ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Fimste ©rbnung. Salbsliigler. K c rf e. 103 unsern Hausern wohnt eine Art, (Reduvius persona- tus), die aber von Fliegen ledt und den Menschen nicht belåstigt. Uebrigens sind die Rebuvien meist duster ge- farbt. Jhnen verwandt aber durch linienfårmigen Korper und lange, bunne Beine unterschieden ftnd die Ploiarien, von welchen Fig. 3151. eine Art (Ploiaria vagabunda) darstellt. Vierte Familie. Phytocoriden. Fuhler meist lang, borstenformig. Keine Neben- augen. Hånliger Theil der Oberflugel mit eliter oder zwei Zellen. Korper långlich oder auch linienformig. Bel der hierher zu ziehenden Gattung CapsuS find die Fuhler mit einem sehr langen zweiten und ausneh- mend kurzen funsten Gliede versehen (Fig. 3152. A bånischer CapsuS, B Fuhler vom dreifardigen CapsuS). Die Capsus leben auf Pstanzen und von ihren <SAften, sallen Raupen und andere Kerfe nicht an und find also eigentlich Pftanzenmanzen. ES sind sehr viele, aber meist unansehnliche Arten bekannt. Der breifarbige Capsus (C. tricolor Fig. 3152. A vergrohert, B in naturlicher Grohe) ist schwarz, braun und roth gefårbr. Als eine seltene Ausnuhme muh eS angesehen werden, bah in dieser Gattung dem Weibchen ein auS zwei Stucken besindlicher Legestachel (Fig. 3154. B) verlie- Hen ist, der in eine Rinne des Hinterleibes (A a) sich zuruckschlagt. Funfte Familie. Acanthiadcn. Fuhler kurz, hochstenS von Halber Korperlange. Keine Nebenaugen. Kårpet långlich, ost ganz flach. Håu- tiger Theil der Oberflugel geadert oder nervig. Flugel biSweilen sehlend. So allgemein bekannt ist die Bettwanze (Fig. 3155.), welche in dieser Familie ihren Platz sindet, dah ihre Geschichte hier zu entwickeln wohl Raumverschwendung heihen muhte. Woher fie stam- me, vermug man mit Sicherheit nicht anzugeben; dah fie nicht au3 Amerika, »vie, irrig genug, Hin und wieder geglaubt wird, zu uns gelungt, beweist schon die Thutsuche, dah fie bereits int 11. Zuhrhundert alS eine in Struhburg einheimische Plage bekannt roar. Ge- genwårtig sindet sie fich in den verschiedensten Gegenden der Erde, indessen gelangte fie noch nicht nach Sudame- rika, nach Neuholland und Polynesten. Jm Norden bildet fie wohl nirgend eine so unertrågliche Landplage als in Ruhland; in Nordamerika drang sie bereits bis uber den Missouri hinuber. Da fie geraume Zeit ohne augenscheinliche Nahrung in altem Holze ausharren kann, so erklårt fich auch ihre leicht mogliche Verschlep- pung bis in roeite Fernen. Wo åuhere Umstånde ihre Vermehrung begunstigen, nicht nur nichts geschieht zu ihrer Vertilgung, sondern Schmutz die Wohnungen er- fullt, da erroeist fie fich sehr fruchtbar und kann im faunt gluublichen Maahe fich ausbreiten. Von den unzåhli- chen zu ihrer Vertilgung vorgeschlagenen, biSweilen lebhaft empfohlenen Mitteln leistet kein einzigeS, ein- zeln angewendet, vollkommen fichere Dienste. Nur durch Verbindung mehrerer, je wie Umstånde eS erhei- schen mogen, hauptsuchlich aber durch unermudlicheVer- folgung und auSdauernde Ausmerksamkeit dars man Hos- sen, sene Plage zu befeitigen. Durch grogte Reinlich- keit, durch fortgesetztes Aufsuchen der Schlupfwinkel und Vertilgung der dort befindlichen Brut gelingt eS endlich, eine Wohnung von Wanzen zu befreien, vor- ausgefetzt sreilich, dah alle Winkel zugånglich gemacht seien, daS Gebåude nicht ganz und gar aus altem Holz- werke bestehe. Wanzen setzen ubrigenS solchen Ver- folgungen eine gewisse List entgegen, verstehen fich sehr gut zu verbergen, scheuen uberhaupt daS Licht, åuhern nur gegen sehr hohe Kåltegrade Empfindlichkeit, erfrie- ren