ForsideBøgerDie Marfels'sche Uhren-sa…Seit Erfindung Derselben

Die Marfels'sche Uhren-sammlung
Umfassend Interessante Taschen-Uhren Seit Erfindung Derselben

År: 1888

Forlag: Kühl & Co. Grossherzoglich Hessische Hof-Kunstantstalt

Sted: Frankfurt Am Main

Sider: 121

UDK: st.f.739.3 Mar

In 48 Lichtdruck-Tafeln Nebst Erläuterndem Text

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Side af 130 Forrige Næste
— 7 — Kloben, sämmtliche Räder und selbst die Sehliesskopffeder am Gehäuse und dieses selbst aus Elfenbein hergestellt. Das Zifferblatt ist dagegen aus Perlmutter, was dem Ganzen ein originell schönes Aussehen verleiht. Zeit der Herstellung Ende des letzten Jahrhunderts. Im Weiteren interessirt uns eine aussergewöhnlich hochgebaute Spindeluhr (siehe Tafel XI, Fig. la und 1 b), die auf drei silbernen, besonders schön gravirten Zifferblättern, sowie durch verschiedene Zahlenausschnitte und Segmente Folgendes anzeigt: Stunde, Wochentag, Datum, Mondphasen, Mondalter, sowie Monat und Thierkreis. Das Werk selbst ist ganz vorzüglich gearbeitet, namentlich sind die Pfeiler, welche reizende Engelsköpfe vorstellen, wahre Meisterstücke, die jeden Kunstfreund zur Bewunderung hinreissen können. Zeit ca. 1680. Verfertiger Abr. Busch, Hamburg. Ein mit diesem in Alter und Schönheit verwandtes Stück ist eine ebenfalls sehr hohe Spindeluhr, vermuthlich das Meisterstück eines schaffensfrohen und künstlerisch angelegten Uhrmachers des XVII. Jahrhunderts (siehe Tafel V, Fig. 3a und 3b). Das mit grösster Sorgfalt ausgeführte Werk, das vergoldete, reich verzierte Zifferblatt, der prächtige Unruh- kloben und die in Stahl, Messing und Silber äusserst kunstvoll ausgeführten Pfeiler dieser Uhr sichern dem schon längst dahingegangenen Meister, dem keine Arbeit und Mühe zu gross war, um etwas wirklich Schönes zu schaffen, an dem sich noch die spätesten Geschlechter erfreuen können, für alle Zeiten einen ehrenden Nachruf. — Was werden im Gegensatz hierzu unsere Nachkommen einmal an den „Waterbury-Uhren“ zu bewundern haben? Im Vergleich zu ihren beiden vorerwähnten Schwestern könnte die Spindeluhr Tafel II, Fig. 6, ein Nesthäkchen genannt werden, sowohl in Bezug auf ihre schlanke, jugend- liche Form, als auch auf ihr Alter, da ihre Entstehung, wie sich aus verschiedenen Merkmalen schliessen lässt, höchst wahrscheinlich in das Jahr 1800 fällt. Diese Uhr zeichnet sich namentlich durch ein äusserst fein gemaltes Emaille-Zifferblatt aus, auf welchem ein mit dem Kronrad in Verbindung stehender Sternenglobus sich dreht, was dem Ganzen durch die stets wechselnde Gruppirung einen eigenen Reiz verleiht. Bevor wir jetzt zur Beschreibung einer Gruppe von Uhren übergehen, die in Bezug auf ihre eigenartige Konstruction fast als „Unica“ dastehen — wenigstens dürfte es schwer sein, von mehreren derselben noch zweite Exemplare aufzufinden — wollen wir noch zwei Repetiruhren, die beide aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts stammen, kurz erwähnen. Die erstere, eine goldene Cylinder-Repetiruhr älteren Systems, welche auf drei aus- nahmsweise schön klingende Tonfedern schlägt, ist besonders werthvoll durch das vorzüglich ausgeführte, auf Gold gemalte Emaille-Bild in der inneren Kapsel, das sich jedoch seines pikanten Sujets wegen zu näherer Besprechung nicht gut eignet. Ein Stück der gleichen Kategorie ist die andere Repetiiuhr mit Spindelgang und durchbrochenem Zifferblatte, deren Werk mit einer geheimen Kapsel in Verbindung steht, in welcher zwei goldene Figürchen, zwei Tanzende vorstellend, sich befinden (s. Taf. VIII, Fig. 5). Unter denjenigen Stücken der Sammlung, die sich durch originelle Konstruktionen der Uhrwerke auszeichnen, wird unser Interesse zunächst von einer hochgebauten Spindeluhr mit antikem silbernem Zifferblatt in Anspruch genommen, auf welchem sich eine musterhaft getriebene Gruppe — Saturn, den Sonnenwagen ziehend — befindet (siehe Tafel II, Fig. 5). Diese, aus dem Anfange des vorigen Jahrhunderts stammende, von M. Lögg in Wien gefertigte Uhr ist ohne Zeiger. Die Angabe der Zeit auf dem Zifferblatt ist ebenso sinnig, als originell, und wird durch eine höchst einfache Einrichtung bewirkt, die im Folgenden beschrieben werden soll. Wie aus der Darstellung hervorgeht, ist bei der Saturngruppe des silbernen Ziffer- blattes ein halbkreisförmiger Ausschnitt