ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
103 dicht an einander schliefsende Bretter (trdd) gelegt, darüber Platten von Rinde, die schuppenartig über einander angeordnet wurden und zu oberst Torf; so wurde eine im Winter warme, im Sommer kühle Decke über dem Hause gebildet. Um den Torf am Abgleiten zu hindern, wurde längs dem unteren Ende der Langseiten des Daches ein breiter Stab (altnorw. „torfvölr“) verlegt, der mittelst Winkelhaken (krok- raptr) festgehalten wurde. Die schrägen Giebelseiten werden von aus Planken gefertigten sog. „Windski“ d. h. Wind- hölzern begleitet. Ein eigenthümlicher Punkt des Daches ist der sog. „Naamtrod“, vergleiche die Abbildungen 4 und 5 auf Taf. F, wo Abbild. 4 ein verticaler Schnitt der obersten Wand- stöcke und des Daches ist, und Abbild. 5 das Dach von innen giebt — a: ist der „Torfvölr“, b: der Beleg von Torf, c: die Rinde, d: der „Trod“, e: der „Naamtrod“, f: die Sparren und g: der oberste Wandstock (Stavlegja, Gardlegja, Aalestok, Brunåss, Raftestok). Während die übrigen „Trod“ nur einfache, viereckige Bohlen sind, hat der „Naamtrod“ am unteren Ende des Daches folgende Konstruktion: An den Stellen auf der Oberseite der Stavlegja, wo die Sparren ruhen sollen, ist für diese ein Einschnitt gemacht, dessen untere Fläche schräg aufwärts läuft, eine entsprechende Fläche ist auch an der Unterseite der Sparren eingeschnitten, sodafs Sparren und Stavlegja in der- selben Ebene liegen. Dann ist im Naamtrod, den wir uns ur- sprünglich als die Hälfte eines getheilten Stammes denken müssen, längs der Unterseite ein tiefer Einschnitt gemacht, welcher der Form der Stavlegja angepafst ist; wenn der Naamtrod nun an seinen Platz zwischen den übrigen Trod gelegt wird, senkt sich der obere Theil in die Einschnitte, während die Unterkante sowohl die Sparren wie die Stavlegja gleichsam wie ein Riegel verbindet, der gleichzeitig den Winkel zwischen Dach und Wand dicht macht und die Sparren am Abgleiten hindert. Die Längswände wurden, um dem Druck des Daches Widerstand leisten zu können, durch einen oder mehrere quer liegende Balken (im westl. Norw. biti, im östl. slinde ge- nannt) abgestuft. Diese ruhten nicht auf der obersten Wand- schwelle (dem brùnàss) auf und traten somit nicht unmittelbar mit den Sparren in Verbindung, sondern ruhten unter den- selben ganz wie in den Stabkirchen (vergl. oben Abbild. 3, bei v, und Text Seite 8 am Schluss). Gleichzeitig scheinen neben den Sparrendächern auch Aasdächer d. h. von Horizontalbalken (Aaser), die von dem einen bis zum andern Giebel liefen, getragene Dächer vor- gekommen zu sein. Valthyr Gudmundsson meint sogar, dafs die Aasdächer die ursprünglichen waren, was Nicolaysen — nach meiner Ansicht mit Recht — verneint. Dafs jedenfalls — Sparrendach oder Aasdach vorausgesetzt — in diesen Häusern, wenn sie geheizt werden sollten, von einem durch- gehenden Firstbalken, wie in den Stabkirchen, die ja auch Sparrendächer haben, nicht die Rede sein kann, geht aus dem Umstande hervor, dafs in dem First dieser Dächer eine Öffnung für den entweichenden Rauch gelassen werden mufste. Torf war wohl die gewöhnliche Art der Bedeckung, dennoch reden die Schriftquellen auch von Dächern, die aus Rinde, Latten und schuppenartig gelegten Spänen (Schindeln) be- standen, Deckmaterialen, die uns ja auch bei den Stabkirchen sind bekannt geworden. Eingangsthür. Der Eingang, oder wo sich mehrere fanden, der Haupt- eingang des Hauses war meistens auf der einen — die Orien- tirung vorausgesetzt — südlichen langen Seite, gegen die eine (westliche) Ecke hin verlegt. Die Aufsenthür (karldyr), die natürlich sich einwärts öffnete, war aus Seitenplanken (Beiteski, altnorw: dyristafir, gåttartré), Sturz (uppdyri, ofdyri), Schwelle (|>reskgöldr) und Thürflügel (hurd) zusammengesetzt. Die Schwelle war sehr hoch, der Sturz sehr niedrig — aufrecht konnte nur ein halberwachsenes Kind durch die Thür gehen — bisweilen war die Schwelle etwas konkav gebildet. Die Thüre war immer einflügelig, nicht aus Rahmen und Füllung, sondern aus zusammengefügten Bohlen (rimar) bestehend, die mittelst zweier durch Holznägel befestigter Querhölzer (okar) zusammengehalten wurden. Die Querhölzer safsen stets an der Seite der Thür, nach welcher dieselbe geöffnet wurde. Manch- mal sind die Wandstöcke so gewaltig, dafs die ganze Höhe der Thür nur die Breite zweier Stöcke ausmacht, wie in der Stube zu Devegge in Hallingdal. Flur. Durch die Eingangsthür tritt man nicht in die Stube selbst, sondern zunächst in den Flur (forstofa, framhus, forskäli, forhus, fordyri, anddyri, ond) (Taf. F, Abbild. 1 u. 2), der ursprünglich nur eine der halben Breite des Hauses entsprechende Tiefe hatte. Rechts führte eine Thür in den Hauptraum; links lag die West- wand des Hauses, gerade aus die Wand, die diese westliche Partie des Hauses in zwei Theile schied. Kove oder Kleve. Den einen westlichen Theil bildete ein kleines Zimmer (Kove oder Kleve genannt), zu dem der Eingang von dem Hauptraum aus war. Die Kove hatte nur diesen Eingang. Dagegen hatte sie auch wohl eine kleine Lichtöffnung an der der Eingangsseite des Hauses entgegengesetzten Wand (Nordseite), woraus mit Sicherheit zu schliefsen ist, dafs diese Seite ohne Laufgang gewesen ist, weil derselbe die Lichtöffnung zwecklos gemacht haben würde. In der Kove stand gewöhnlich ein feststehendes Bett. Ram oder Hjell. Über dem Flur und der Kove lag eine horizontale von Balken getragene Decke; die Balken liefen gewöhnlich von der äufseren Giebelwand nach der (West-) Wand des Haupt- raumes (Gavlstok). Diese Decke diente als Diele eines im (West-) Giebel über den genannten zwei Räumen liegenden Oberzimmers (Taf. F, Abbild. 1 u. 2), das wahrscheinlich bis- weilen durch die von unten bis zum First aufsteigende Wand zwischen Flur und Kove in zwei Theile getheilt war und nach Umständen ein oder zwei Lichtlöcher in der Giebelwand besafs. Dieser Raum, durch eine Wand vom Hauptraum ge- trennt und mit einem Aufgang entweder von der Kleve oder von der Vorstube oder nach Umständen von beiden erreichbar, wird Ram oder Hjell genannt. Die Halle. Diese drei kleinen Räume abgerechnet, hatte das Haus nur einen Raum, die Halle, unter gewissen Umständen auch „Skaale“ genannt, ein Name, der sowohl die eigentliche Halle wie das ganze Haus bezeichnen kann. Die Halle zog sich der Längsrichtung des Hauses nach von Flur und Kove bis an die Ost- Giebelwand des Hauses; sie zeigte eine offene Dachkonstruktion und machte darum auf den durch den niedrigen Flur und die noch niedrigere Thür Eintretenden trotz der niedrigen Wände einen hohen, luftigen, befreienden Eindruck. Eine solche Stube mit offener Dachkonstruktion wird in Norwegen Röststue genannt (Röst=offener Dachstuhl). Ljore. Die Halle hatte keine Fenster oder sonstige Lichtöffnungen an der Wand, sondern erhielt Oberlicht, das durch eine vier- eckige Öffnung in der Mitte des Daches zwischen zwei Sparren einfiel. Dieses Firstloch wurde „Ljore“ (Taf.F, Abbild. 2) genannt, und konnte durch einen, an einer langen Stange befestigten, mit durchscheinendem Stoff überzogenen, hölzernen Rahmen