ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
58 Saugethiere. Vierte Ordnung nordamerikanische Art verbringt den Winter in hohlen Baumen und Ertlockern, nahri sich von jungen Hasen, Ratten, Nestvogeln, Eiern und zumal Hanfig von Frbfchen, ist ohneden 6 Zott langen Schwanz ohngefahr15 Zott lang, schwarz und durch zwei schiteemeisteStreifen ausgezeichnel, die, auf ben Scbultern zufaminenfliehenb, an den Seiten getrennr fortlaufen und in der Weichengegend verschroin- den. Aehnliche Farben, nur anders vertheilt, stud allen anderen Arten eigen, z. B. dem aus Merico stammenden Stinkthicre mit roeistem Rucken (Mephitis leuconota, Fig. 214. 215.). IX. Ratel. (Ratelus.) Gattungscharakter: Schneibezahne und Eckzahne tvie geroohnlich; Backenzahne jederseits oben und tinten 4, wovon oben 2 tvahre, unten 3 Lfickenzahne; der letzte oben ist ein Hockerzahn (Fig. 216.). Korper dick, ge- streckt; Glieder kurz und start; Fuste sohlengangig, funs- zehig, die vorderen mit langen Grabenageln versehen. Ohren ungemein kurz. Schwanz kurz. I. Der capiscke Ratel. (Ratelus capensis.) Fig. 217. Zwischen deni Ratel und dem Dachse besteht, sowohl im Aeuheren als auch int Zahnbaue, eine unverkennbare Verwandtschast; der wesentliche Unterschied liegt in dem einzigen Hockerzahn, welcher am Ratel kleiner und von borii nach hinten turzer ist. Der capische Ratel Hat einen plumpen Korper, starke Krallen, eine verlangerre Schnauze, kleine, tiefliegende Augen und statt der Ohren nur einen kurzen Rand. Wahrscheinlich fristt er wie der Dachs Fleisch und Wurzeln, ist aber in seinem Vaterlande be- ruchtigt tvegen der Verwristungen, die er, vom Honig nigelockt, in den Banen der wilden Bienen anrichten sott, bie meistens in ben verlassenen Erblochern ber Stachel- schweinennb bes wilben Ebers angelegt stub unb, wie eine alle Ueberlieferung lautet, burch ben Rufbes Honigkukiiks (Indicator Vaillantii) bem Ratel verrathen werben. Seine Lebensweise ist nachtlich. Jung eingefangen, sott er sich zahmen lassen, beistt aber im wilben Zustanbe sebr Heftig, unb zwar, nach Sparmann's Erzahlnng, selbft bann, weiiii man ihn am Nacken sastt, inbem er eine bicke, aber so lose Haul Hat, bast er ben Kopf ungeachtet bes Fest- Haltens leicdt Herumwenbet. Die Lange bes Korpers be- tragt 40 Zoll, bie bes Schwanzes 12 Zoll; oben ist er gelbgrau, unten scknvarz; beibe Farben sinb burch einen von ben Odrei: bis znr Schwanzwurzel reichenben tveisten Seitenstreifen getrcnnt. 2. Der indische Ratel. (Ratelus indicus.) Fig. 218. Man kennt ben inbischen Ratel als wirklich verschiebene Arr nur feit kurzer Zeit, benn obgleich schon im vorigen Jahrhuiibert besckriebeii, ist er von fpateren Zoologen uberfeben worben, bis Benneit ihn einer neuen unb ge- nanen Prusling unterwarf. Er unterscheibet sich von bem sehr ahnlichen capischennnr burch Mangel ber tveisten Seitenstreifen, ledt in verschiebenen Provinzen von Hin- bostan, z. B. in ben hoben Uferwanben bes Ganges unb zwar in Banen, bie er gewohnlich nur bes Nachts ver- liistt, um in ber Nahe menschlicher Wohnungen ober anf Friebhofen seine »Nahrung zn snchen. Mit grostter Schnette gradt er Hinab 511 frisch verscharrten Leichen unb verzehrt sie mit Heisthunger. Jung eingefangen, ist er leiclit zn zahmen, spielt gern, versucht BLume zn erklim- men, zeigt sich aber in seinen Bewegungen plump unb schwerfattig. Bennett fdulberte einen Rarel, ber lange in Lonbon lebte, als ungemein gutmfithig, gesettig, zum Spielen geneigt, beniuht, burch bie Wnnberlichsten Possen bie Aufmerksamkeit ber Zuschauer anf sich zn zieheit-,beim Anblicke anberer Thiere verrieth er inbefsen Tucke unb Blutgier unb dewachte besonbers bie kleineren, in bie Nahe seiiies Kafigs gerathenben mit katzenartiger Auf- merksamkeit. Auch schienen bie letzteren instinetmastig ben