ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
138 Einge tv ei ti c wurmer. Ersle — Funfte Orbnung. ter an beren zumal bergemeineSpuhlwurm(Asca - ris lumbricoides) Fig.3370. einem Regenwurme so sehr, bah ihn Untunbige mit biesem leicht verwechseln tonnen. Er wirb 8 — 10 Zoll lang, ist vorn unb hinten ver- bunnt, brannroth ober auch weihlich, an beiben Seiten gefurcht, hat breilappigen Kopf, etwas abgestutztes Schwanzenbe unb lebt in bem Dunnbarme ber Menschen, zumal ber Kinber, sowie mehrerer Hausthiere. — Pa- lisabenwurmer (Strongylus) haben ebenfalls nach beiben Enben verbunnten Korper, aber kreisrunben ober ecki- gen, mit Warzchen ober Hakchen umgebenen Munb. In Pferben, Maulthieren unb Eseln, vorzugsweis in ben ersteren, lebt ost in grover Menge ber Pferbe-Pa- lisabenwurm (S. armatus) Fig. 3371., ber gegen 2 Zoll miht, kugeligen Kopf unb ein weites, mit Hakchen besetztes Maul hat. Die Nieren vieler wilber unb zah- mer Saugethiere unb, wenn auch sehr selten, bes Men- fchen Werben vom grohen Palisabenwurm (S. gigas) bewohnt unb sogar zerstort; er wirb 3 Fuh lang unb ist als seltene Ausnahme in seiner Clafse lebhaft roth gefarbt. Um ben Munb (Fig. 3372. a) stehen sechs flache Warzchen. In bieser Gattung hat ubrigens baS Weibchen am Hinterenbe eine stumpfe Spitze (Fig. 3372. b), bas Mannchen einen offenen Beutel (c), auS welchenrbaS Fortpflanznngsorgan Hervorragt. — Peit- schenwnrmer (Trichocephalus) stub kenntlich an bem vorn fabenformig verbunnten, hinten plotzlich verbickten Korper. Einige haben ein unbeutlicheS Maul, wie ber Peitschenwurm bes Menschen (T. dispar) Fig. 3373., ber fich im Dickvarme gemeinlich nur einzeln anf- hLlt unb 1 — 2 Zoll lang wirb; baS kleinere Mann- chen liegt spiralisch zusammen gewunben. Bei anberen Arten, z. B. einer im Scheltopustk (Bb. III. S. 32. Sp. 3.) lebenben (T. echinatus), ist ber Munbranb mit Hakchen besetzt (Fig. 3374.). — In biese Orbnung ge= horen noch bie Fabenwurmer (Filaria), von welchen viele Arten bekannt finb, bie zum Theil auch in kleinen Jn- secten leben, wahrenb ber sehr lange Mebinawurm (F. medinensis) im tropischen Afrika unb in Westinbien unter ber Haut ber Menschen fich einnistet. Er bilbet eine beruchtigte, glucklicherweise nicht sehr Haufige Plage in ben sumpfigen Nieberungen jener Lanber. Zwcite Ordnung. Hakenwurmer. Korper langlich, schlauchfsrmig; Vorberenbe mit einziehbarem, mannichfach gestalteten, mit ruckwarts gerichteten Hakchen besetzten Russel versehen, ohne wah- ren Munb. Kein After. Mittels ihrer balb keulenformigen, balb walzigen, balb kugeligen, immer mehr ober minber Hakigen Vor- berenben tierntågen biese Wurmer nicht allein an ber zot- tigen Schleimhaut ber Darme fich sehr sest anzuhangen, sonbern auch ganze Organe zu burchbohren. Die ei- gentlichen Kratzer ober Kratzwurmer (Echinorhynchus) bilben ein artenreicheS, hierher gehorenbes Geschlecht, beffen Russel (Fig. 3375.) so eingerichtet ist, bah er fich nach innen unv auhen umstulpen unb hierburch seine Hakchen anhesten ober ablosen kann. Vom grohen Kratzwurm (E. gigas) wirb bas Weibchen bis 1% Fuh, baS Mannchen (bargestellt unter Fig. 3376. mit in bie Darmhaut versenktem Russel) nur einige Zoll lang. Hakenwurmer wohnen ubrigens fast nur in Wirbel- thieren. Writte Ordnung. Saugwurmer. Korper runblich ober flach, weich, ost ohne innere Korperhohle unb mit Zellgewebe erfullt, ohne After. Darmeanal gabelfsrmig ober verzweigt. Nahrungsauf- nahme burch Saugnapfe. Geschlechter auf bemselben Jnbivibuum vereinigt. Zu ber oben erwahnten wichtigen Entbeckung bes Generationswechsels gab genaue Beobachtung ber Disto- men, einer Saugwurmergattung, eine wesentliche Ver- anlassung. WaS man ehebem Cerearien nannte unb als besonbere Thiergattung betrachtete, erwies fich nur als Glieb in ber Fortpflanzung ber Distomen. Aus- gebilbet erscheinen biese als flach elliptische Wurmer, bie vorn an ber Spitze einen Saugmunb, am Bauche ei- nen Saugnapf tragen, balb glatt, balb am Vorberenbe mit Stacheln besetzt finb. In ber Leder unb ben Gal- lengangen bes Menschen sowie mehrerer Saugethiere, zumal aber ber Schaafe, lebt ber Leberegel ober Egelwurm (Distoma hepaticum). Es gehoren in biese Orbnung noch mehrere burch Zahl unb Stellung ber Saugmunbungen unterschiebene Gattungen