ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
113 (Vofs), von Henjum, Tönjum und Kvaale (Sogn), von Alme und Foliestad (diese beiden waren zweistöckige, mit Ofen versehene Anlagen in Söndmöre), dann die Stube von Aure, sowie auch die Stuben von Hafsaas (es wäre möglich, dafs diese im Grenzgebiete liegende Stube eine Arestube gewesen ist; sie bestand noch 1859 und besteht vielleicht noch heute), Aspen, 1584 errichtet, 1804 abgebrannt, Örsund, Skeid, Bergen, Mäle, Sundalsören, Smedstad, und zu Eggen (1 549 bis gegen 1773), mehrere in den Kirchspielen Veö und Vestnes, von denen einige verschwunden, andere noch er- halten sind, werden hier nur erwähnt, da über sie nähere Altersbestimmungen nicht zu machen sind und dieselben keine besonderen Eigenthümlichkeiten besitzen. Eine neuere Rauch- ofenstube ist die von Steien (Söndfjord), sowie die 1665 er- richtete Stube zu Oppeim (Vofs). Ein Beispiel der primitiven Sitten, welche in gewissen Gegenden Norwegens noch in unserem Jahrhundert herrschen, ist die Thatsache, dafs eine Rauchofenstube in der Nähe von Torvik (Stift Drontheim) noch nach dem Jahre 1826 erbaut ist. Übrigens hat sich die Rauchofenstube bis zu den äufsersten Grenzen der norwegischen Finnmarken verbreitet. Viele Rauchofenstuben sind später mit Schornstein (Peis) versehen worden. III. Das Loft des späteren Mittelalters. Das Loft. Wir haben oben bemerkt, dafs schon in der romanischen Stilperiode neben den Stuben auch das zweistöckige „Loft“, auch „Bür“ genannt, eine grofse Rolle spielte. Im Loft werden Betten aufgeschlagen (Bettloft, Schlafloft), im Loft verrichteten die Weiber viele ihrer häuslichen Arbeiten, im Loft wurden Vorräthe von Lebensmitteln, Kleidern und Kost- barkeiten aufbewahrt. Heizungsvorrichtungen kommen in den erhaltenen Loften nie vor. Während, so wenig wie andere Holz- gebäude, auch kein Loft aus der romanischen Periode bekannt ist, sind uns dagegen zahlreiche „Loft“ oder „Bür“ aus der Periode der Gothik, dem späteren Mittelalter, erhalten. Loft von Vindlaus. Das älteste erhaltene Loft in Norwegen ist wohl das Loft von Vindlaus (Thelemarken, Stift Christianssand). Es ist von einem Nachbargehöft Namens „Lofthus“ an seinen heutigen Platz versetzt worden und ruht jetzt auf frei- stehenden, senkrechten Holzstützen, die aber das Gebäude nicht ursprünglich getragen haben. Das Loft hat, wie ge- wöhnlich, im zweiten Geschofs einen Laufgang („Svale“) aus Stabwerk, dessen Stäbe nicht, wie sonst auf den auch hier vorspringenden Dachbalken des Untergeschosses ruhen, sondern bis auf die Erde reichen (vielleicht eine bei der Versetzung des Gebäudes vorgenommene Änderung?). Die Bohlen des Stab- werks sind indessen verschwunden. Neben den Eingangs- thüren, die hier gegen die sonstige Bauweise dieser „Loft“ an der Giebelseite angebracht hind, sehen wir oben wie unten die breiten, „Beiteski“ genannten Planken. Die mit Theer ange- strichenen Kreuze sollten das Haus gegen die wilde Jagd und andere übernatürliche Mächte schützen. In jede der drei nicht von Thüren unterbrochenen Wände ist ein rundes Lichtloch — der Sage nach Schiefsscharten — eingeschnitten. Die Stöcke der Wände haben ihre volle Rundung, nur ist die Ober- und Unterseite jedes Stockes horizontal zugehauen, nicht, wie gewöhnlich, die Unterseite des überliegenden Stockes concav ausgehöhlt. Trotz der romanischen Form des Blattornaments über der Thür — die Ornamente der Dachschrägen sind gewifs neueren Ursprungs — mufs dasselbe doch, mit den Stabkirchen- ornamenten verglichen, jünger als 1250 sein, während die Runeninschrift an der Vorderwand („diese Runen hat Vestein eingeschnitten, heil dem Schreiber und auch