ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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56 Merkmal nicht bestimmt zuverlässig; denn die ältere Schreib- weise braucht nicht auf ein Mal verschwunden zu sein, nachdem die jüngere in Gebrauch gekommen war, sondern kann sich längere Zeit neben derselben erhalten haben.“ (Jahresbericht der Alterth. Gesellsch. 1868 p. 38). Einige an der Kanzel ein- gesteckte kleine Holzstücke, das eine mit Schmähversen, das andere mit einer Inschrift abergläubischen Inhalts, zeigen Runen des 13. Jahrhunderts. Ein unter der Diele beim Abbruch der Kirche gemachter Fund von Münzen zeigt solche, die bis in die Periode 1205—1263 zurückgehen. Alles deutet somit auf die Periode um 1200 als die Zeit der Errichtung der Kirche hin, und diese Annahme wird durch die Portalornamentik bestätigt, indem diese mit der Ornamentik von Stedje (um 1184) übereinstimmt. Doch dürfte das leere Oberstück vielleicht den noch nicht vollständig entwickelten Typus bezeichnen und die Kirche somit etwas älter als jene sein. Sie mufs dennoch jedenfalls jünger als die Kirche von Borgund (um 1150) sein. Urkundlich wird die Kirche zum ersten Male 1323 (Dipl. Norr. VII no 98) erwähnt. Noch 1722 waren die Laufgänge erhalten, 1867 wurde die alte Kirche abgebrochen. Die Kirche (Abbild. 50) war eine dreischiffige Kirche mit 16 Säulen, 6 an jeder Langseite, 2 zwischen den Eck- Abbild, 50. Aardal. säulen an jeder Schmalseite. Die Anordnung der Säulen war die aus Urnes her bekannte: gleicher Abstand, aber an der Chorseite ein doppeltes Säulenintervall. Wäre die in der Triforienhöhe liegende Säule also bis zum Boden geführt, so würden an der Chorseite 5 Säulen zu rechnen sein; die westliche (Eingangs-) Seite hatte aber nur 4 Säulen in unter sich gleichen Abständen. Die Kirche hat kein vom Mittelschiff aus sichtbares Triforium, indem Triforienkreuze, Zangen und Bögen fehlen; die absteifenden Balken und die umgekehrten Rundbögen zwischen diesen gegen die Seiten- wände hinaus fanden sich aber selbstverständlich auch hier. Die Kirche hat einen auf 4 Ecksäulen ruhenden dreischiffigen Chorbau, wo wahrscheinlich ursprünglich, wie in Fortun und Kaupanger, ein Triforium zum Vorschein kam; es war aber beim Abbruche der Kirche schon verschwunden. Übrigens war der Chor wie gewöhnlich niedriger und schmäler als das Schiff, aber viereckig abgeschlossen. Schon im Mittelalter hatte die Kirche eine Erweiterung gegen Westen erhalten, in- dem die Westwand abgebrochen und die Kirche durch einen quadratischen Unterbau mit daraufstehendem Thurme vergröfsert wurde. Wir haben derartige Erweiterungen und Thurmbauten, die wohl der gothischen Periode angehören, schon früher be- sprochen. Das Portal der Kirche (Abbild. 51), jetzt im Museum zu Bergen, ist gewifs das feinste und eleganteste Beispiel des Sogn-Valdres’schen Ornamententypus und zeigt im Schnitte grofse Ähnlichkeit mit den Portalen in Lomen und Hurum in Valdres. Weil auf einem Antemensale aus dieser Kirche die Figur des heil. Botolf als Mittelfigur vorkommt, glaubt Bendixen, dafs die Kirche diesem Heiligen geweiht war. Die Abmes- sungen waren: Schiff 27' lang, 22'1^ breit, Chor i5'/2' lang, i5'/2' breit, westlicher Anbau 22^2' lang, 22^^ breit. Die Kirche zu Kaupanger (Sogn, Stift Bergen). Ein Münzfund unter dieser noch erhaltenen Kirche mit Brakteaten aus der Zeit von 1205—1263 zeigt, dafs die Kirche jedenfalls in der Zeit Haakons IV. bestand. Ob die Kirche etwas jünger oder älter als 1200 ist, läfst sich kaum mit Bestimmtheit sagen: ihre Ähnlichkeit mit der Aardals-Kirche deutet die Zeit um 1200 an, es sei denn, dafs bewiesen werden könnte, dafs die Feuersbrunst, die einmal, aus den 1862 gefundenen verkohlten Balkenenden zu schliefsen, in der Umgebung der Kirche ge- wüthet hat, dieselbe Feuersbrunst wäre, die 1184 die damalige Stadt Kaupanger verzehrte (Sverres Saga c. 82), als die Krieger des Sverre den Mord ihres Hauptmanns Ivar Dape rächten. Wäre dies der Fall, so würde die Kirche für das Jahr 1184 Abbild. 51. Aardal. oder eins der nächstfolgenden Jahre zu datiren sein, was an und für sich nicht unwahrscheinlich wäre, wenn auch nichts davon erzählt wird, dafs eine Kirche bei dieser Gelegenheit zu Grunde ging. Die Kirche Male urkundlich er- wähnt. Die Kirche zu Kaupanger (Ab- bild. 52) ist eine 3 schiffige Kirche mit an zwei Seiten flachgehauenen Säulen (mit Aus- nahme der cylin- drischen Ecksäu- len). Die Kirche hat zusammen 20 Säulen, 8 an jeder Langseite und 2 an jeder der kurzen Seiten zwischen den Ecksäulen, die wird 1308 (Dipl. Norr. IX no 80) zum ersten Abbild. 53. Kaupanger. gröfste Anzahl Säulen, die sich in einer Stabkirche überhaupt befinden und der Kirche eine ausgeprägte Längsrichtung ver- leihen. Die Kirche zeigt keine gegen das Mittelschiff sicht- bare Triforien, hat aber eine dreischiffige Anlage des Chores mit Triforium, das anstatt mit Andreaskreuzen mit zwei Bögen (Abbild. 53) an jeder der drei Seiten ausgestattet ist. Der