Die Monier - Bauweise, D. R.-.Pat
(Eisengerippe mit cement-umhüllung)

År: 1891

Forlag: Julius Becker

Sted: Berlin

Sider: 63

UDK: 624.012 St.F.

Actien-gesellschaft für Monier-Bauten

Vorm. G. A. Wayss & Co.

Abtheilung: Brücken, durchlässe und tunnel.

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Side af 102 Forrige Næste
! F Ich liabe, um absolut sicker zu gehen, die Rechnung derart du.rchgefiib.rt, dass der reine Stampfbetonbogen (ohne Geflechtseinlage) die fiir Strassenbrucken I. Classe normirten Belastungen mit voller Sich.erh.eit zu tragen vermag, class er also nicht nur den Axialkråften, sondern auch den Biegungsmomenten Widerstand zu leisten befåhigt ist, håbe aber ausserdem ein auf die ganze Lange durcli- laufendes und je ein von den Kåmpfern bis in das erste Gewolbsachtel reichendes Netz angeordnet, welche Netze derart dimensionirt sind, dass sie allein im Stande sind, die Biegungsmomente und einen Theil der Axialkråfte aufzunehmen, es diirfte daher bei den gewahlten Dimensionen eine ca. 20fache Sicherheit gegen Bruch vorhanden sein. Infolge der mit so glånzenden Resultaten verlaufenen Belastungsproben beim Versuchsgewolbe in Matzleinsdorf hat das hobe k. k. Handelsministerium die Genehmigung zur Ausfuhrung der Projects fiir die acht noch zu reconstruirenden Brucken unter Anwendung des Systems Monier ertheilt, und werde ich mir nunmehr gestatten, den ganzen Arbeitsvorgang bei dem grossten gegenståndlichen Objecte, und zwar bei der Landesstrasseniiberfuhrung in der Station Modling zu besprechen. Das fiir den Umbau der acht Monier-Objecte aufgestellte Bauprogramm nahm die Reconstruction der Modlinger Briicke als Ausgangspunkt der Operationen an, da dieses Object die grosste Spamiweite besitzt, und die zur Gewolbseinriistung bestimmten Bohlenbogen fiir alle Objecte nach gleichem Radius geformt waren, demnach hier .zuerst zur Aufstellung gelangen mussten. Von einer Theilung der bestehenden Fahrbahn, Aufrechterhaltung des Strassenverkehres auf der einen Hålfte und gleichzeitiger Reconstruction der anderen Hålfte wurde im Interesse der Einfacliheit und Raschheit der Arbeits- durchfuhrung Umgang genommen, und ein eigenes 8 m breites, 42 m langes Holz- provisorium aufgestellt. Dasselbe wurde am 14. Juli v. J. dem Verkehre iibergeben und am gleichen Tage mit dem Abtragen der gewolbten Bahniiberfalirt begonnen. Bei dem Umstancle, als jede Verkehrsstorung absolut hintangehalten werden musste, als zur Zeit des Abtragbeginnes der dichteste Zugsverkehr herrschte,bei welchem Viertelstundenintervalle schon zu den Seltenheiten gehorten, da femers infolge der sehr beschrånkten Hohenverhåltnisse keinerlei Rustung eingebaut werden komite und ausserdem auf sehr beengtem Arbeitsplatze hantirt werden musste, gestaltete sich dieser Theil der Arbeit zu dem schwierigsten und aufregendsten des ganzen Geschaftes, und ist es nur der angestrengtesten Pflichterfiillung aller betheiligten Factoren zuzuschreiben, dass kein Unfall vorkam, ja noch mehr, dass wålirend der ganzen Bauperiode kein einziger Zug, des Reconstructionsbaues wegen, aufgehalten werden musste. Die Abtragarbeiten selbst nahmen folgenden Verlauf: Mit Riicksicht auf die bereits erwåhnte sehr beschrankte Manipulationsflåcho musste fiir einen thunlichst raschen Abtransport der Abbruchmaterialien Vorsorge getroffen werden und wurde dieser Zweck dadurch. erreicht, dass in die bestehenden Nebengeleise