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192 —
zu schließen. Eine Folge dieses Vorgehens war im
Krimkriege der Versuch Frankreichs, das stets bittre
Gefühle gegen die englischen Auffassungen des See-
rechts hegte, England zu einer Kodifikation des See-
rechts zu bewegen. Und trotz des heftigsten Wider-
standes im englischen Oberhause mußte sich Eng-
land zur Pariser Deklaration von 1856 bequemen,
deren vornehmste Leitsätze einen völkerrechtlichen
Fortschritt bedeutet hätten, wenn England sie durch
die „Order in Council vom 11. März 1915 nicht wieder
aufgehoben hätte.
Ihre vier Punkte lauteten:
1. Die Kaperei ist und bleibt abgeschafft.
2. Die neutrale Flagge deckt das feindliche Gut,
ausgeschlossen Konterbande.
3. Auch auf feindlichen Schiffen ist neutrales Gut
unantastbar.
4. Eine Blockade muß effektiv sein, um rechts-
> verbindlich zu sein.
Und da Nahrungsmittel niemals als Kriegs-
konterbande angesehen werden sollten, wurde auch
für England die Hungerblockade unmöglich gemacht.
Der Parlamentsausschuß von 1905 für die Lebens-
mittelversorgung Englands erklärte selbst: „Eine Ge-
fährdung der Nahrungsmittelzufuhr werde allen
völkerrechtlichen Grundsätzen in das Gesicht schla-
gen.“ Eine Erweiterung der Pariser Deklaration
wurde auf der ersten (1899) und zweiten (1907)
Haager Friedenskonferenz vorgenommen. Dort wur-
den die Grundsätze der Genfer Konvention auf das
Seekriegsrecht übertragen und hier die Unverletz-
lichkeit der Briefpost vereinbart. Festgelegt wurden