Die Holzbaukunst Norwegens
In Vergangenheit Und Gegenwart

 79 *Die Kirche zu Hedal dem schwarzen Tod mitten funden sein. Ein Bär hatte reitet und wurde erschossen. (Valdres, Stift Hamar) soll nach im Walde von einem Jäger ge- vor dem Altar sein Lager be- Die Sage ist wahrscheinlich über keit, dafs während die kleine Ihür an der südlichen Langseite ur- sprünglich war, die, um einen Westeingang zu öffnen, durch- geschnittenen Schrägbalken der Westseite (Abbild. 164) zeigten, dafs dieser Haupteingang erst später ausgebrochen war. Der Abbild. 157. Sauland Abbild. 158. Hedal. Abbild. 160. Abbild. 161. Abbild. 159. eine als Fufsteppich vor dem Altar benutzte Bärenhaut — wie ähnliche Sagen von Bären und Vielfressern in verlassenen Kirchen — gebildet. Die Kirche (Abbild. 158), die jetzt durch Kreuzarme erweitert ist (Abbild. 159), hatte einen Chor, der gewifs niedriger und schmaler als das Schiff war (Abbild. 160) und bewahrt noch theilweise die um das ganze Schiff herum- laufende auf Rundbögen ruhende Bank (Abbild. 161). Der Lauf- gang ist vollständig geschlossen, und hat schlüssellochähnliche Lichtöffnungen (Abbild. 161). Der, wie es scheint, ursprüngliche Kleeblattbogen des Einganges zeigt, dafs die Kirche nicht älter als 1200, die typisch Sogn-Valdres’sche Ornamentik des Portals (Abbild. 162), dafs sie nicht viel jünger ist. Die Abbmessungen sind: Schiff 21' zu 16'; Laufgang y/4 ' breit. Wandhöhe i^le, Gesamthöhe: 25'/^. DieKirchezu Vangsnes (Sogn, Stift Bergen, Abbild. 163), zuerst 1360 erwähnt, 1861 abgetragen, hatte die Eigenthümlich- Chor war niedriger und schmaler als das Schiff. Die Reste der Chorplanke scheinen die Errichtung der Kirche in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zu verlegen. Die Abmessungen betragen: Schiff 22' zu 17'; Chor 10' zu 10', Wandhöhe 10' (also ein vollständiger Kubus). Die Kirche zu Rinde (Sogn, Stift Bergen), die Nach- barkirche von Vangsnes, hatte einen Chor von der Höhe und Breite des Schiffes (Abbild. 165). Sie wird zum ersten Male i323 erwähnt und wurde 1866 abgetragen. Die ganze ursprüngliche Kirche bis zum Thurm ruhte auf sechs Stäben, von denen zwei den Chor vom Schiffe trenn- ten, die übrigen vier Eckstäbe waren. Das Dachwerk war wie gewöhnlich mit Untersparren, die sich aber eigen- thümlicher Weise nicht gegen die fünfeckige Dachstuhlschwelle, sondern gegen die Stavlägje stützten, versehen (Abbild. 166). Die ursprüngliche Westwand wurde schon im Mittelalter durch-