ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…ierreichs : Erster Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Erster Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1847

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 312

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der Säugethiere

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Side af 322 Forrige Næste
62 S'augethiere. Vierte Orbnuttg. Ktirze und Starte der mit qropen Schwimmhauien versehenen Fuge und 6er niusfulofe Schwanz, der, wie ein Ruder nach einer oder der auberett Seite bewegt, die Richning int Wasser bestimmt. Aus dein Lande sind sie langsante und ungeschickte Sohlettganger und suchen bei der geringsten Beranlaffung durch Flucht in das Wasser der Gefahr zu entgehen. Auch ihre Behaarung ist ganz fur das Leben un Masser geeignet, benn tutter dem tangen, glanzenden Oberhaar liegt ein dichtwottiges, dem Masser undurchdringliches Bliesi. Die europaische Fischotter lebt keineswegs altein in Seen und Fluffen, sondern wird auch an Ben Kusten von Schotttand, Istand, den felsigen He- bridett und Shettand-Jnseln gesundett, too sie in Hohlett toohnt, atis das Meer Hinatts schwimmt, tun ztt fischen, oder in Flustmundungett sich aushalt ttttd nitter ben Lachsen so grope Verheerungett anrichtet, das z. B. itt Antrint eitte Pramie atis ibrer Tobtung steht. Den Tag verbringt sie toohlverborgen itt eitient stets in ber 9?abe des Massers, tvo moglich an eitient steilett User oder tinter ben knor- rigen Wurzeltt eittes uberhangeitdett Baumes angelegten Schtupstoinkel, bessett durch tose Skeitie verdeckte Mtitt- duttg faitnt bettterkbar ist. Int Wasser bewegt sie sich mit grositer Leichtigkeit, schivimnit itt jeder Tiefe mit glei- cher Schnelte, kottimt des Athmens tvegen eittett Attgen- blick an die Oberstache, taucht aber sogteich toieder tinter tiitb verfolgt bann ihre Bente durch alte Windungen und Hittderniffe, bis diese aus Erschopfung bie Flucht ausgiebt. Durch eitte teichte Bewegung gelangt sie schnelt an bie Oberstache ttttd verzehrt ba gemeinigtich bie Beute, ehe sie eitte tteue- Jagb begititti, ittdessen packt sie bistveilett mehrere Fische aus ein Mat ttttd bringt sie int Maule Her- attf. Gewohnlich verzehrt sie ben Kops des Fisches zuerst ttttd lasit nicht seltett ben ubrigen Korper liegen. Da sie int zahmen Zustanbe 8 —10 mittelgrosier Fische zur Satti- gnng bedars, int toilbett aber eitte toeit grohere Zahl tittr theiltveis zerreiht, so tasit sich ermessett, tvelche Verheerung ein Paar solcher mit Jungen umgebene Thiere itt eitient Fischteiche anrichieti fonne. Werden Fische irgendtoo selten, so lebt bie Fischotter wobl auch von Ratten ttiib Froschen, ttiib itt Schottlanb toilt man fogar beobachtet Habett, bag sie tutter solchen Umstanben sich itt bie Nahe ber Bauerhose gezogett tmb Angriffe auf Syanferfet unb Hithiter ausgesuhrt Habe. Int Winter sintr sie enttveber in bie ! tesen ber Gewasser, toohin ber Frost nicht bringt, ober sie geht in bie Mundungen ber groftten unb eisfreien Strotue, ttiti bort ibre Vertoustungen fortzusetzen. Vor- zugstveis grohett Schadett richtet sie int Sommer