ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
128 K c r s c. Achte Vrdnung. /lugeUefe. Kraft und Energie. Einige der grotten messen bis zu rinem Fuh, die kleinsten einen halben Zoll oder selbft weniger. Meist find fie glatt, oft wie polirt und metal- lisch glLnzend, felten Haarig oder schuppig, getoohnlich rinfarbig und nicht aufsallend gezeichnet, in wenigen Vårten schon bunt. Die Mehrzahl der Leibesringe, wo nicht alle, tragen ztoei, bisweilen sogar vier Fuhpaare, die bei den meisten der Gattungen auS sechs Gliedern bestehen, bei den sogenannten Schildafseln (Scutigera) eine ungewbhnliche Anzahl von Tarsengliedern getoah- ren lassen. In der Bildung der Mundtheile liegt eine Steigerung angedeutet, denn toahrend die eine Familie nur Oberkiefer von geringer Grbhe und Harte besttzt, ist die andere auch mit Unterkiefern auSgersistet und uberhaupt zum Raubthierleben itu hohen Maahe be- fahigt. Eine gewisse Annaherung an den bei Krustern gewbhnlichen Bau der Mundtheile laht bei vielen My- riopoden sich nicht verkennen. Meist scheinen die Augen einfache zu sein, treten indessen biSweilen zu Gruppen oder Haufchen so zusammen, dafi fie wie zusammenge- setzte aussehen. Die Fsihler bieten manche Verschieden- heit. Immer geschieht die Athmung durch LuftrLhren, deren ZugLnge biSweilen nur mit Schwierigkeit aufge- funden werden. Die GeschlechtStheile liegen bald, wie bei den achten Kerfen, am Hinterende, bald an einem der vorderen Ringe. Bei dem AuSschlnpfen auS dem Eie haben die Jungen nicht leicht eine gleiche Zahl von Rin- gen wie die Erwachsenen und entbehren die Fsihe; eine vollkvmmene Verwandlung durchlaufen fie nicht, son- dern erlangen ihre wahre Gestalt mittels wiederholter Hautungen. 3m Ganzen scheuen Myriopoden daS Licht, halten fich daher an dunkeln Orten auf, wie unter Stei- nen, Baumrinden, Moos, abgefallenen Blattern, in faulen Baunren und sogar in den Winkeln unferer Hen- ser und in Fruchten. Feuchtigkeit finnen fie nicht ent- behren und sterben, der Sonne auSgesetzt, in nicht lan- ger Zeit. Einige leben forttoahrend unter der Erde und kommen daher nur bei dem Graben und Pfiugen zum Vorscheine. Jm Wasser findet sich nicht eine Art. Sie fehlen feinem Welttheile, finden fich aber weit Haufiger und in viel ansehnlicherer Grohe in warmen Landern. Die grohen und krastigen nehmen fich als bisstge, leicht zu erzurnende Raubthiere; die Scolopendern flohen ge- rechte Furcht ein durch ihren immer schmerzlichen, biS- weilen sogar gefahrlichen Bih. Manche geben einen braunen, ubelriechenden, wohl sogar atzenden Sast von fich, andere verbreiten einen besonderen, bisweilen sehr unangenehmen Geruch. Megen ihres lichtscheuen LebenS und ihrer Aehnlichkeit mit Ranpen und Murmern stehen fie nirgends in Gunst, obgleich fie, toenige auSgenom- men, dem Menschen niemals schaden. — Zu der sechsten Familie gehbrt die Gattung Kugelaffel (Glomeris), toelche mit den eigentlichen Asseln (S. 35.) nichts al S das Ansehen gemein hat, oben mit zwolf Harten, ge- toolbten, glsinzenden, nach unten in seitliche Schuppen ubergehenden Schienenplatten bekleidet ist und ztoei und dreihig Fuhpaare hat. Die Arten leben unter Steinen und rollen bei lleberraschung sich zur Kugel zusammen. Die gerandete Kugelassel (G. marginata) Fig. 3337. 1. glsinzt stark und hat schwarze, Hinten gelb eingefahte Ringe. — Bei den Bandaffeln (Julus) ist der Korper walzenfbrmig, ungerandet, wurmartig, die Fuhler haben nur sechs deutliche Glieder, die Augen be- stehen au8 reihenweiS neben einander gestellten Vunkt- augen. Unter dem leichten Gartenlande lebt ziemlich Haufig die gemeine Bandassel (J. terrestris) Fig. 3337. 2. und 3336. an, toelcher man von 32 bis 67 Lei- besringe zahlt; sie ist schwarzgrau und auf dem Rucken der ganzen Lange nach mit ztoei gelben Streifen gezeich- net und verbreitet, toie ihre Berwandte, bei Bersih- rung einen eigenthsirnlichen, unangenehmen und starken Geruch. — Bon den Bandasseln nnterscheiden sich auf den erften Blick die Randaffeln (Polydesmus) dnrch die flache Gestalt des jederseits in einen Rand Hervorragen- den Korpers. Sie haben stebengliederige Fuhler, ent- behren die Augen und leben an Baumen oder unter abgefallenem Laube. Die platte Randassel (P. complanatus) Fig. 3337. 