ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
6i zu Christiania aufbewahrt. Unter der Diele der Kirche war ein neueres Begräbnifs (1716). Die altehrwürdige Kirche wurde 1880 abgebrochen. *Die Margarethen-(?) Kirche zu Torpe (Hallingdal, Stift Christiania) (Abbild. 66) hat mehrere Berührungspunkte mit der Nachbarkirche zu Aal und besafs auf einer Planke, die ursprünglich gewifs als Chorplanke quer über die Chor- öffnung lief, später als Rücken eines Kirchenstuhls verwendet wurde und jetzt im Universitätsmuseum zu Christiania sich be- stellen die Gemälde im hölzernen Gewölbe eine Christusfigur, die Apostel, die Evangelistenzeichen und endlich in einer Reihe von Bildern eine fortlaufende Heiligengeschichte dar, die ich als die der heil. Margarethe zu erklären wage. Die Kirche war somit wohl der heil. Margarethe geweiht. Das Lektorium scheint auch hier einen erhöhten Boden, unter dem man in den Chor treten konnte, gehabt zu haben; derselbe ist aber ver- schwunden. Einen von einem schwedischen Autor (J. Bruun, Norges Stafkyrkor) in dieser Kirche verzeichneten „runden findet, eine Inschrift ähnlichen Inhalts wie die in jener Kirche (Abbild.67). Sie lautet: porolfr. gærpi. kirk(i)u. pesa, asgrimr. hakon. selikr. pal. æinri|>i. siondi. porolfr. po- rer. ræist. olafr d.h. „Torolf machte diese Kirche. As- grim, Haakon, Er- ling, Paul, Ein- dride, Sjönde, To- Abbild. 67. Torpe. Kleeblatt (bogen)“ und einen „Esel- rücken“ kenne ich nicht. Ursprüng- lich sind sie wohl nicht. c. mit den Säulen gegen die Ecken hin gruppirt. *Die Andreas- kirche zu Bor- gund (Sogn, Stift Bergen) ist neben rolf, Torer schnitzte, Olaf.“ Da die Inschrift gleichzeitig mit der Hitterdalskirche in Telemarken die bekannteste und am der zu Aal ist, wird wohl der Erbauer, der in beiden Kirchen Torolf heifst, derselbe Mann sein. „Torer schnitzte“ häufigsten abgebildete der Stabkirchen, sowie sie die unbedingt besterhaltene ist. An der Häuptstrasse zwischen Christiania (ergänzt:) die Runen. Urkundlich erwähnt wird die Kirche zu Thorpe zum ersten Male 1310 (D. N. IV S. 82). Vor dem Abbild. 68. Torpe. bild. 69); die Kirche besitzt noch ihre Chor zeigt eine in die Diele eingeritzte Figur ein Begräbnifs an, nach Wiehl das eines Bi- schofs (?). Der in neu- erer Zeit nach der Breite erweiterte Chor wurde 1880 abgebrochen. Die Kirche (Abbild. 68) ist dreischiffig und hatte ur- sprünglich 16 Säulen, alle mit Würfelkapitälen. Längs den Seitenschiffen läuft die für die Stab- kirchen eigenthümliche feste Bank, auf rundbo- gigen Arkaden ruhend. In der Chorwand befin- det sich die gewöhn- liche im Rundbogen ab- geschlossene Öffnung. Was die Ornamentik be- trifft, so bewahrt das Universitätsmuseum ein kräftig geschnittenes Fragment eines Chor- stuhls: Ein Drache mit einem Menschen zwi- schen den Zähnen (Ab- beiden Portale: Eins im Westen und eins an der Südseite nahe dem Westende. Das Westportal gehört dem reinen Sogn-Valdres’schen Typus an. Doch sehen wir hier eine selten vorkommende Spielerei, indem anstatt des einen Thierkopfes, aus dessen Munde die Ver- und Bergen gelegen, ist sie auch die am häufigsten besuchte dieser Kirchen. Sie gehört dem Alterthumsverein und ist durch denselben restaurirt worden, so dafs man jetzt nach dieser Kirche den besten Begriff einer ur- sprünglichen Stabkirche erhält; sie ist wohl auch die älteste Kirche der Periode, in der wir uns jetzt befinden. (Ab- bild. 70). Ihr Alter können wir auf dem Wege der Kombi- nation finden. Unter mehreren nichtssagenden Inschriften, die mit dem Messer in der west- lichen Vorhalle eingekratzt sind, kommt eine vor: „pettas kirkian a kirkiuvelle“ (Dies ist die Kirche am Kirchenwall). Die Form des ersten Wortes der Inschrift mufs nach der Mit- theilung des Prof. Sophus Bugge in die Zeit vor oder um 1150 fallen; sie kann zwar älter, kaum aber jünger sein. Be- trachten wir die Ornamentik der Kirche, so sehen wir, dafs ein gewaltiger Abstand zwischen den irischen Formen in der Kirche zu Urnes, ja sogar zwi- schen den für die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts bestimmten Kirchen zu Vaage und Bödalen Abbild. 69. Torpe. und den fast vollständig entwickelten Formen der Blüthezeit, die in dem Portale derselben Vorhalle zum Vorschein kommen, schlingungen ausgehen, ein vollständiges Thier, den Bauch nach aufwärts gekehrt, auftritt. Das Südportal ist von dem- selben Typus. Auch in dieser Kirche findet sich, wie in der Kirche zu Aal, ein Lektorium zwischen Chor und Schiff; hier besteht. Der neue Typus ist zwar noch nicht völlig festgelegt, wie er z. B., in den Kirchen zu Stedje und Atraa um 1180 da- steht; wir möchten von den Ornamenten zu Borgund sagen, dafs sie zwar etwas jünger, nicht aber leicht älter als 1150 sein