aber niemals und vermehren fich auherordentlich. Weder Månnchen noch Weibchen erhalten jemals Flu- gel. Bei måhiger Vergroherung erkennt man, dah der rostbraune Korper etwas behaart, das Ruckenschild mit kleinen Kornern besetzt ist. Sechste Familie. Hydrometriden. Korper langgestreckt, fast linienformig, Beine uber- haupt sehr lang, paarweis, von ungleicher Långe. Jedermann kennt gewisse spinnenåhnliche, langbei- nige Wasserwanzen, die mit gråplet Schnelligkeit und scheinbar ohne eine Bewegung der Fuhe auf dem ruhi- gen Spiegel stehender Gewåsser Hingleiten. Es findet indessen hierbei ein wirkliches Schwimmen statt, nur bringen die ausgebreiteten Fuhe nicht unter das Wasser, sondern streifen an der Oberflåche blitzschnell Hin, wåh- rend der durch mikroskopische Behaarung gegen Durch- nåssung geschutzle, drehrunde Leib faunt aufliegt. Wenn die Hydrometren im Spåttahre fich in die Tiefe zuruck- ziehen, schwimmen sie in gewohnlicher Art; sie verbrin- gen, in den Schlamm versenft, den Winter und kehren in den ersten Fruhlingstagen nach oben zurucf. Mit Gier verfolgen sie weiche am Wasser lebende Juseeten, packen verungluckle Fliegen und Mucken mit den furzen und dicken Vorderfuhen, bohren den Ruffel in fie ein und saugen fie auS. Die gemeine Hydrometra (H. stagnorum) Fig. 3156. b ist schwarz, hat schmale schwarze Vorder- und braune Hinterflugel. Von den eigentlichen Hydrometren unterscheiden fich die Velien (Velia) durch die Fuhler, welche bei ihnen fabenformig (Fig. 3157.), bei jenen borstenformig sind, sowie durch furzere Beine. Die lausende Veliu (V. currens) Fig. 3156. a lebt bei uns auf stehenden Gewåffern. Siebente Familie. Nepiden. Fuhler sehr fur$, tinter dem Kopfe versteckt. Ruffel furz, gebogen oder fast vorgestreckt. Zwei lunge Bor- sten an der Spitze des Hinterleibes. Vorderbeine zum Rauben eingerichtet, Hinterbeine sparsum behaart. Es ist herkommlich, die Nepiden Wasserscorpione zu heihen, obgleich fie durch ihre Gestalt den Vergleich mit jenen Spinnenthieren feineswegeS rechlfertigen. Findet uberhaupt eine Aehnlichfeit statt, so fann fie allein in der Giftigkeit deS Stiches liegen, der dem Menschen fchmerzhaft, fleinen Jnfeeten todtlich ist, aber mit dem Ruffel ausgetheili wird. Die Nepiden friechen lang- sam auf dem Boden der Gewåsser umher, fommen nur des Nachts an die Oberflåche und fliegen dann auf furze Entfernungen. Andere Wafferinseeten fangen fie mit den Vorderfuhen (Fig. 3158. B), die bei bedeutender Långe einen fråftigen Bau besttzen und aus funf Gliedern be- stehen, deten åuhersten beiden fich in eine Rinne des dritten wie eine Messerflinge in die Schaale zutuckschla- gen lassen. An dem furzen Russel (Fig. 3159. a ge- schlossen, b ausgebreitet, e Hervorgezogen) erfennt man die gewohnlichen Bestandtheile. Bei der Gattung Nepa ist er abwårtS gerichtet, bei Ranatra vorgestreckt. Kennt- lich ist die in Deutschland håufige graue Nepa (N. ci- nerea) Fig. 3160. an ihrer lehmbraunen Farbe und oben- her rothem Hinterleibe. Sie hat an der rothen Masser- milbe (Fig. 2850.) eine gefåhrliche Feiitdin, benn biefe setzt auf sie ihre gestielten Eier ab, bie zwar nicht gerabe- zu ausfaugen fonnen wie eine Pflanze ober ein angehef- teter Parasit, inbeffen offenbar Krankheit, Abmagerung uno Tob veranlassen. Die Maffer-Schmalwanze (Ranatra linearis) Fig. 3158. A ist lang, schmal, fchwårz- lich, unter ben Flugeln hochroth, hat milchweihe Flu- gel, miht nahe an 1% Zoll unb Hat ein paar fast eben so lange Schwanzborsten. Sie lebt ebenfalls von Lar- ven ber Masserinseeten, fonimt im Fruhjahre aus bem Eie, gelangt