ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 212 Forrige Næste
theilweise sogar ein symmetrisches Prinzip das alte rhytmische abgelöst hat, bricht hervor, eine Stilrichtung, die nicht mehr Abbild. 2,2,0. Hof. als national norwegisch bezeichnet werden kann, sondern fremde, nicht mehr von England sondern von Süden kommende Einflüsse zeigt, wohl dieselben, die auch in der Konstruktion hervortreten. Von einer in der norwegischen Kunst bisher nicht vorkommen- den Basis mit Perlstab, Zahnschnitten und überfallenden Blät- tern, eine Form, die sich im Kapital wiederholt, steigt ein Pilaster, von einem feinen geflochtenen Rahmen umgeben, auf. Innerhalb dieses Rahmens laufen in den drei Pilastern sehr feine und graziöse rhytmische Blütenornamente, im vierten aber bewegen sich zwei symmetrisch laufende, einander überschnei- dende Stengel mit überfallenden Blättern, die zwischen je zwei Schnittpunkten zu bandartig umwickelten Blätterbouquets sich sammeln. Es ist klar, dafs die Mode, die Ranke der einen Seite rhytmisch, die gegenüberstehende symmetrisch zu behan- deln, zu einer gewissen Zeit in der norwegischen Ornamentik herrschend war; denn dieselbe Mode kommt in profanen Ge- bäuden schon im 14. Jahrhundert vor und zeigt sich auch in dem neueren Laufgang der Kirche zu Hitterdal mit den zwei Portalen (oben Abbild. 87 und 88), von welchen das eine Motiv wirklich mit dem Motive aus der Kirche zu Hof sehr grofse Ähnlichkeit hat, wenn es auch viel weniger elegant ist. Welcher Zeit aber gehören diese Ornamente an? Da die Kirche zu Hitterdal wohl gegen oder um die Mitte des 13. Jahr- hunderts entstanden ist, so darf man wohl vermuthen, dafs der Laufgang erst gegen das Ende des Mittelalters restaurirt worden ist; auch die Portale von Hof zeigen eine ähnliche Zeit an. Um die nächsten Gegenstücke zu den symmetrischen Portalen in der Kirche zu Hof zu sehen, mufs man die gothischen Glas- malereien im Dom zu Rouen von 1380 oder die des Kölner Domes von 1400 aufsuchen. Mir scheint es sogar wahrschein- lich, dafs hier ein früher Einflufs der Renaissance vorliegt, eine Meinung, der sich Prof. Julius Lange in Kopenhagen (mündlich) angeschlossen hat. Keinesfalls scheint mir das Ornament in Norwegen älter als aus dem Anfang des 15. Jahr- hunderts sein zu können. Denn wir müssen uns erinnern, dafs vor 1370 keine ähnliclien Ornamente, sowie keine derartige Konstruktion wie die in der Kirche zu Hof vorkommende in Norwegen vorhanden waren, und dafs in jenem Jahre eben der allertiefste Verfall jener Ornamentik eingetreten war. Diese schönen Portale konnten also wohl nicht früher entstehen, als wiederum neue, von den älteren ganz verschiedene Impulse von anderer Seite her sich geltend zu machen anfingen. Und dergleichen neue kulturelle Strömungen hatten schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts angefangen, aus Deutsch- land auf Norwegen zu wirken und erreichten im 15. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 16. ihre gröfste Höhe, während der ältere englische Einflufs verschwunden war. Jeder, der mit Verständnifs die Ornamente der Kirche zu Hof betrachtet, mufs von zwei Eindrücken berührt werden: Von der Verschiedenheit dieser Ornamente mit der ganzen übrigen bisher gekannten norwegischen Ornamentik und von ihrer Ähnlichkeit mit spätgothischen Ornamenten, mit einem Anflug der beginnenden Renaissance. Auch die rhytmisch behandelten Planken tragen deutlich einen anderen Charakter, verrathen eine ganz andere Mache als die älteren Schnitzereien der Stabkirchen. Die ganze Ornamentik ist bestimmt eine Übertragung ausländischer Steinornamente. Auch die neben dem einen Portal auftretenden, Steinmetzzeichen ähnlichen, Ein- schnitte deuten dieselbe Richtung an. Wenn Nicolaysen die Kirche von Hof für älter als das Jahr 1300 ansieht, so kann ich ihm hierin nicht folgen, sogar die bei 1400 genannte Kirche zu Hof mufs eine ältere Kirche an derselben Stelle sein. Freilich sind es nur spärliche Reste dieser Zeit, die wir im Verhältnifs zu den verschwundenen besitzen; es müfste sich aber doch wohl in der einen oder anderen der vielen aus dem 13. Jahrhundert erhaltenen Kirchen wenigstens eine Spur der vielen konstruk- tiven und ornamentalen Änderungen zeigen, die in der Kirche zu Hof sich finden. Aber im Gegentheil: Nur die Portale des spät erneuerten Laufganges von Hitterdal und die, wie es scheint, 1407 erbaute Kirche von Stangvik sind es, die uns an die Kirche zu Hof erinnern; diese sind aber auch vollständige Parallelen. Wir sahen den tiefsten Verfall der Portalornamentik um 1370; in Hof sehen wir jedoch äufserst elegante und schöne Ornamente, die nichts von Verfall an sich haben, aber auch nicht an die älteren norwegischen Formen erinnern. Darum ist kaum irgend eine andere Erklärung möglich, als die hier ver- suchte: Dafs nach dem tiefen Verfall, als Folge der veränderten politischen Verhältnisse, neue Verbindungen mit Schweden, Dänemark und namentlich Deutschland sich im 15. Jahrhundert geltend machen. Die Olafskirche zu Hof wurde 1861 abge- brochen. Abmessungen: Volle Länge 57', davon Westschiff 28', Vierung 14', Chor 15'; Breite im Westschiff und Chor 25', ganze Breite des Querbaues 49'; jeder Kreuzarm war also 12' tief. Der Abstand zwischen den freistehenden Thurmpfeilern war von W. nach 0. 13', von N. nach S. 6', Wandhöhe 20'. Die oben erwähnten grofsen, ursprünglich kreuzförmigen Stabkirchen im Nord- und Söndmöre (Erzstift Drontheim), die wir als dieser späten Zeit angehörend annehmen, sollten hier beschrieben werden. Sie sind aber alle so früh verschwunden, dafs wir sie hier nur mit kurzen Bemerkungen verzeichnen können. Die Kirche zu Öxendalen (Nordmöre) wird schon 1309 erwähnt — es braucht aber die dort erwähnte Kirche nicht dieselbe zu sein, die wir als kreuzförmig kennen. Sie mufs etwa 1712 abgetragen worden sein. Die Kirche zu Örskog (Söndmöre), 1325 erwähnt, wurde 1806 abgetragen. Abmessungen: Chor 18 zu 20, die Kreuz- arme jeder i8' zu 20'; Schiff 42' zu 24 (dazu kommt wohl die Vierung 20' zu 24'), Vorhalle 16' zu 12. Die Kirche zu Volden (Söndmöre), 1338 erwähnt, wurde jedenfalls vor 1858 abgetragen. Abmessungen: Schiff 32' zu 32', die Kreuzarme jeder 20' zu 24', Chor 26' zu 20' (dazu die