an, toetitt bie auftvachseitben Jungen Nahruttg verlangen. Sie verbringt bamt ganze Nachte tttit bent Fangen unb Herbeischleppen von Fischen, verrath sich aber burch eitte breite, bis ztt ihrer Hobte reichenbe Spttr itt bettt tveichett Schlamme bes llfers. Besindet sich ein gepstegter Fisch- teich itt ber Nahe, so tvieberholt sie ihre Pluttberungen altnachilich mit solchem Erfolge, bag bald itichts nbrig bleibt, als bie sogettanniett Satzfische; in ber 9lahe von Lachsfangen eingenistet, macht sie es bettt Fischer utitttog- lich, eittett grosieren Lachs ztt erlangen. Itt biesett Rau- bereien besteht feinestvegs alleitt ber von ihr veranlasite Schadett, detttt sie vertreibt auch bie Fische aus bett Orteti, too biese getoohnt getoesen stub, ihrett Laich abzusetzett, so voltstanbig, basi zum grogen Berbrusse eifriger Angler fleitte Flusse, bie man von jeber als hvchst sischreich ge- kannt Hat, int Lanse von einettt ober zwei Sonttitertt von allett Betoohnertt verlaffen erscheinett. 9iach Waliott, bettt enthustastischen Lobrebner bes Angetsischens, uttier- nintntt eitte Otter toohl brei- bis vierstunbige 9kachtmar- sche, tittt sich ztt fatti^n unb ihrett Jungen Fische zu britt- gett, bleibt bistveilett aber auch itt bettt entbeckten sisch- reichett Orte zuruck ttttv setzt wochenlang, ttttd ohtte Berbacht zu erregett, ihrett verberblichen Raubfrieg fort. Sie verrath sich ubrigetts nicht alleitt burch ihre Spur, fonbern auch burch die Gewohnheit, an einer bestimmtett Stelle ihre mit Fischgraten ttttd Fischschuppen gemengten Ereremente ab- zusetzett. Wo die Otterit hattsigere unb verderblichere Fetube sind, als itt Deuischlattd, ift eitte solche Entbeckung stets bas Signal zur eifrigstett Verfolgnng. Der Otter- jagben gedenken Chronikett Schottlands als eittes ber vorzttglichsten Vergnitgen lange vergangener Zeiten. Auf bett schottischen Jnseln betreibt man sie nocb jetzt mit un- verntinbertem Eifer, unb bie Beschtoerbeti, hin unb wieber fogar Gefahren, tvelche tttit bent Heruntstreifen auf fo felstgent unb unebenen Bobett verbunben sind, bienen mtr zttr Erhohung ber Jagblust. Eitte solche Jagb unb bie Kustennatur ber Hebribett stellt Fig. 236. bar. Die Fischotter ist ubrigetts ziemlich intelligent unb lagt sich, jung eingefangen, zahmen unb baztt abrichten, bett Fischern bie Lachse itt bie Netze zu treibett. Bischoff Heber sah in Jnbiett eitte Zahl von Otterii, bie, ntittels langer Stricke an Bambusrohre gebunben, untherschwatit- men unb, nach Aussage ber Eingeborenen, theils zutti Hertzeitreitzen ber Fische, tbeils auch zum Ergreifen der grosieren abgerichtet tvåren. Die gemeine europaische Art ist otzett rotblichbratui, nitten grautveisi, tnitzi ohne bett l*/2 Zoll langen Schwanz 27 — 30 Zoll unb wiegt 20—24 Pstittb, itt selienett Fallen tzis 40 Psunb. Die an bett Seefusten letzettben sind buttkler gesarbt, als bie- jettigett ber Flusse' , bistveilett sieht titan eitte Iveiggefleckte Spielart, bie von bett schottischen Bauerti als Fischotter- fottig tzerrachtet ttttd seltett getobtef tuirb, weil nach bettt Volksglauben itt bettt Augenblicke, ivo bieser Konig falli, attch eitt Mensch ober eitt attberes Thier sein plotzliches Ende finbett tttusi. XIV. Seeotter. (Enhydris.) Gattuiigscharakter: Vorberzahtte otzett 6, tinten 4; Eckzahne gewohnlich; Backettzahne Obett 4, tinten 5, tvovott otzett 2 tvahre, tinten 3 Luckenzahne, bie ubrigen Hockerzåhtte. Votdersuge sehr klein, tttit kurzen, ver- wachsettett Zebett. 