unb ber sonberbare, fast wie ein Anbreaskreuz gestaltete Dop- pelwurm (Diplozoon), ber gleichsam auS zwei in ber Mitte gegen einanber gebogenen unb bort vereinigten Thieren besteht, 5 Linien miht unb an ben Kiemen bes Bleies, einer Karpfenart, angesaugt festfitzt. Vierte Ordnung. Bandwurmer. Karper verl^ngert, platt, banbfvrmig, guergerunzelt ober gegliebert, ohne innere Hohle. Darmeanal ge- såhartig, von bem aus zwei bis vier Saugnapfen beste- Henben Munbe einfach beginnenb, weiterhin gabelig. Geschlechter auf bemselben Jnbivibuum vereinigt; bei- berlei GeschlechtSorgane in jebem reisen Korpergliebe mieberholt. Der Korper ber Wurmer bieser Orbnung besteht aus meist sehr zahlreichen Gliebern. Bei ben eigentli- chen Banbwurmern enihalt ein jebeS einen Gef^htheil unb Fortpflanzungsorgane unb vermag auch, wenn ab- gerissen, fur fich allein fortzukriechen. Diese Selbst- stanbigkeit einzelner Theile hat bie Anficht veranlaht, bah solche Thiere uberhaupt nur al5 Zusammensetzungen vieler, gerabe nicht nothwenbig verbunbener Jnbivibuen gelten konnten. Dah bie Ernahrung nicht vom Kopf- enbe allein auSgehe, sonbern auch burch Aufsaugung ber Oberstache vermittelt werbe, scheint ziemlich ficher zu sein. Zwei Arten bieses zahlreichen Stammes bewoh- nen ben Darmeanal bes Menschen. Die eine gehort zur Gaitung Grubenkvpf (Bothriocephalus), welche einen kleinen vierkantigen Kopf mit zwei bis vier fich gegen- uber stehenben, bisweilen blafigen Sauggruben hat (Fig. 3377. a in naturlicher Grvhe, b stark Vergrshert). Sie heiht Nestelwurm ober breiter Banbwurm (B. latus), fiitbet fich Haufig bei slavischen, selten bei roma- nischen Volkern, niemals, wie behauptet wirb, bei Deut- schen, Herrscht in einigen Gegenben Ruhlanbs, aber auch in Genf enbemisch unb bringt bisweilen sehr unange- nehme Zuf^lle hervor. Die Lange bes ganzen Wurmes betragt bis 30 Fuh bei fast Halbzolliger Breite. Die zweite ben Menschen Heimsuchenbe Art finbet ihren Platz in ber Gattung Kettenwurm (Taenia), bie burch vier am Kopfenbe befinbliche Saugnapfe (Fig. 3379. b), zwi- schen welchen bisweilen ein Hakenkranz (a) steht, kennt- lich wirb. Der sogenannte gemeine Banbwurm ober Kettenbanbwurm (T. soliinn Fig. 3378. 1. Zwei Glieber, bas untere mit astigen Eierstocken er- fullt; 2. Eier; 3. Kopfenbe von oben, bie Munb- offnung umgeben mit vier Saugnapfen [a a]; 4. Munb mit bem Hakenkranze; 5. einzelne Haken; 6. Saug- munb ; alle Figuren in starker Vergrsherung) erreicht bie Lange von 24 Fuh unb scheint meist nur als einzelner im Menschen vorzukommen. Jn einigen Gegenben Deutschlanbs kann er gerabezn als enbemisch belrachtet werben. Ueberaus selten geht er unzerriffen ab, unb unter ben Stucken finbet man fast nie das favenformig bunne unb baher wohl leichter zerstorbare Vorberenbe. 3n ben Saugethieren unb Vbgeln leben anbere zahlreiche Arten bieser Gattungen. Alle Banbwur'ner leben ubri- gens nur in Wirbelthieren. Funftc Ordnung. Blasenwurmer. Korper blasenformig, bisweilen hinten geschwanzt. Kopf mit Saugnapfen, einem Hakenkranze ober Haki- gen Russel versehen. Weber Darm noch Geschlechtstheile. In keiner Gruppe ber Eingeweibewurmer zeigt fich so grohe Nnvollkommenheit, als in bieser. Eine mit Flusfigkeit erfullte, einen einzigen ober auch mehrere Kopfe tragenbe, Hier Wenige Linien messenbe, bort viel- leicht faustgrohe Blase stellt ben ganzen Organismus bar. Die mit Haken versehenen Kbpfe bienen mehren- theils wohl nur als Haftorgane, wahrenb bie Blasen- Wanbungen aufsaugen. So ungewohnliche unb un- vollkommene Organisation rechtfertigt bte jetzt geltenbe Anficht, bah bie Mehrzahl ber Blasenwurmer nur Ent- wickelungsstufen anberer, frei werbenber Wurmer sein ntogen. In ben Hirnhohlen ber Schaafe finbet fich bie Queese (Coenurus cerebralis), unter ber Gestalt ei- ner gemeinsamen, bunnen auheren Blase (Fig. 3380. in naturlicher Geshe), auf welcher mehrere mit vier Saug- napfen unb einem Hakenkranze versehene Kopfenben (Fig. 3381. stark Bergråpert) Hervorragen, bie fich nach innen zuruckziehen tonnen. Sie verursacht bie bekaunte, leicht tobtliche Drehkrankheit. In ben menschlichen Eingeweiben vegetirt bie Hybative (Echinococcus ho- minis) , zwischen ben Muskeln ber Schweine unb selbst bes Menschen bie Finne (Cysticercus cellulosae).