ForsideBøgerDie Holzbaukunst Norwegen…gangenheit Und Gegenwart

Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

Forfatter: L. Dietrichson, H. Munthe

År: 1893

Forlag: Schuster & Bufleb

Sted: Berlin

Sider: 205

UDK: st.f. 72(481) die

Mit Einer Übersichtskarte Und 31 Tafeln Nach Alten Denkmälern Und Nach Ausführungen Von H. E. Schirmer, G. Bull, Thrap-Meyer, B. Lange, V. Hannosen. Und H. Munlhe, Sowie Über 220 Textabbildungen

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Side af 212 Forrige Næste
77 wahrscheinlich der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu- weisen. Es sind vier an der Zahl. Erstens das äufsere Westportal: Halbsäulen ohne Planken aber mit Kapitällöwen (die Dreiecke oben tragen jedenfalls ein alterthümliches Ge- präge). Zweitens das innere Westportal, das richtig nach Aufsen gerichtet ist, dessen Oberstück aber eine schlechte Nach- bildung der alten Schlingen ist. Auch hier finden sich die Löwenimposten. Der Untertheil scheint verhauen zu sein. Drittens das Südportal (Abbild. 151), ein vollständiges Exemplar des Sogn-Valdres’schen-Typus. Gegen das Innere des Schiffes gekehrt, zeigt es einen runden Kleeblattbogen, ein bestimmtes Zeichen, dafs es jünger als das Jahr 1200 ist, und an der einen Halbsäule die Kriegermasken mit aus dem Mund herauslaufen- den Bändern wie in Tönjum, Hurum, Hegge und Flaa. Viertens das Nordportal, ebenfalls dem Schiffe zugekehrt, regulärer Sogn- Valdres-Typus mit Kriegermasken und einer darstellt. Da hier aber nicht von Ungläubigen sondern von dem, der den Kleinen Ärgernifs giebt, und dem es besser wäre, ein Mühlstein sei ihm um den Hals gelegt und er sei ins Meer versenkt, die Rede ist, so dürfte der ins Meer geworfene auf dem Bilde mit einem Mühlstein um den Hals versehen sein, und ist somit deutlich genug als der norwegische Heilige St. Halvard ge- kennzeichnet, dem die Kirche denn auch wahrscheinlich ge- weiht gewesen ist. Die Abmessungen betragen: Schiff 29' zu 251/•>,, Chor io1/» ' zu 16', Apsis 6'/2' tief und ii1/2' breit. Lauf- gang 2'/10' breit.*) Abbild. 151. Vang. VtWIiôWîK Abbild. 152. Hemsedal. Runenschrift, die in Schlesien als „Einar schnitt Olaf“ gelesen, von Prof. Sophus Bugge als „Eindride schnitt den Sohn Olafs schlimm in den kleinen Finger“ gedeutet ist, also eine der ge- wöhnlichen bedeutungslosen Kritzeleien, die so oft vorkommen. Aufserdem hat die Kirche zwei Eingänge ohne Ornamente — der eine mit halbrunder konkaver Schwelle wie in Hopperstad, von Aufsen in den Chor, der andere von dem Laufgange südlich zum Glockenthurm führend. In der Sakristei wird ein Löwenimpost aufbewahrt. Von den jetzt wohl verschwundenen Deckengemälden, die einmal die Kirche schmückten und die nach Berlin mitgingen — verbergen sie sich vielleicht noch in den Magazinen des Museums? — fand sich auch neben Christus als Weltrichter, dem Abendmahl und der Kreuzigung ein Bild, das nach dem Ministerialbuch zu Brückenberg Krieger, die einen „Un- gläubigen ins Meer werfen“ mit Hindeutung auf Math. 18,6 Die Kirche zu Hemsedal (Hallingdal, Stift Christiania), die dem Gebiet von Valdres am nächsten liegende Kirche, ge- hörte dem viersäuligen Typus an. 1327 in den Rechenschafts- *) Der Ansicht E. W. Wichmanns (Zeitschrift für bildende Kunst. Neue Folge Band I S. 271), dafs es „dem Baumeister gelungen ist, das Gebäude in seiner ursprünglichen Form herzustellen“ kann ich, wie man sieht, nicht beipflichten, sowie überhaupt die hübsch gedachte Abhandlung leider durch viele thatsächliche Fehler, die aber dem Ausländer zu Gute gerechnet werden müssen, verunziert wird. Dafs C. Lachner (daselbst Band XXI, 169) das Nordwestkapitäl, das gewifs modern ist, für die Derivation der norwegischen Schnitzereien benutzt, ist zwar verzeihlich, wenn man den Charakter der norwegischen Schnitzereien nicht genau kennt, könnte aber gefährlicher sein, als es ist, wenn nicht ähnliche Motive — doch anders gestaltet und anders woher zu erklären — wirklich zu Urnes in norwegischen Schnitzereien vorkämen. Seine ganze Ableitung der norwegischen Ornamentik ist doch, wie aus dem vorigen ersichtlich, nach meiner Meinung unrichtig und wird nicht die Zustimmung eines einzigen norwegischen Kunstarchäologen erhalten. In- dessen mufs man den geehrten Verfassern, so wie auch Herrn Baumeister L. Böttger für das Interesse und das Studium, das Sie unsern norwegischen Denkmälern gewid- met haben, dankbar sein. 20