Feind zu erkennen unb gaben stets unzweibentige Zeichen von Furcht. Man reichte ihm, wie ben anberen barenartigen Thieren, gemischte Nahrung, Brot unb Milch bes Morgens, Fleisch bes Nachmittags. X. Uron. (Gallictis.) Gattungscharakter: Vorberzahne unb Eckzahne gewohnlich; Backenzahne jeberseits oben 4, unten 5, wo- von bie zwei ersten oben unb bie brei ersten unten Lucken- zahne, ber Hinterste jeberseits Hockerzalm. Gestalt ber Marber; Korper gestreckt, niebrig; Fuste funfzehig, sohlen- gangig; Zehen mit kurzen Kratten; Ohren kurz, abge- runbet. Schwanz mastig lang. 1. Der gejtteifte Uron oder Grison. (Gallictis vittata.) Jig. 219. Der Grison bewohnt bas tropische Amerika von Guyana bis Paraguay. Seine Gestalt ist lang unb schmachtig, ber Kopf platt, bie Schnauze spitzig, bie Farbe grauweih; Oberkopf unb Nacken sinb grau; eine weiste Halbmond- formige Binbe erftreckt sich fiber ben Vorderkopf unb von ba bis auf bie Schultern. Dichtes Wollenhaar liegt zunachst ber Haut; langes, weist unb schwarz geringeltes, sehr Iveidtes unb feines Grannenhaar uberziehtben Rucken unb bie Austenseite ber Glieber. Die Lange bes Korpers betragt 18 Zoll, beg Schwanzes 6 Zoll. Alte unb Junge, Mannchen unb Weibchen gleichen sich in ber Farbung. In Subamerika erklart man ben Grison, unb tvohl mit Recht, fur sehr blutgierig unb scheuet ihn wegen seines ubeln Geruchs. Er sott in hohlen Bauinen ober in Felsspalten unb Erblochern wohnen, Baume mil Leich- tigkeit ersteigen, mebr zur Nachtzeit, als am Tage nach Beute Herumftreifen, Vogeln unb kleinen Saugethieren nachstellen unb tvurbe sonacy in Sitlen ben Marbern nahe stehen, beneii er auch austerlich gleicht unb zu welchen er ben naturlichen llebergang Herstettt. Ztveite Familie. Wiesclartigc Raubthiere. Die zweite Familie ber Raubthiere umfastt Geschopfe von mahiger, theilweis auch von sehr geringer Groste, bie aber bennoch zu ben blutgierigsten bes ganzen Stammes gehoren unb verbaltnistmastig eden so furchtkar sinb, als bie gewaltigen Katzen, in welchen man gemeiniglich ben Typus bes reihenben Thieres als vorzuglich ausgepragt annimmt. Die wiesel- ober marderartigen Raubthiere haben einen Harten unb starken Schabel, stumpfe Schnauze, *93orber= unb Eckzahne wie gewohnlich unb 4 ober 5 obere, 5 ober 6 untere Backenzahne jeberseits, von welchen bie vorbersten stets Lfickenzahne, ber Hinterste immer em Hockerzahn ist (Fig. 220.). Charakteristisch ist bie verlangerte cylinbrische Korperform unb bie niebrige Stel- lung, welcl'er ber Erscheinung ober vielmehr ber Beroe- gungsart atter Wieselthiere um so mehr Schlangenartiges giebt, als keine anbere Saugethierfamilie bieselbe Bieg- samkeit bes Stammes besitzt, ber uberatt burchfchlfipst, wo ber Kopf Raum genug finbet. An Behenbigkeit unb Beweglichkeit stehen sie ben begunstigtsten Saugethieren nicht nach, benn sie laufeii schnell, klettern geschickt unb springen weit. Fast alle suhren ein nachtliches Leben, verbringen ben Tag schlafenb in hohlen Baumen, Fels- wanben, Hausbachern ober ahnlichen Orten, verlasfen diese erst nach eingetretenem Dunkel unb schleichen auf ben bichtbehaarten, balb mit ber Sohle, balb nur mit ben Zehen auftretenden Psoten gerauschlos uinher. Mit unnachgiebiger Entschlossenheit sturzen sie aus uberraschte schwachere Thiere unb lassen biese nicht wieber los, Wenn es ihnen einmal gelungen ist, sich im Nacken festzubeisten. Instinetmastig missen sie bie verwunbbarsten Stellen zu fiiiben; ben grosteren Thieren deisten sie nitter dem Ohre bie groste Halsarterie burch unb kleineren treiben sie bie Eckzahne burch bie Hirnschale. Alle schwacheren Nager, Vogel unb feldst Amphibien sind ihren Verfolgungen ausgesetzt unb werben in groherer Zahl getobtet, als bie Noth erforvert. Sehr bezeichnenb ist es, bast sie oft nur zum Vergnugen morben, bas Hirn ihrer Beute allein auffressen ober an seinem Blute sich laden, udrigens ben Korper underikhrt liegen lassen. Welche Verrofistung ein ^einzelner Jltis in einem Taudeiihause anzurichten vermag, ist dekannt. Alle Haden ein bichtbehaartes, oft sehr feines Fett, zumal bie im Norben lebenben, unb sind baher fur ben Pelzhanbel von Bebeutung. XI. Wiesel. (Mustela.) Gattungscharakter: Zahne wie angegeben im Charakter ber Familie. Korpergestalt sehr langgestreckt. 