in demselben angebracht, durch welchen man ein zweites, darunter befindliches Zifferblatt, welches vergoldet ist, bemerkt. Ueber dem Ausschnitt des silbernen Zifferblattes sind die Minuten von 1—60, und unter demselben die Viertelstunden von I bis IV eingravirt. Das darunter befindliche zweite Zifferblatt ist beweglich und dreht sich in zwei Stunden einmal herum. In diesem Zifferblatt sind zwei kreisrunde Ausschnitte genau gegenüber liegend angebracht, durch welche man die auf einer silbernen Scheibe be- findliche jeweilige Stundenzifter sieht, sobald abwechselnd einer dieser Ausschnitte von der linken Seite aus in den Halbkreis des silbernen Zifferblattes beim Gehen oder Stellen der Uhr eingetreten ist. Während der Ausschnitt in dem unteren, beweglichen Zifferblatt mit der betreffenden Stundenziffer den Halbkreis in genau einer Stunde langsam durchläuft, zeigt ein in demselben angebrachter kleiner Stift die Minuten auf der vorerwähnten Theilung des silbernen Zifferblattes an. Sowie die Stunde zur Neige geht, verschwindet dieser Ausschnitt mit der betreffenden Stundenziffer auf der rechten Seite unter der Saturngruppe, während gleichzeitig auf der linken Seite des Halbkreises der andere Ausschnitt mit der neuen Stunde erscheint. Mit einem flüchtigen Blick auf das Zifferblatt kann man die.Zeit sofort bis auf die Minute genau entnehmen. Das Grossbodenrad macht bei dieser Uhr nicht in einer Stunde — wie gewöhnlich — sondern erst in zwei Stunden einen Umgang, und auf der Welle desselben sitzt, mit sanfter Reibung drehbar, anstatt des Minutenrohres mit Trieb nur ein mit Viereck zum Stellen ver- sehenes glattes Rohr, an welchem das vorerwähnte zweite ■ Zifferblatt befestigt ist. Damit das letztere über der vorderen Platine sich frei bewegen kann, ist die Grossbodenradswelle mit einem entsprechend vorstehenden Ansatz versehen, welcher ein zu weites Herunterdrücken des Rohres und somit auch des Zifferblattes verhindert. Der Mechanismus besteht Einrichtung. Fig. 1. bewegt, nahe am Umkreis desselben frei an demselben vorbei, während dann weiter noch aus der in Fig. 1 veranschaulichten Auf der unteren Seite des beweglichen Zifferblattes sind die beiden vorerwähnten silbernen Scheiben, auf welchen sich die durch die Ausschnitte sichtbaren römi- schen Stundenziffern befinden, mit sanfter Reibung dreh- bar, angebracht. Auf der einen Seite befinden sich die ungraden Ziffern I, III, V, VII, IX, XI, und auf der anderen die graden Ziffern II, IIII, VI, VIII, X, XII. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind beide Scheiben mit je 6 dreieckigen, etwas über das Zifferblatt hinaus- ragenden Zähnen versehen, die zur Weiterbewegung der Scheiben und somit auch zur Verschiebung der darauf befindlichen Stundenziffern dienen. Zu diesem Zweck ist auf der vorderen Platine, über welcher sich das Zifferblatt ein feststehender Stift angebracht. Das Zifferblatt passirt die hinausragenden Zähne der beiden Ziffernscheiben sich an den Stift erst anlehnen und beim Weiterdrehen des Zifferblattes im entsprechenden Ver- hältniss dann um je eine Stunde verschoben werden. Da das Zifferblatt mit den beiden Scheiben sich in zwei Stunden einmal herumbewegt, so passirt also jede Stunde eine der Scheiben an dem feststehenden Stift auf der Platine vor- bei, und wird, wie schon gesagt, um je eine Stunde weitergedreht. Nehmen wir nun beispiels- weise an, in dem Ausschnitt, unter welchem die Scheibe mit den geraden Zahlen angebracht ist, befände sich die Ziffer IIII und in dem gegenüberliegenden, unter welchem die Scheibe mit den ungeraden Zahlen angebracht ist, die Ziffer III. Es tritt jetzt zuerst der Ausschnitt mit der Ziffer HII von links aus in den Halbkreis des silbernen Zifferblattes ein, und während er in einer Stunde denselben langsam durchwandert, passirt die andere, in dieser Zeit unter der Saturngruppe befindliche, a’so unsichtbare Scheibe mit den ungeraden Ziffern an dem feststehenden Stift vorbei und wird um einen Zahn weiter, demnach von der III auf die V gedreht. Hat nun die IIII ihren Lauf durch den Halbkreis beendet, so verschwindet sie auf der rechten Seite unter der Saturngruppe und von links aus tritt jetzt die Ziffer V in deu Halbkreis ein, um ihren Lauf in gleicher Weise durch denselben zu. vollführen. Die Scheibe haaHiia ™aiaHBMHBaH||jMig|M|HaHjBBaHB1|jgiM