ter verbringt er in eineni mit Gras oder Baumlaube aus- gefutterteii, unter Baumtourzeln nngelegten Neste und erscheint, in diefer Jahreszeit ausgegraben, toie eine aus jeitett Stoffen bestehende Kugel, indeni durch das Umtval- zen im Schlase die Ausfutterung des Nestes an den Sta- chelit hangen bleibt. Das Weibchen wirst im Junius tind tiochinals itu August 4 —8 itackte, blinde, ztoei Zoll lange Junge, die, schon nach 24Stnnden mit kleinen Sta- cheln bedeckt, erst nach einiger Zeit die Fahigkeit erlangen, sich ztisatttmeitzurollen, die Kopfhaut bis zur Schnanze Hinabzuschiebeti nnd eine betoehrte Stirn zn zeigett. Ehe- detit soll titan den Jgel auf bettt Festlande nicht minder als tit England gegeffen haben ; Heutzutage inochte solches Wildpret schmerlich viele Liebhaber findeit. Die zuiir Kården der Tucher von ben Romern angetoendeten Jgel- felle machten einen Hanbelsgegenstatib von sSlcher Wich- tigkeit aus, das der Senat den Verkehr durch Beschlusse zu regeln veranlast tottrbe. Als Vertilger von vielent Uttgeziefer verdietti ubrigens der Jgel die grohte Schoitung ttttd sollte gegen die eben so rohen als schadlichen Verfol- gungett, tvelche er in vielen Lchtbern erfahrt, kraftigst in. Schutz genommen toerden. Seinen Feinden im Thierreiche toiderstehi er mit vieletn Erfolge, deitit der beste Huttv wagt sich nicht zuiti zwciten Male att ihn. Nur der Ftichs soll den Sieg davontragen, iitdetti er auf ihn urinirt und ihn hierdurch zwitigi, sich aufzurollen. Obgleich auch diese Attgabe eben ttur eine Fabel seitt kann, so ist wenigsteits fo viel sicher, das der zusatnmengekugelte Jgel sich schnell vffnet, svbald man ihn in das Wafser wirst. X. Tenrek oder Borstenigel. (Centetes.) Gattungscharakter: Vorderzahne vben und unten 6 oder 4; Eckzahne jederseits o ben und unten 1; Backen- zahne uberall 6, der vordere ein Luckenzahn (Fig. 16L). Kopf lang und zngespitzt; Fuse sunfzehig; Klanen lang und stark; Schwanz fehlt. Die Borstenigel sind bis jetzt nitr anfMadagasear und Mauritius gefunden worden und haben viele Aehnlichkeit mit dem gemeinen Jgel, jedoch sind ihre Stacheln tveit