1. Die edle Seeøtter. (Enhydris marina.) Fig. 237. Die merfrourbige Gattung ber Seeottern nahert sich in ntattchett Beziehuttgett bett Seebtinbett weit ntehr, als bett Fischottern unb fonunt mit jetten ausierlich Itberein burch Bilbung ber Glieber. Der Korper ist eylinbrisch, Kops runb unb mit tutenformig eingerollten Ohren ver- seben;bie Schnauze fur; unb sehr stumps. An bett Bvr- bersuhett fallen die verivachsenen Zehett unb bie itackte, fornige Sohle auf; bie Hintersuhe stehett so weit nach Hinten, als irgettd moglich, habett von innen nach ausien an Lange regelmatzig zunehntenbe Zehett unb eittett bickett Oberschettfelfttochett, tvelcher, weil ihttt bas rttttbe Band fehlt, eittett hohett Grab von Betveglichfeit bestyr. Der Schwanz ist ziemlich fttrz, ber Pelz ungentein fein, schwarz- brattn, gelegentlich attch gelb ttttb einer ber theuerstett int Hattbel, indeni bie Zabl ber jabrlich gefangenen See- otterit an sich feitte befonbere Hohe erreicht unb bie meisten von bett Cbiitesen zu ausschweifettben Preisett aufgefauft luerben. Der Fang wirb alleitt att ber Norbkuste von Atnerifa, von Californien bis nach ben Kurilen, betrieben, wo bie Seeotter att felsigen Kussen, jeboch nteistens nur int Wasser, lebt ttttb nicht alleitt von Fischen, fonbern tvohl auch von Hariett Schaaltbieren sich itahrt, wie man aus ber Beschaffettheir ber stchtbarlich zum Zermalmen barter Sutzstanzen geeigneten Backettzabtie zu folgern berechtigt ift. Int Sommer steigt sie in bie Fluffe binattf, att berett Ufern bas Weibchen ein Jttttges tvirfi. Die Lange bes Korpers betragt 3^—4 Fttsi, bes Schwattzes 10—12 Zoll. Dritte Familie. Hundeartige Raubtkiere Die Familie ber Hunbeartigen Ranbihiere umfasii bie eigenilicheit Hunde, bie Wolse, Schafal unb Fuchse, bie bei ben åkeren Sttstematifertt in eitte eittzige Gattung (Canis) zusammengestellt rourben, jebettfalls tinter einanber auf das Engste verwandt sind, inbessett fuglich itt Uttier- gattungen getheilt roerben fennen. Bei allett ist bie Schnauze zugespitzt ttttb bas Getzisi basfelbe, benn mit Ausnahme ber Gattung Loffelhund (Otocyon) Habett alle jederseits obett ttttb tinten zwei tvahre Backettzahne. Ein anberer, bei feitter anderen Gattung reisienber Thiere vor- kontmenber Charafter liegt baritt, basiber Hinterste Backen- zahtt mit bettt Hinterranbe bes Gauntenkttochens auf gleicher Linie |tebt. Int Ganzett genomtnen erreichett sie eben tittr Mittelgrosie, indeni nicht eitte Art ben grohett Katzett, ben Loroett tind Tigerti gleichfommt, tttit welchen sie auch Hinsichtlich ihrer Raubthiernatnr nicht zu ver- gleicheit sind. Obgleich gierig unb gesrahig, sind sie boch weniger enifchiebette Fleischfreffer, was fchon aus ber Zahnbildung ztt folgern sein tvurbe, tonnen nothigenfalls vott Pflanzenstoffen, roenn auch int beschranften Grade, sich nahrett