1. Der Jltis. (Mustela Putorius.) Fig. 221 a. 222. Der uber ben gropten Theil von Europa verbreitete Jltis wirb atter Orten mit Unversohnlichkeit verfolgt, weil kein anberes Thier sich so geschickt in bie lanblichen Haushaltungen einzubrangen versteht, keines bas Morben bes Gestugels grimmiger betreidt. Im Sommer sinb seine Angriffe weniger zu furchten, als im Winter; benn in ber milberen Jahreszeit bewohnt er lieder bie Walber, wo er jungen Hasen, Feldhuhnern unb Phasanen nachstellt ober minbestens ihre Eier zerstort. Mit Einiritt bes Winters zieht er sich in bie Nahe ber Dorfer, sucht in alten Mauern ober Strohbachern einen Schlupfwittkel unb setzt von ba aus seine Raubereien, nicht felten lange Zeit unentbeckt, fort. Kein Raudthier i ft ben Kattinchen gefahrlicher, als ber Jltis, ber in bie engsten Hohlen ein- britigt, wohitt ter Fuchs, fon ft auch ein Feittb ber Kanitt- chen, zu gelattgen nicht vermag. Mangelt es ihm an defferer Beute, fo greift er Amphibien an; man Hat in seinem Nefte fchon bis 40 groste Kroten luib Frofche ge- ftinben, bie, zum Vorrath aufgespart, nicht vottig getobtet, fotiberit burch Zerbeistuttg bes Kopfes nur gelahmt tvåren. Bewick erzahlt in fe in er popularen Naturgefchichte, bah man einft in bem an eittent Bache gelegenen Schlupfwittkel eittes Jltis 11 junge Aale fattb, bie, wie aus ben Spttren auf bettt Schttee sich ergab, beim Davoiischleppeit viel Wiberftand geleistet babett musttett. Dem Angriffe bes Menfchen ober eittes Httnbes setzt ber Jltis eine fehr ent- fchlossette Vertheibigung eitigegen, fucht bas Gesicht bes Gegners burdt Sprunge zu erreichett tittb giebt ben Kamps erst mit bem Tobe auf. Mit grostem Scharfflnne erkenut er Fallen unb Fusteisen unb vermeibet sie mit Vorsicht. Seine Fortpflanzung fallt auf ben Sommer unb bie Zahl ber Jungen, welche erst int Herbste ihre Mutter verlassen, betragt brei bis futtf. Sein Gerttch ist fehr unangenehm unb weicht langfam vom Felle, welches zwar weniger gefchatzt wirb, als basjenige verwanbter Atten, inbefsen ein recht brauchbares Pelzwerk liefert. Das erwachfene Thier iitisti 17 Zoll ohtte ben 6 Zoll langen Schwanz, ist bunkelbraun, um bie Schnauze unb an ben Ohren weist unb Hat tinter bem glanzenben Grannenhaar eine bichte, gelbliche Grunbwotte. 2. Tas Frctt. (Mustela Furo.) Jig. 221 s 223. Zwischen bem Frett unb bem Jltis finbet so roenig austerliche Verschiebenheit Statt, tast ntanche Naturforscher beibe fur ibentifch erklart Hadett, zumal roeil eine von beibett entfprungene Bastardraye eriftirt. Diefer Att- ttahme wiberfpricht jeboch vorzuglich bie geographische Verdreitung, benn wahrenb ber Jltis nur itit gemastigten Europa vorkomtut, finbet man bas Frett atteitt im norb- lichett Afrika wilb, von roo es, nach Strabo's Berichte, zuerst nach Spanien gebracht roorben ist, unt bie bas Lanb fast verroustenben Kaninchen zu befchrankett. Von Spanien aus Hat sich tttttt zroar bas Frett uber Europa verbreitet, kotnmt aber ttirgenbs attbers, als im gezahmten Zustanbe vor unb verrath seine sfibliche Abstammung burch Empfinblichkeit gegett Kalte, ber es Hel geringer Vernachlasstgung alsbalb unterliegt. Zur Kaninchen- jagb roirb es bei utts eben fo, wie zu Plinius Zeiten in Italien, angeroendet, benn mit Vergnfigen lethi es sich Her zur Verfolgung jetter tvehrlofen Nager, gegen bie es