burch mehrere Håutungen int August zur vvllen Entwickelung unb wirb burch Massermilben viel verfolgt. Achie Familie. Nvtoncetiden. Fuhler sehr furz, unter bem Kopfe verborgen. Rus- sel abwårts ober ruckwårtS gebogen. Hinterleib ohne Borsten. Hinterbeine sehr lang, start behaart, zu Ru- bern umgestaltet. Charafteristisch fur bie Ruberwanzen ober Notonec- tiben ist bie Krummung bes furzen Russels (Fig. 3161. A a zufammengesetztes Auge, b Grube, in welcher bie Fuhler verborgen liegen, c Oberlippe, s erster, d zweiter Ring bes Russels; B Russel von oben, f Schilb uber ber Munboffnung, c Oberlippe) unb bas Långeverhåltnih ber Hinterbeine. In ber Ruhe werben bie letzteren Ho- rizontal unb rechtwinflich zum Korper gestellt, im Schwimmen rasch beroegt, roobei ber Kerf jeboch aufbem Rucken liegt. Die Nahrung erlangen biese Wanzen burch rasche Verfvlgung von Wasserlarven unb von Jnseeten, bie fie mit einem Stiche tobten, ber ubrigenS auch auf bie menschliche Haitt einen Reiz gleich bem Wespenstiche Hervorbringt. In allen stehenden Ge- wåssern wohnt die gemeine Ruberwanze (Noto- necta glauca) Fig. 3162.; fie ist grunlichgrau gefårbt, Hat fchwarzeS Schilbchen, ist auf den Oberflugeln mar- morirt und gefleckt und uber U Zoll lang. Zweite Unterordnung. Glcichslugelige Halbflnglcr. Ruffel auS der Unterfeite beS KopfeS entfpringenb, nach Hinten håufig ben Korper uberragenb. Oberflu- gel burchaus von gleicher Befchaffenheit. Neunte Familie. Singeicaden. Fuhler fechSglieberig, nach vorn verbunnt, mit bor- stenformigem Enbgliebe, breiglieberig. Drei Neben- augen. Oberflugel meist burchflchtig, vielnervige Tarsen. Cicaben bewohnen bie Båume wårmerer Lånber, feh- len im mittleren unb nårblichen Europa, ubertreffen an Grohe fast alle anbere Halbflugler, haben einen plitin- pen Leib, sehr breiten unb roenig langen Kops, vier ben Korper viel uberragenbe, håutige, ziemlich steife, burch- scheinenbe, balb ganz farbelofe, balb braune ober schwårz- liche Flugel, sehr furze Fuhler unb roeit Hervorgegiiol- lene Augen. Der Russel gleicht bem Halben Leibe an Långe unb besteht, wie gewohnlich, anS einer rinnen- fotmigen Unterlippe, brei Hetvorschiebbaten Borsten unb einer Oberlippe unb bringt ticf ein in etgriffene, zur Nahrung bienenbe Jnseeten. Seit alten Zeiten haben Cicaben burch ihren sogenannten Gesang, einen ost un- gentein schatfen, mit Unermublichfeit stundenlang Her- vor gebrachten Ton, bie Aufmerfsamkeit ber Forfcher auf fich gezogen. Das sogenannte Stimmorgan befitzen nut bie Månnchen; es liegt an ber Bauchfelte, unter einem Paare breiter Platten, welche bie vvtbeten Hln- terleibSringe uberbecken (Fig. 3163. Månnchen ber Eschencicabe), aber nach hinten frei stnb, fich zuruckle- gen lassen, ubrlgens aber burch zwei an ber Wurzel ber Hinterbeine befinbliche Håckchen in ihrer Stellung ethal- ten werben. Die von ben Platten uberbeckten paatigen Organe bestehen jeberzelt in einer fleineten, im lim- fange breiectigen HLhle, in beten Tiefe eine vielgefallete Membran (Fig. 3164. cc.) als eigentliche Trontmel- Haut ben Ton Hervorbringt, sobalb fie burch ein btel- eckiges, zweifchenflicheS, sehniges Musfelbunbel (b) start angefpannt wirb, unb bel bem Nachlassen jener Kraft zuruckschnellt. Verstårft wirb ber Ton burch ein paar geråumige, welter nach hinten gelegene Schallhoh- len (aa), welche eln in vetschiebenen Farben schillernbeS Querfell verschlieht. Wirb mittels ber Athmung ber Hinterleib ausgebehnt ober verengt, so spannt ober er- schlafft fich zugleich jener MuSfel unb Wirft in beschrie- benet Messe auf ble eigentliche Trommelhaut. Dem