ttttd scheitten fogar (zumal Haushtinbe) bis- Iveilett bas Bedurfnisi solcher Nahrung zu Habett. Ihre Korperverhaltniffe beuteit aus Krast unb Betveglichfeit; bie vorbere Korperhalste ist von gebrangterem, bie bintere von schmachtigerem Batte, ber Hals lang ttttd bick, ber Kops verlÆngert ttttb zugespitzt. Schenkel unb Schultern sittb mit starten, ausierlich schars gezeichneten Musfeln versehett, bie Unterfnge sehttig. Jhr Gang entspricht je- boch nicht ganz bemvielverheihenben Batte, benn bei allett, selbst bie grogten Wolse nicht ausgenornmen, behalt er etroas Unentschiebenes, roirb bei gewissett Hutiberaoett sogar zum lacherlich einseitigen unb schiesen. Daher ist roeber ihr Attsehen besonbers intponirenb, noch zettgl ihr Blick von Kuhnheit oberMuth, ber ubrigens erst batitt Her- vortritt, roentiber Hungerzum Angriffe stachelt ober Selbst- vertheidigung nothroenbig roirb. Die nteisten sittb Tag- thiere; nur bie Gruppe ber Fuchse subrt eitt nachiliches Seben unb besitzt bie bett Nachtihieren eigenthiimlichen, an ber zugespitztett Pupille leicht fenntlichen Attgett. Von gewissett Arten weig man, bag sie nur gesellig vorfottuttett, itt Gettteinschast jagen ttttd sogar genteinsante Batte an- legett, tvas von teiner Katzenart je beobachtet Ivorbett ist. Bon bett letzteren unterscheiben sie sich auch burch eine weit grogere Fahigfeit zttr Zahniung ttttb Abrichtung, iibertreffett bieselbett bttrch Simtenscharse, stehett aber tinter ihnett hinsichtlich bes Bebursnisses unoerborbetter Nahrung ttttb augerer Reittlichfeir, intern sie, uberhaupt feitte Kostverachter, sanke Reste jeber anberen Nahrung nicht seltett vorziehett. Sie leben ubrigens itt Polvgamie, sind aber sruchtbarer, als Katzen. Die Tragezeit der Meibchen ist je nach der Grosie ber Arten verschieden unb baitert von 2—5 Monate; bie zu brei bis snus ober sechs bei jebeni Wttrse geborettett Jungen bleiben tangere Zeit blittb, sittb erst gegett Ausgang bes ziveitett Jahres vollig erwachsett, Habett att ihrett Muttern muthige Bertbeibi- gerinnett, oft aber an ihrett Vatern gefahrliche Feittbe. Die Letzettsdatter fchatzt man auf 15—20 Jahre. Ver- breitet ist biese ubrigens sehr ariettreiche Familie tiber alle Welttbeile titid burch befonbere Arten nicht ntinber in bett glubenben Wlisten Afrifa's, als auf bent stets ge- frorenen Boben arftischer Gegenben vertreten. XV. Huilb. (Canis.) Gattungscharafter: Schneibezahne 6 oben unb nitten; Eckzahne I uberall; Backeitzahtie 6 obett, 7 nitten, von welchen bie beiben Hitttereti wabre Backettzahne sittb, ber letzte jeboch oft sebr flein ist ober zeitig aussallt (Fig. 238. Gebisi ber Gattung). Zebett vorn 5, Hinten 4 unb oft ein kleiner am Fersenfnochen ftehenber Dattttten. Krallett nicht zuruckziehbar. 1. Der Haushund. (Canis familiaris.) Fig. 243 — 280. Es ist eine fottberbare, fur bie Shstentatifer theilroeis etwas unbequetiie Thatsache, bag ber Hund, bas seii ben Urzeiteti befanitte unb tutter allen am weitesten verbrei- rete Saugetbier, gerabe bas eittzige ist, bessett Anspruche aus ben Rang einer eigentlichen naturhistorischen Species nicht alleitt unenischiebeti sinb, fonbern auch, wenn nicht