ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
-----ii6 --------- Ausstattung. Ehe wir weiter gehen, müssen wir zuerst mit einigen Worten der Ausstattung der Peisstube gedenken. Die Aus- stattung, der Platz der verschiedenen Möbel sind fest bestimmt, wie die Anlage selbst. Die Peisstube zeigt in der Regel mit nur wenigen Ausnahmen folgende Anordnung (Taf. F, Abbild. 8 u. io): An der jetzt an der Längsseite der Stube befindlichen Eingangswand neben der Thür einen Schrank („Vorder- schrank“, „Fremskab“), in der Ecke den Ehrensitz, eine kurze Bank, über derselben, höher als der Kopf der Sitzenden, ein fünfeckiger Schrank („Roskab“), in dem die Dokumente des Hauses aufbewahrt werden. Längs der vom Ehrensitze aus- gehenden Giebelwand läuft, ihre ganze Länge einnehmend, als rechtwinklige Fortsetzung des Ehrensitzes, eine lange Bank; vor ihr steht in einem dem Sitzenden bequemen Abstand der lange Tisch, an dessen anderer Seite, parallel der Giebelwand, sicli eine zweite Bank (die ,,Langbank“, „Langkrakken“, dem alten „Forseti“ entsprechend), befindet. An der der Ihüre gegen- über liegenden Langwand ist, falls der Hausherr hier in der Setstova schläft, sein feststehendes Bett, gewöhnlich von un- begreiflicla kurzen Verhältnissen, fast ebenso breit wie lang angebracht, oder, wenn die Letztere nicht als Schlafraum dient, längs der Wand eine dem Ehrensitze entsprechende Bank. Der Peis steht in der Ecke, welche von dieser Wand und der zweiten Giebelwand gebildet wird, in welcher sich auch der Eingang bezw. die Eingänge zur Kove befinden. Zwischen den Thüren steht eine kurze Bank und vor dem Peis ein Haublock, auf dem das Brennholz für den Peis gespalten wird. Auf diesem Block findet der einkehrende, arme Wegfahrende einen Platz am Feuer. Über den Platz der Ehrensitze vergl. übrigens S. iii. In der Kove stand stets ein eingebautes Bett, zu dem eine oder zwei Stufen hinaufführten. Viele alte Arestuben oder Rauchofenstuben sind später in Peisstuben verwandelt worden; bisweilen ist auch der Rauch- ofen, freilich fast ungenützt, neben dem Peis stehen geblieben und in neuster Zeit hat sich in mehreren solcher Stuben zu den zwei alten Heizapparaten als ,,im Bunde der Dritte ein moderner Kochofen gesellt — drei Zeitalter in einer Stube. Bekannte Peisstuben. Stuben des 17. und 18. Jahrhunderts trifft man in Norwegen noch sehr häufig, wenn auch einzelne der unten genannten in den letzten Jahren abgetragen sein mögen. Die älteste dieser Stuben, bei der die Zeit ihrer Errichtung genau bestimmt ist, dürfte die Stube zu Stödnum (Sogn, Stift Bergen) sein, ursprünglich sicher eine Rauchofenstube, mit Inschrift „ANNO I. H. S. 1614“. Nächst der später zu nennen- den Stube von Trönnes in Oesterdalen aus dem Jahre 1618 dürfte die 1882 abgebrochene Stube zu Ödegaard (Thele- marken, Taf. F, Abbild. 3), welche laut Inschrift 1671 erbaut, aber mehrfach verändert war, die älteste sein. Etwas jünger sind vielleicht die Stuben von Söndre-Gjellerud (Numedal) und Ramberg (Thelemarken). Die Stube zu Brokke (Sae- tersdalen, Taf. G, Abbild. 13), noch dem 17. Jahrhundert an- gehörend, neulich abgebrochen, hatte die Eigenthümlichkeit, dafs sie durch eine überdeckte, schwebende Galerie, die man hier „Drombegang“ nennt, mit dem Vorrathshause (Sta- bur) vereinigt war. Stube und Bur scheinen derselben Zeit anzugehören. Eine ähnliche schwebende Galerie sieht man auch bei der Stube zu Lofthus in Thelemarken. Die Stube zu Brokke sowohl wie die etwas jüngere zu Roland (Thelemarken) waren beide ursprüngliche Arestuben, wenn sie auch in der Periode der Peisstuben gebaut sind. Die Gjetestue von Gulsvik (Hallingdal), so nach den vielen „Gjeder“ d. h. Ziegen