3. ist breit gerandet, brsiunlich grau, am Endgliede mit feiner Spitze versehen nnd miht % Zoll in der Lange. — Abweichend gestaltet ist die Bnschelaffel (Polyxenus lagurus Fig. 3337. 4 a stark vergrohert, 4 b. in natsirlicher Grohe), die gleich den ubrigen Gliedern dieser Familie von zersetzten Pftanzen- stoffen lebt und daher in Garten, zumal aber in Treib- hausern gar nicht felten gefunden toird. Sie ist die ein» zige Art ihrer Gattung, sehr klein, braun, nicht mit Hornigen Ringen, fondern nur mit Hantfalten bekleidet, tragt an den Seiten deS eiformigen Karpers Bufchel kleiner Schuppen, Hinten einen weihen Haarpinfel, lebt mit anderen gefellig in Spalten und kann nuf den ersten Blick leicht fsir die Haarige Larve eines oben ertoahn- ten, den naturhistorifchen Sammlungen feindlichen KaferS (Anthrenus museorum) genommen toerden. Siebeilte Familie. Scolopendriden. Korper der Juliden. Zivei deutliche, am Grunde verbundene Kinnladen; starke Oberkiefer (Fig. 3334. c); fadenformige Kiefertaster (b), kurze Oberlippe (a), brei- tere Unterlippe (d), Lippentaster mit starker Kralle be- toaffnet. Augen kaum erkennbar, nus einigen in einer Reihe gestellten einfachen Augen (Fig. 2335.) zusam- mengesetzt. Jm gemeinen Leben bezeichnet man mit dem Namen von Tansendfsihen meist nur die Scolopendriden; die platte Form des Korpers veranlaht das deutlichere Her- vortreten der Fsihe, die sibrigens in nicht groherer Zahl vorhanden sind als bei den Juliden und fogar bei den eigentlich sogenannten Scolopendern nur zu einem Paare an jedem Ringe angefsigt sind. Die letzteren rei- chen nicht vollkommen Herum, sondern verlieren sich in eine seitliche Hautfalte; durch folche Einrichtung toird grohe Biegfamkeit und die Fsihigkeit zu fenen Heftigen und blitzfchnellen Betoegnngen erlangt, toelche alle Sco- lopendern ausfsihren muffen, um die zur Nahrung die- nenden Jnfecten und Wsirmer zu erhafchen. Sie liegen am Tage in Spalten und unter Rinden verborgen und gehen im Dunkeln auf die Jagd. Ergriffene Thiere ver- lieren fchnell die Betoeglichkeit durch einen Bih mit den gewaltigen Kiefern, auS deren fein durchbohrter Spitze Gift ausstromt. — Bei den Schildafseln ( Scuti- gera) ist der Leib obenher mit achtzehn, unten mit funf- zehn Halbringen befetzt. Jedes der funfzehn Fuhpaare endet in einen sehr langen, vielgliederigen Tarfus. Die gelbe Schildaffel (S. coleopterata) Fig. 3337. 7. Hat lange, dsinne Fsihler, nur vierzehn Fuhpaare, grohe Augen, miht einen Zoll und lebt gern im Gebsilk alter Haufer. — Leicht erkennt man die gemeine Steinaffel (Lithobius forficatus) Fig. 3337. 6. an dem zur Zange fich krsimmenden Hintersten Fuhpaare, dem breiten Kopfe und den blattartig ertoeiterten Oberkiefern. Unter den einheimischen Myriopoden eine der gemeinsten, lebt fie unter Steinen und in Erdlochern. Ihre Farbe ist gelbrothlich. — Von den eigentlichen Scolopendern Hat man die Erdasseln (Geophilus) abgetrennt. Die meisten von den letzteren verbreiten im Dunkeln ein phosphori- sches Licht, toelches jedoch jenem eines JohannistourmeS an Starke nicht gleichkommi. Lange Fsihler unterschei- den die gehornte Erdasfel (G. longicornis) Fig. 3331. 5. von der elektrifchen Erdasfel (G. electricus) und sihnlichen in unferen Garten und Waldern ledenden Arten. Sie miht bis 2 Zoll, ist gelblich und betoegt fich fchlangelnd und ohne viele Schnelligkeit. Zu den Sco- lopendern (Scolopendra) im engen Sinne gehort die ost fpannenlange giftige Art des tropifchen Amerika (S. morsitans), die gelegentlich auch in Schiffen nach Europa verfchleppt toird, indessen felbst in Ssideuropa fich nicht einbsirgerte und in ihrem Baterlande nicht so sehr gessirchtet toird, toie man, auf die allerdingS siber- triebenen Berichte von Reisenden fuhend, vorausfetzen niochte.