Die Monier - Bauweise, D. R.-.Pat
(Eisengerippe mit cement-umhüllung)

År: 1891

Forlag: Julius Becker

Sted: Berlin

Sider: 63

UDK: 624.012 St.F.

Actien-gesellschaft für Monier-Bauten

Vorm. G. A. Wayss & Co.

Abtheilung: Brücken, durchlässe und tunnel.

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Side af 102 Forrige Næste
Angriff genommen, und liess ich nur insoferne eine Abanderung eintreten, als das vollståndige Durchschlagen des Schlitzes nur von einer Gewolbestirne gegen die andere zu vorgenommen wurcle. Hierbei trat der sehr interessante Fall ein, dass die vollståndige Trennung schon auf 4,5 m der Gewolbsbreite vorgeschritten war, ehe sich von dem vollkommen in der Luft hangenden Gewolbe ein Dreieck los- loste, ein Umstand, der wohl schlagend darauf hinweist, dass der Zugfestigkeit des Morteis ein ganz wesentlicher Antheil an der Tragfåhigkeit der Gewolbe zu- gein essen werden clarf. Auch. hier erfolgto der Einsturz des Gewolbes erst dann, als nur mehr ein Ziegelfragment a (Fig. 9) iibrig war. Ganz ahnlich. wurde boi weiteren sechs zu demolirenden Objecten vorgegangen, und war das Resultat immer das gleiche, mit Ausnahme eines einzigon Failes, wo die Schlitzbreite zu gering bemessen war, wo das Gewolbe beim Niedersfiirzen sich nochmals einzwangte, und wo trotz Idaffender Bisse die Manipulation des Schlitzens wieder durchgemacht werden musste, ehe der Absturz des Bogens eriolgte. Ich kehre nunmehr wieder zu dem Objecte in der Station Modling zuruck. Nach Vollendung der Abtragsarbeiten wurde mit thunlichster For ci rung die Adap- tirung der Mittelpfeiler und der Aufbau der neuen Lanclwiderlager, welche im Ganzen eine Cubatur von 730 m3 repråsentirten, betrieben und wurden diese Herstellungen in 12 Tagen zu Ende gefuhrt, worauf mit dem Einbaue der Gewolbs- einriistung begonnen werden konnte. Diese bestand aus Bohlenbogen (Fig. 5, 6 und 7), welche senkrecht zur Geleisachse in Entfernungen von 75 cm angeordnet wurden; die einzelnen Bogen waren aus vier Bohlen vom Querschnitte 32/6 cm gebilclet und wurden an jedem Stoss vier Schrauben angebracht. Die Bogen stiitzten sich auf die Mauerschwellen, welche wieder durch Bockwaucle unterfangen waren (Fig. 6). Zwischen den Kappholzern der Wånde und den Mauerschwellen waren die Keile angebracht, welche das genaue Einstellen der Riistungsoberkante auf die erforderliche Hobo ermoglicliten. Der Theil der Mauerschwellen, welcher infolge der Schiefe des Objectes an der Mauer keine Stiitze fand, wurde durch. Strøben, welche sich auf eine Pilotenreihe stiitzen, in der ri ch tigen Lage erhalten (Fig. 7). Nach Anh ef tung der Schalbretter auf den Bohlenbogen und Anbringung der Lehrbogen an den Gewolbestirnen waren nun- mehr alle vorbereitenden Arbeiten beendet,' und konnte an die Herstellung der Monier-Gewolbe geschritten werden. Die Ausfuhrung der Gewolbe war der Fil i ale Wien der Actien-Gesellschaft fur Monier-Bauten in Berlin iibertragen worden. Es wurde festgesetzt, dass das Mischungsverhåltniss von Portland-Cement, Sand und Schotter genau dasselbe zu sein habe, wie bei dem Versuchsobjecte in der Station Matzleinsdorf, demnach. fur die Gewolbe das Mischungsverhåltniss von 1 