eigene Arbeitsgeleise eingebunden warden, welche man dutch Schlitze, die hinter den bestehenden Landwiderlagern durchgebrochen worden waren, fiihrte, ± nr so dass das Ueberschuttungs- und Hinterfullungsmaterial, welches auf joder Seite der Briicke ein Quantum von 1500 m3 repråsentirte, directe in Lowries verladen und von der Baustelle abgefiihrt werden komite. Ein weiterer Zweck dieser Anlage war aber auch der, im Interesse der moglichsten Forcirung des Baues eine geniigende Zahl von Arbeitsangriffspunkten zu schaffen; es musste namlich, nachdem eine Erweiterung des bestehenden Objectes in der Weise geplant war, dass an Stelle der eingeleisigen Seitenoffnungen, sololie, welche fur zwei Geleise Raum bieten, angeordnet werden soilten, Vorsorge getroffen werden, dass der Aufbau der neuen Landwiderlager rechtzeitig in Angriff genommen werden und mit der Adaptirung der Mittelpfeiler gleichzeitig vollendet werden konne. Es wurde also von der Objectsmitte nach beiden Seiten das Ueberschuttungs- und Abbruchsmateriale zu den in den Schlitzen placirten Lowries verfuhrt, dieselben wurden aber auch gleichzeitig mit dem zwischen den Objects- flugelii befindlichen Hinterfullungsmateriale mit dem Fundamentanshub fiir die neuen Landwiderlager etc. beladen, mid war es nur durch diese Anordnung moglich, trotz des regen Verkehrs und trotz der åusserst beschrånkten Raumver- håltnisse, das Abtragsquantum von 3000 m3 in 14 Tagen zu leisten. Die Demolirung der Gewolbe wurde in der AV eise bewirkt, dass vorerst die Starke derselben, welche 90 cm betrug, partiell auf eine Ziegelstårke vermindert, auf diesem verschwåchten, ca. 1 m breiten Streifen die Auslosung der Scliluss- steine vorgenommen, und der iibrige Theil mit schweren Schlageln hinunterge- schlagen wurde. Diese Operation wurde von beiden Gewolbsstirnen gegen die Mitte schreitend vollfiihrt, bis nur mehr ein Gewolbskorper von ca. 2 m Breite iibrig blieb und es nicht mehr rathsam war, diese Manipulation fortzusetzen. Der restirende Theil des Gewolbes wurde in der Nacht in einem Intervall von einer Stunde dadurch beseitigt, dass an beiden Kåmpfern Schlitze durch den Bogen getrieben wurden, welche den Einsturz veranlassten. Ich mochte bei dieser Gelegenheit den Abtrag der Gewolbe bei zwei anderen Objecten besprechen, welcher insoferne Interesse bietet, als er zeigt, wie weit man mit der Querschnittsverschwåchung gehen kann, ehe der Einsturz erfolgt. Bei einem auf offener Strecke gelegenen Objecte von 9 m Lichtweite, 5 m Breite, welches in einem Intervalle von l1^ Stunden beseitigt werden musste, wurde folgender Vorgang gewåhlt: Nach Beseitigung der Ueberschiittung und der Gewolbsnaclimauerung wurde in der Nahe eines der beiden Widerlager auf die ganze Gewolbsbreite ein Schlitz getrieben, welcher den Bogenquerschnitt bis auf eine halbe Ziegelstårke verschwåchte (Fig. 8). Nach Beginn des Intervalles, in welchem der Bogen entfernt werden musste, wurde von beiden Gewolbsstirnen gegen die Mitte vorschreitend der Schlitz ganz durchgeschlagen und war schliesslich. nur noch eine Ziegelbreite, also 15 cm iibrig, ohne dass sich irgend welche Risse zeigten. Erst als dieser halbe Ziegel nochmals auf die Hålfte reducirt war, als demnach von einer Querschnittsflåche von 75X500 = 37500 cm2 nur mehr ca. 115 cm2, also nur der 325. Theil iibrig -vrar, stiirzte der Bogen ein. Ein anderer, gleich dimensionirter Bogen wurde in gleicher Weise in 61