ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 212 Forrige Næste
63 Kirche zu Hegge in Valdres denselben Übergang von der an- deren Seite her andeutet. Abmessungen: Schiff 23'^' lang, i9'/2' breit; Chor n' zu n'; Apsis 6' tief, g'/2' breit; Laufgang 3' breit, die Vorsprünge ein- begriffen 7'; Mittelschiff 151// zu ixl/2', Seitenschiffe 3' breit. Gesammtlänge 501//, Breite 33’//; innere Höhe des Schiffes dsW. Wandhöhe 22^'; Chorhöhe 27', Wandhöhe hier etwa 12'; Höhe des Laufganges 10' mit einer Wandhöhe von 5'2". Höhe Abbild. 73. Borgund. des Perivaliums 22', bis zum oberen Ende des ursprünglichen Dachreiters 49'/2'. Die Kirche zu Stedje (Sogn, Stift Bergen). Während des Zuges des Königs Sverre in Sogn 1184 (lesen wir in seiner Saga Cap. 82), sollten seine Krieger den Aufstand rächen, den die Bauern unter ihrem Anführer Arnthor von Hval zu Weih- nachten des vorigen Jahres unternommen hatten, und sie ver- brannten nach dem Befehl des Königs alle Bauernhäuser in Sogndal, hatten aber die Kirchen zu schonen. Nichts desto- weniger wurde die Kirche zu Stedje gefährdet, doch retteten sie die Kirche, indem sie dieselbe mit nassen Segeln bedeckten. Dies geschah am Morgen des Freitag den 15. Juni 1184, an demselben Tage, als Nachmittags die Schlacht beim Fimreite geliefert wurde. Nicht nur dafs diese Kirche dieselbe war, die bis in unsere Zeit hinein in Stedje stand, sondern auch dafs die Kirche damals soeben erst aufgeführt war, scheint aus fol- genden Umständen hervorzugehen. Die Ornamentik der Kirche stimmt vollständig mit der der übrigen in jener Zeit in Sogn erbau- ten Kirchen überein (namentlich Aardal) und beim Abbruche der Kirche wurde in das Museum in Bergen ein Wandstab eingeliefert, auf dem in Runenschrift zu lesen war: „penna staf gaf Sigrip à Hv(ali f)irir sålo Arndors ok ser til miskunar“. (Diesen Stab gab Sigrid von Hv(al f)ür die Seele Arnthors und sich selbst zur Gnade). Aus dem Namen sind ein paar Runen ausgefallen, aber der Umstand, dafs die Stelle eben Platz für den kurzen Namen „Hval“ hat, dafs der Hof Hval hier lag und dafs Arnthor von Hval selbst eine dieser Zeit und dieser Stelle angehörende historisch bekannte Per- sönlichkeit sind, macht die Lesart unzweifelhaft. Dafs Sigrid den Stab „für die Seele“ Arnthors geschenkt hat, zeigt, dafs Arnthor, als die Kirche gebaut wurde, schon gestorben war. Merkwürdig ist es nun, dafs wirklich der Name Arnthors von Hval mit jenem Aufstand zu Weihnachten 1183 aus der Ge- schichte völlig verschwindet, obschon die Hauptbegebenheiten des nächsten Jahres eben um seine Heimathgegend sich con- centriren. Wir hören nichts von einer Strafe über den Führer des Aufstandes, auch wird er nicht unter den vielen genannt, die namentlich aufgezeichnet sind als die Anhänger des Gegen- königs Magnus Erlingssön, weder unter denen, die vor der Schlacht bei Fimreite sich um ihn schaarten, noch unter den in der Schlacht Gefallenen. Vielleicht ist er im Aufstande selbst oder an seinen in dem Aufstande erhaltenen Wunden gestorben. Da aber die Kirche 1184 im Hochsommer bestand und jenen Stab „für seine Seele“ enthielt, so scheint sie in der ersten Hälfte des Jahres 1 184 errichtet worden zu sein. Von einem älteren oder jüngeren Arnthor von Hval kann nicht gut die Rede sein, da die Ornamentik ganz deutlich auf diese Zeit hindeutet. Jedenfalls mufs die Kirche der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ange- hören. Die Kirche zu Stedje (Abbild. 74) ist eine Kirche mit 16 um die Ecken des Schiffes gruppirten Säulen, 6 auf jeder Langseite; sie vertheilen sich 3 und 3 nach beiden Seiten, um einer Thür in dem dop- pelten Säulenintervall Platz zu geben (Ab- bild. 75). Auch im Osten und Westen öffnete sich wie gewöhnlich ein doppeltes Säulenintervall dem Chore und dem Ein- gang zu. Über diese doppelten Intervalle Abbild. 74. Stedje. Abbild. 75. Stedje. spannten sich unter dem Triforium nur ein, über demselben aber zwei Bögen. Die Kirche hatte an jeder Seite 6 Lichtöffnungen. Da hier 6 Säulen auf jeder Langseite, gegen 4 in Borgund, sind, so erhält die Kirche eine langge- dehnte Form, die doch wieder dadurch, dafs hier auch im Osten und Westen doppelte Intervalle sind (Abbild. 76) — was in Borgund nicht der Fall ist — etwas ins Quadratische gezogen wird. Sie bildet Abbild. 76. Stedje. so eine Zwischenform zwischen der mehr quadratischen zu Borgund und der mehr langgedehnten der vielsäuligen Kirchen.