Volumtheil Portland-Cement, 3 Volumtheilen reinen, gewaschenen Sandes, und fiir ’Widerlager mid Stirnmauern das Mischungsverhåltniss von 1 Theil Portland-Cement, 4 Theilen reinen, gewaschenen Sandes, 6 Theilen Schotter. Der in Verwendung gebrachte Portland-Cement ist kiinstlicher Cement, geliefert von der Firma: It off mann & Comp, in Kirchdorf (Oberosterreich). Beziiglich desselben lagen giinstige Kesultate iiber Zug- und Druckfestigkeit, sowie Volumbeståndigkeit vor, und waren schon bedeutende Bauwerke, unter Anderem der Gasometer in Zwischenbriicken, mit demselben hergestellt worden. Auch bei den Bauten am Central-Schlachtviehmarkte, sowie bei der k. k. Hof- und Staatsdruckerei fand dieser Cement Anwendung. Ferners war Donausand vorgeschrieben, welcher in der Nåhe von Floridsdorf gewonnen wurde. Riicksichtlich der Haftzeit fiir die ausgefiihrten Arbeiten war die Verein- barung dahin gefroffen worden, dass dieselbe im Ganzen drei Jahre zu betragen habe. Itn ersten Jahre vom Zeitpunkte der provisorischen Uebernahme gerechnet, haftet die Unternehmung mit 10 % Hires Verdienstbetrages, fiir weitere zwei Jahre stellt sie einen Garantiebrief aus, in welchem sie sich. verpflichtet, jeden zutage tretenden Mangel sofort und prompt auf ihre Kosten zu beheben. Nachdem im Ganzen 350 m2 Gewolbe unci 164 m3 ordinater Stampfbeton fiir Widerlager und Stirnmauern herzustellen waren, und dieses Quantum in kiirzester Zeit bewaitigt werden sollte, wurde von deni iiblichen Mischen des Betjn mit Handearbcit Umgang genommen und auf der linkseitigen Briickenrampe, auf welcher der grosste Theil des nothwendigen Sandes, Schotters und Cementes deponirt war, einLocomobil aufgestellt, welches die Aufgabe hatte, zwei Amann’sche Betonmengmaschinen zu treiben. Von diesem Betonerzeugungscentrum wurde ein Arbeitssteg in die Mitte des Objectes und auf die ganze Lange desselben gefuhrt, urn fiir die Karrenfahrten Vorsorge zu treffen. Wåhrend diese Installation anf der Rampe zur Durchfiihrung gelangte, wurden auf der Gewolbseinriistung die Eisennetze geflochten. Unter Einem warden auch die kurzen Netze, welche von der Widerlager- flucht bis in das erste Gewolbsachtel reichen, und deren Stabe mit denen des Hauptnetzes gleich dimensionirt waren, hergestellt. Dieses zweite Netz habe ich aus folgendem Grunde angeordnet: Angenommen, es sei das Gewolbe derail geformt, dass bei gleichmåssiger Vertheilung der zufålligen Last iiber die ganze Spannweite die Bogonachse und Stiitzlinie zusammenfallen. Nimmt man nun die Belastung auf der einen Gewolbs- halfte weg, und fiigt sie auf der anderén hinzu, so åndert sich bei gleichbleibendem Horizontalscliu.be die Stiitzlinie und låsst sich die grosste Abweichung nach pl2 Mil Iler-Breslau durch die Formel ~64~q~ ausdriicken, wobei p die zufålligo Last pro Meter Briicke, 1 die Spannvveite and Q den Horizontalschub bedeuten. Die Abweichungen der Stiitzlinie von der Bogenachse in anderen Quet- sch nitten lassen sich durch die Differenzen zwischen den Ordinaten einer Parabel und einer Géraden, welche iiber der halben Stiitzweite construirt sind, darstellen und hat die Stiitzlinie, die in Fig. 10 gezeichnete Lage gegeniiber der Bogenachse.