ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
122 „Ostlande“, in der man die Spuren der jetzt beschriebenen uralten Anordnung noch verfolgen kann, ungefähr folgender- mafsen aus: an der langen Vorderseite in der Mitte eine niedrige Treppe von zwei oder drei Stufen, und mit Sitzen an beiden Seiten; durch die Eingangsthür, die sich oberhalb dieser Treppe öffnet, tritt man in der Mitte des Hauses in den Flur ein, von wo eine gewundene Treppe in den zweiten Stock führt, während man rechts und links in die zwei grofsen Eckstuben eintritt, von denen die eine mehr bäuerlich- einfach — bisweilen mit Peis versehen — die andere dagegen (die Neustube) fein bürgerlich, städtisch, ausgestattet ist. Gerade- aus tritt man aus dem Flur in die Küche, die einen besonderen Ausgang nach hinten, gewöhnlich mit „Beischlag“ hat. Hinter den beiden Stuben liegen meistens je zwei kleine Zimmer — oft Schlafzimmer. Hat das Haus zwei Stockwerke, so wiederholt sich ungefähr dieselbe Eintheilung oben, nur ist die Küche hier durch ein Zimmer ersetzt. Hat das Haus nur ein Stockwerk, so finden sich oben unter dem Dache zwei Giebel- zimmer. Das Nationale, so viel wie möglich abgestreift, klingt, wie man sieht, dennoch in den Einzelheiten der Anlage durch Natürlich sind diese Änderungen in den einzelnen Theilen des spärlich bevölkerten Landes zu verschiedenen Zeiten und mit grofser Verschiedenheit eingetreten. Es ist gewifs in den inneren Theilen des Landes noch mancher Ort, wo die Arestube oder die Rauchofenstube, höchstens mit kleinen Fenstern ausgestattet, in den älteren Formen fortlebt, ohne dafs das spähende Auge des Archäologen sie noch aufgespürt hat. Namentlich wird im nördlichen Norwegen und vielleicht in und um Saetersdalen nebst den umliegenden Gegenden gewifs noch manch’ alter- thümliches Gebäude von Interesse zu finden sein. Bekannte neuere Stuben der älteren Form. Die bemerkenswertesten Gebäude dieser Periode sind aus- schiefslieh die, welche die alten Formen in die neue Zeit her- überretten; denn es war im Anfange dieser Periode die alte Bauweise noch in voller Wirksamkeit, und wir können einzelne interessante Häuser aller drei Gattungen und, wiewohl am Ende des 18. und im Anfang des 19. Jahrhunderts aufgeführt, noch völlig im Charakter der Peisperiode, verzeichnen. So ist die Stube zu Nordre Gjellerud (Numedal) eine Peisstube mit „Beischlag“ und aus dem Jahre 1781; die jüngste uns bekannte Österdalstube zu Gjetvold-Deset war 1798 gebaut und ist 1893 abgebrannt. Die jüngste der Stuben zu Gulsvik (die Hinterstube) scheint schon dem 19. Jahrhundert anzugehören, die Stube zu Flaaten (Numedal) mit zwei Stock- werken und Stabwerk im Laufgang, mit dem gekrönten Reichs- löwen neben einem Hahn in interessanter Rococoschnitzerei, ist 1806 gebaut; die Stube zu Sternes (ebenda), wieder mit dem Reichslöwen geschmückt, deren Dach oben weiter vor dem Giebel vorspringt als unten (was in Numedal nicht ungewöhnlich ist), gehört nach der Inschrift über der Thür dem Jahre 1811 an. Häuser von zwei Stockwerken kommen zu Austad (Solör), Haemstad und Aanestad (Hedemarken) vor, und zwar mit eigener Küche; letzeres Haus ist sogar erst 1816 errichtet. Bekannte Stabure. Eine recht interessante Gruppe von Staburen, alle der Zeit um 1775 angehörend, kommen in Hvideseid (Thelemarken) und den umliegenden Bezirken vor: sie erweisen sich durch ihre Or- namentik als nachgeborene Kinder des Rococo. Die bedeutend- sten sind die Stabure zu Gotuholt (1775 datirt), Söftestad (*775)» jetzt abgetragen, Nösterud, Lundeval und Flatland. In Bolkesjö (Thelemarken) findet sich ein Stabur aus dem Jahre 1796, zu Nes (Hallingdal) ein Stabur von 1797, durch die gitterartige ornamentale Behandlung der ganzen Vorderseite etwas einförmig wirkend (Taf. M, Abbild. 45). Endlich finden sich zwei Stabure zu Skjönne (Numedal), deren älteres mit Reichslöwen und Hahn 1799, deren jüngeres mit Jahreszahl versehen und mit denselben Thieren an der Stirnseite, 1816 gebaut ist. Bekannte Lofte. Von neueren „Loften“ in der alten Form müssen wir das wohl dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts angehörende, höchst malerische Loft zu Bjölstad (Gudbrandsdal) verzeich- nen (Taf. J, Abbild. 21), wo übrigens auch wie im Stabur von Nes die eigenthümliche gitterartige Erscheinung der aufrecht- stehenden Planken des Laufganges ziemlich kraftlos wirkt und schon an den einbrechenden Verfall des alten Stils mahnt.