ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
aus Holz war, war wohl die Kirche, deren Platz in dem Viertel zwischen den Strafsen Strandgade, Dronningensgade, Krambod- gade und Kjöbmandsgade zu suchen ist, gewifs ursprünglich eine Holzkirche, wenn sie auch später vielleicht in Stein um- gebaut wurde, was die aufgefundenen Steinfundamente und Steinornamente zu bezeugen scheinen. In dieser Kirche waren die Leichen Olafs des Heiligen sowie die seines Sohnes Magnus des Guten begraben, bis sie in die Olafskirche und später in die Domkirche zu Drontheim über- führt wurden. Dann wurde die Clemenskirche Pfarrkirche und wird das letzte Mal um 1380 genannt. Wahrscheinlich ist sie in einer der zahlreichen Feuersbrünste, die Nidaros gegen Ende des Mittelalters heimsuchten, zu Grunde gegangen. Die Kirche zu Garmo (Kirchspiel Lom, Probstei: Nordre Gudbrandsdal) war von dem Bauer Thorgeir Gamle (der Alte) kurz nach 1021 errichtet. Ein Dokument aus den Jahren 1200—1220 giebt uns darüber sichere Kunde. In der 1882 ab- gebrochenen kleinen einschiffigen Kirche zu Garmo (Abbild. 32) waren vielleicht mehrere Theile des alten Gebäudes erhalten, darunter vielleicht das Dach- werk, das übrigens in keiner Beziehung sich von den Dächern der folgenden Periode unter- schied. Unter dem Sohne Olafs, Magnus dem Guten (1035 bis 1047) wurde gewifs die Grab- kapelle Olaf’s des Heiligen in Nidaros, an dem Orte, wo die Leiche Olafs den ersten Winter nach seinem Falle bei Stiklestad geruht hatte, errichtet. Dafs das Gebäude aus Holz (und somit eine Stabkirche) war, geht aus der späten und nicht sehr zuverlässigen, gereimten schwedischen Chronik Olafs des Heiligen (um 1450) hervor. Das Gebäude mufs schon um 1077 wieder abgebrochen worden sein, da es genau an dem Platze am Olafsbrunnen lag, wo jetzt das berühmte Octogon des Domes zu Drontheim steht. Die Er- richtung dieser Kirche in ihrer ersten Gestalt wurde um das genannte Jahr angefangen. Harald Haardraade (der Gestrenge, 1047 — 1066) scheint keine uns bekannte Stabkirche errichtet zu haben; dagegen ist unter seinem, um der Ordnung der norwegischen Kirchenverhältnisse hochverdienten Sohne Olaf Kyrre (1067 bis 1093) die kleine Christkirche in Björgvin in Holz ge- baut worden. Sie lag an der Nordspitze der jetzigen Festung Bergenhus, und wurde im Jahre 1531 als für die Vertheidigung der Festung gefährlich mit mehreren prachtvollen Steinkirchen abgebrochen. In dieser Kirche, die als provisorische Bischofs- kirche errichtet wurde, waren die Könige Harald Gille (t 1136) und Sigurd Mund (t U55) begraben. Während wir keine Stabkirche aus der kurzen Regierungs- zeit Magnus B arfod’s (1093-1103) kennen, gehören nicht weniger als vier, in der Königssaga Snorres genannte Stab- kirchen der Periode seiner gemeinsam regierenden Söhne Sigurd Jorsalfar (des Kreuzfahrers), Eystein und Olaf (1 103 bis 1130) an. Von der Nicolaskirche in Nidaros sagt Snorre (Kap. 15): „König Eystein hatte, während König Sigurd auf dem Kreuzzuge abwesend war, viel Nützliches im Lande ausge- führt — — im Königshof zu Nidaros liefs er die Nicolaskirche xw. errichten, ein Haus, das sehr schön in Beziehung auf Schnitze- reien und alle Arbeit eingerichtet war.“ Die Kirche sollte nach diesem Bericht zwischen 1107 —1111, jedenfalls aber zwischen 1103 und 1122, dem Thronbesteigungs- und Todes- jahr Eysteins, errichtet sein. Die Lage der Kirche „im Königs- hof“ Haralds des Gestrengen giebt ihren Platz als in der un- mittelbaren Nähe der Domkirche in Drontheim an. In dieser Kirche wurde die Leiche des Herzogs Skule nach seiner Er- mordung bei Elgeseter 1240 beiläufig aufbewahrt. Wann die Kirche verschwunden ist, weifs man nicht. Auch die Apostelkirche zu Björgvin wird in ähn- licher Weise besprochen. „In Björgvin liefs er (König Eystein) die grofse Halle, die gröfste und prächtigste Herberge, die je- mals (vor 1230) aus Holz in Norwegen gemacht wurde, er- richten — er liefs auch die Apostelkirche im Königshof zu Björg- vin erbauen“, (c. 15). Später (c. 24) führt Snorre den König Eystein selbst redend ein: „Ich liefs die Halle in Björgvin und die Apostelkirche und zwischen ihnen eine Treppe machen“. Zwar wird es nirgends aus- drücklich gesagt, dafs die Kirche aus Holz war, da sie aber durch eine Treppe in unmittelbarer Verbindung mit der grofsen Halle stand, scheint es selbst- verständlich, dafs von einem Holzbau die Rede ist. Die Kirche wurde in den Bürgerkriegen 1207 von den Baylern abge- brannt. In demselben 15. Kapitel der Saga der drei Königsbrüder wird erwähnt, dafs König Ey- stein eine Kirche in Vaagan zu Haalogaland (Nordland) er- richtet hat. Es ist an und für sich wahrscheinlich, dafs dies eine Holzkirche war, und wenn es wahr sein sollte, dafs ge- wisse Theile der Kirche in einer jüngeren Holzkirche daselbst be- wahrt gewesen, so würde die Sache über allem Zweifel erha- Garmo. ben sein. Die neuere Kirche wurde 1714 errichtet. Die Kreuz- oder Kastelkirche zu Konghelle in Ranrike (Bohuslän, jetzt schwedisch) an der südlichen Grenze des Reichs, wurde von Sigurd Jorsalfar 1127 gegründet. Snorre sagt (c. 40) „sie war eine Holzkirche, dennoch aber sehr reich ausgestattet, sowohl was das Material als die Arbeit betrifft — - —. Als Sigurd 24 Jahre König gewesen, wurde diese Kirche des Kreuzes errichtet. Dort liefs der König das heilige Kreuz, das er in Jerusalem erhalten hatte, und viele andere Heilig- thümer aufbewahren. Sie wurde die Kastelkirche genannt. Vor dem Hochaltar stellte er eine Tafel auf, die er in Griechen- land (Konstantinopel) hatte machen lassen, und die aus Bronze und Silber, ganz vergoldet, und mit Email und edlen Steinen schön besetzt war. Daselbst war auch eine Kiste, die der Dänenkönig Erik Emune dem König Sigurd geschickt hatte, und ein mit Goldbuchstaben geschriebenes Plenarium, das der Patriarch (von Jerusalem) dem König Sigurd geschenkt hatte.“ Es darf hier daran erinnert werden, dafs die Pala d’oro in der Marcuskirche zu Venedig, ein dem oben beschriebenen gewifs ähnliches Antemensale, ursprünglich byzantinischen Ursprungs war. Die Kirche stand nur neun Jahre. Den 10. August 1136 wurde die Stadt Konghelle von heidnischen wendischen See- räubern unter dem Fürsten Ratibor überfallen. Sie drangen in die Kreuzkirche ein, raubten alle Kostbarkeiten, das Ante- rn