genannt, mit welchen unter anderen figürlichen Darstellungen die inneren Wände bemalt sind, ist 1891 — 92 nach Frognersäteren bei Christiania versetzt worden. Auch die 1738 gebaute Stube von Hove (Thele- marken) wurde zu Anfang der achtziger Jahre von König Oscar II. nach der königlichen Villa auf Bygdö gebracht. Die jüngere Stube zu Gulsvik scheint der Mitte des 18. Jahr- hunderts anzugehören. Ungefähr um die Mitte des 18. Jahr- hunderts scheint die Stube zu Kittelsvik (Hallingdal) ent- standen zu sein. Sie hat doppelten Eingang, gesonderte Küche im vormaligen Flur und in der Stube selbst eine eigenthümliche Einrichtung. An der der Kove und Küche entgegengesetzten Giebelwand liegt zwischen dem Querbalken und der Wand eine Diele, über welcher sich ein abgesonderter Raum mit Betten befindet, zu dem eine Stiege in der Stube hinaufführt. Dieser Raum wird bezeichnender Weise in Halling- dal nach der Nachbargegend „Hemsedal“ genannt, weil Hem- sedal im Hochgebirge und also über Hallingdal — wie jener Raum über der Stube — liegt. Die Stube zu Steien (Söndfjord, Stift Bergen) hat, obschon erst 1768 gebaut, Rauch- ofen und Ljore. Eine sehr interessante Gebäudegruppe bilden endlich die sogenannten Villandstuben in Aal (Hallingdal), die im vorigen Jahrhundert von dem einem seiner Wildheit wegen bekannten Geschlechte angehörenden Bauern Torkel Villand errichtet sind. So wie er die Stube zu Nyhus (jetzt am Frognersäter) gebaut hat, so ist ihm auch die interessante Thingstube zu Sundre u. a. zuzuschreiben. Der Zeit und der Gattung nach unbestimmt, wahrscheinlich aber dieser Periode angehörend, sind die Stuben zu Hauge- stad (Jarlsberg), Ryen (Hitterdal und die Sparrenstuben zu Gresli und Aas (beide im Stift Drontheim), zu Gammelsrud und zu Svenke-Raanaas (beide in Smaalenene), letztere schon längst verschwunden. Erweiterungen des Gebäudes. In dieser Periode zeigt sich fast allgemein das Bedürfnifs, die zerstreuten Einzelhäuser der Gehöfte zusammenzuziehen und unter ein gemeinsames Dach zu bringen, ein Umstand, der nach und nach zu bedeutenden Erweiterungen des einfachen Hauses führt, Erweiterungen, die wir jetzt in der Reihenfolge betrachten werden, in welcher sie sich logisch entwickeln, da auf diese Weise am deutlichsten die allmähliche Ausbildung des modernen Bauernhauses sich darstellen läfst, selbst wenn sich nicht in allen Fällen beweisen läfst, dafs die logische Folge sich vollständig mit der historischen deckt, weil Neben- einflüsse, die durch die Forschung noch nicht aufgeklärt sind, sich hie und da geltend gemacht haben können. Gewifs würde, wenn es uns gelänge, ein ausgiebigeres Licht über die dunklen Punkte zu verbreiten, es sich zeigen, dafs die logische und die thatsächliche Entwicklung in der That zu- sammenfallen. Die Wohn- und Lebensbedingungen unserer Vorfahren sind aber vielfach noch in tiefes Dunkel gehüllt. 1. Die Stube mit Eingang vor dem Hause. Die erste und zunächstliegende Bolge der Einführung des Peises und somit die erste logische Änderung ist, dafs die Halle (Setstova) ihren Eingang nicht durch den Flur, sondern direkt von dem Freien, und zwar an einer der langen W ande erhält. Da die Are sowie der Rauchofen und mit ihm die Ljore verschwinden, so braucht man einen direkten Zutritt der Luft nicht mehr zu scheuen. Es entsteht kein Rauch mehr, den man sich von Lungen und Augen fern halten mufs. Bald indessen zeigte sich, dafs die Zugluft unangenehm war, denn gewöhnlicli liegt vor dem direkten Eingang in den Haupt- raum entweder das alte „Skot“ (Taf. F, Abbild. 8) oder ein kleiner verschlossener s. g. „Beischlag“. Der unbenutzte Flur wird nun in eine zweite Kove (Kleve) verwandelt; in der einen schläft man