dem Leser“) nach der Meinung der Runologen nicht jünger als das Jahr 1300 sein kann; so ist denn das Gebäude in die letzte Hälfte des 13. Jahrhunderts zu versetzen. Loft zu Finne. Das Loft zu Finne (Wossewangen, Stift Bergen), der Zeit etwas vor oder nach dem Jahre 1300 angehörend, zeigt eine eigenthümliche Bauweise; das untere Stockwerk ist aus Laft- werk, das Obergeschofs dagegen aus Stabwerk aufgeführt. Längs der westlichen Langseite läuft ein „Skot“ und über dem- selben eine „Svale“, Namen, mit welchen wir den unteren und den oberen Laufgang bezeichnen, hin; beide sind aus Stab- werk. Das Erdgeschofs ist in zwei Zimmer getheilt, die ur- sprünglich jedes für sich gebaut zu sein scheinen, da sich zwischen den Laftwänden derselben ein schmaler Zwischen- raum befindet, so dafs die Zimmer keine gemeinsame Zwischen- wand haben. Die beiden Eingänge der zwei Räume des Untergeschosses führen von dem Skot aus in die Zimmer. Da das Gebäude am Abhange des Berges steht, kann man vom Hofe aus über einen grofsen Stein gerade in den oberen Lauf- gang eintreten. Eine Verbindungs-Treppe zwischen den beiden Stockwerken ist nicht vorhanden. Die obere Stabhalle war ursprünglich durch eine Stabwand zwischen den Langseiten des Gebäudes in eine Halle und ein kleines Nebenzimmer, jedes mit eigener Eingangsthür vom Laufgang aus, getrennt; jetzt theilt diese Wand nach einer späteren Veränderung des Ge- bäudes das Obergeschofs in zwei gleich grofse Zimmer. Lauf- gänge ziehen sich längs der beiden Langseiten hin. Die Formen der spärlich vorkommenden Ornamente geben die oben angedeutete Entstehungszeit an. Die Sage, dafs das Obergeschofs als Kirche benutzt wurde, während die Kirche zu Wossewangen etwa um 1263—1277 gebaut wurde, ist wahr- scheinlich nur durch die für profane Gebäude ungewöhnliche Stabkonstruktion des oberen Stockwerkes entstanden. Noch im Jahre 1885 hörte ich einen Bauern dennoch das Gebäude „die Kirche“ nennen. Loft zu Rolstad. Das Loft zu Rolstad (Gudbrandsdal, Stift Hamar), (Taf. F Abbild. 6 und 7), in den achtziger Jahren von König Oskar II. unter die altnorwegischen Gebäude versetzt, die jetzt den könig- lichen Park zu Bygdö bei Christiania schmücken, scheint zwischen 1250 und 1350 entstanden zu sein. Auch hier finden sich die Eingangsthüren sowohl unten wie oben an der Lang- seite des Gebäudes. Der Raum des oberen Stockwerks hat keine innere, flache Decke, dagegen einen Querbalken (Slinde). Zwei Löcher lassen Licht ein. Die runden Stöcke der Wände liegen wie in Vindlaus oben und unten horizontal eingeschnitten auf einander. Im oberen Raume zeigen Einschnitte in der Wand, dafs früher einmal drei fest eingebaute Betten hier ge- standen haben. Oben ist der gewöhnliche übergekragte Lauf- gang von Stabwerk um drei Seiten des Hauses geführt. Hübsche Rundbogenarkaden mit Säulchen schmücken alle drei Seiten. Die Treppe führt an der einen Langseite des Hauses in den Laufgang hinauf. Das wohl erhaltene Dachwerk wird aufser von dem Firstbalken auch von einem Horizontalbalken („Aas“) getragen, die auf jeder Seite längs dem Gebäude, etwa in der halben Höhe des Giebeldreiecks, unmittelbar auf den Stöcken desselben ruhen. Auf diesen „Aasen“ liegen dann die Sparren, sieben an jeder Seite. Diese sowie der oben erwähnte Querbalken sind mit gehobelten, in den Vertiefungen schwarz angestrichenen Leisten versehen. Mehrere Schriftsteller, darunter auch der Verfasser („l’Eglise de Gol“ Christiania 1889), haben früher dieses Loft für eine Art Hospiz für fahrende Pilger angesehen, während, genauer betrachtet, nichts vorliegt, was dieses Loft von den gewöhnlichen Privatgebäuden derselben Art unterscheiden könnte. 29