ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
HO Gebäude des Königshofes von Björgvin in Asche legte. Die Baugruppe erreichte somit nicht einmal ein Alter von loo Jahren. Königshof Inge Baardsöns in Björgvin. Kurz nachher baute auf demselben Platze der König Inge Baardsön (1204-1217) einen neuen Königshof mit mehreren Hallen, ebenfalls aus Holz. Wir hören von der wichtigen Zusammenkunft der Grofsen des Landes im Jahre 1223, um über die Streitigkeiten des Königs Haakon IV. mit Herzog Skule zu entscheiden. Wir erfahren, dafs sie in der „Holz- halle“ — also wohl dem gröfsten Raum und somit dem Haupt- bau des Königshofes — abgehalten wurde. Bei Gelegenheit der Hochzeit des Königs Haakon IV. mit der Tochter Skules 1225, die gleichfalls hier stattfand, wird von einer „Weihnachts- halle“, von einer „besonderen Stube“ und von der „Sommerhalle berichtet, wir erhalten aber über die Lage dieser Gebäude zu einander keinen Aufschlufs. Da von „oben in der Sommer- halle“ die Rede ist, obschon das ganze Gebäude ungefähr auf demselben Höhenplan lag, und aufserdem die Stelle als die vornehmste besprochen wird, so ist diese Halle wahrscheinlich ein „Loftsaal“ gewesen. Als Sommerhalle war sie Weise ohne Ofen. möglicher Die Königshallen Haakons IV. Unter Haakon IV. wurden viele Königshallen und Gast- hallen — die meisten aus Holz — weithin im Lande, besonders aber an der grofsen Heerstrafse zwischen Oslo und Nidaros errichtet; so hören wir von einer neuen „Holzhalle“ im Königs- hof Haralds des Gestrengen zu Nidaros, von Gasthallen zu Huseby (Hedemarken), zu Ringsaker (ebenda), zu Vedheim, Steig, Hof, Tofte (alle in Gudbrandsdal) und Lo (Opdal). In den Städten baute König Haakon jedoch meistens steinerne Hallen in gothischem Styl. Wir hören von einer solchen in Tunsberg und noch strebt die steinerne Haakonshalle in Björgvins Königshof mit ihren Mauern gen Himmel. So verschwinden die königlichen Holzhallen, die Grofsen des Landes folgen dem Beispiel des Königs und bald ist die alte Arestue sowie die Rauchofenstube nur, was die erstere ursprünglich war — ein Bauernhaus. 4. Kapitel. und Rauchofenstube nebeneinander, Die Rauchstube (Arestube Norwegen) und das Loft im späteren Mittelalter. Rauchstube. Die neuere norwegische Sprache hat die beiden Formen der alten häuslichen Anlage, die Arestube und die Rauchofen- stube unter einen gemeinsamen Namen zusammengefafst. Jede Stube, die ursprünglich ohne Fenster, ihr Licht durch die Ljore erhält, und ohne Rauchfang, sei es durch Are oder durch Rauchofen, geheizt wird, nennt man „Rauchstube“ (Rög- stue), ein Wort, dafs ähnlich wie das Wort „Stabkirche“ (vergl. oben S. 13), erst dann gebildet wurde, als neue Formen der Beleuchtung und Heizung für die Eigenthümlichkeiten jener alten Stuben einen besonderen Namen forderten. Das Wort ist kaum viel älter als das Jahr 1600. Grenzen des Arestuben- und des Rauchofenstuben- gebietes. Bei der ursprünglichen Ähnlichkeit des Bauernhauses mit der Königshalle und bei den unleugbaren Vorzügen des Rauch- ofens — besonders was Ersparung an Brennholz betrifft — kann es nicht auffallen, dafs die Zeitgenossen Olaf Kyrres, denen die Vortheile der neuen Anordnungen der Halle noch augenfälliger als uns sein mufsten, sich bald diese Neue- rungen aneigneten, so dafs gewifs noch zu des Königs Lebzeiten die Rauchofenstube in einem grofsen Theile des Reiches Ver- breitung fand. Doch scheint die neue Form nicht im ganzen Lande, sondern nur in gewifsen Gegenden Aufnahme gefunden zu haben. Norwegen ist ein weitgedehntes Land, das Gegenden mit Hochlandklima und mit Küstenklima, Gegenden, deren Bewohner von Ackerbau und Gegenden, deren Bevölkerung von Fischfang sich ernähren, waldreiche Binnenländer und waldarme Küstenstriche besitzt. Diese verschiedenartigen Verhältnisse gestalten die Lebensformen und damit auch die Anforderungen, welche an die Wohnungen gestellt werden müssen, sehr mannichfach. Olaf Kyrre residirte vorwiegend an den Küstengebieten, in Bergen und bisweilen in Dront- heim, während er mit dem „Ostlande“ d. h. dem Lande östlich von Langfjeld nur wenig Berührung hatte. In den holz- bezw. im östlichen und westlichen Von etwa 1250 bis etwa 1600. Gothische Periode. armen Gegenden, wo er sich aufhielt, war der Rauchofen ein gewaltiger Fortschritt. Im Ostland dagegen, im Innern, wo das Brennholz nichts kostete als die Arbeit, es dem Walde abzugewinnen, verhielt man sich der neuen Reform gegenüber ziemlich zurückhaltend. Jedenfalls ist es Thatsache, dafs, während man im westlichen Norwegen die Rauchofenstube allgemein eingeführt kennt, in den östlichen Gegenden des Landes kein einziges bekanntes Beispiel einer solchen Stube vorkommt. Eilert Sundt, der die „Stuben“ am genauesten untersucht hat, zieht die Grenzen folgendermafsen: „Die Arestube herrscht ausschliefslich in den Stiften Christiania und Hamar (also östlich von Langfjeld und südlich von Dovrej, sowie nördlich von Dovre in den inneren Thälern des Stiftes Drontheim“. Wir können südlich unbedenklich Thelemarken, im Innern des Stiftes Christianssand hinzufügen. Die Rauchofenstube herrscht im ganzen Stifte Bergen (also westlich von Langfjeld), nördlich von diesem Stift in den äufseren, den Küsten näher liegenden Theilen des Stiftes Drontheim (Nordmöre und Romsdal) bis Finmarken und unmittelbar südlich von Stift Bergen bis zum Südost-Ende von Ryfylke (im nordwestlichen Theile des Stiftes Christianssand). In den drei mittleren „Ämtern“ dieses Stifts: in Jaederen, leister- Mandal und Nedenes, um die Südspitze Norwegens herum, treten Zwischenformen späteren Ursprungs ziemlich unklar auf. Ohne irgend eine nachweisbare Formenänderung zu zeigen, lebten diese zwei Stubentypen mit ihren Nebengestaltungen unverändert in Norwegen auf dem Lande bis zum Jahre 1600 fort, bis eine neue, später zu beschreibende Form der Ein- richtung aufkam. Rauchstube und Loft. Die Bauernhäuser des späteren Mittelalters sind theils ein- stöckige, entweder mit Are oder mit Rauchofen versehene „Stuben“ (altnorw. stofa, gespr. stowa, neunorw. stova, stugu, Schriftsprache: Stue; die eigentliche Stube in deutscher Auf- fassung des Worts'heifst bei den norw. Bauern „setstova“), wie sie wohl ursprünglich nach dem Ofen (ital. stufa, engl. stove)