ForsideBøgerZimmermanns-arbeiten

Zimmermanns-arbeiten

År: 1921

Forlag: Georg D. W. Callwey Verlagsbuchhandlung

Sted: Dresden

Sider: 92

UDK: St.f. 728.61 Zim

Mit 9 Abbildungen Im Text U. 40 Tafeln

Zweite Auflage

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Side af 104 Forrige Næste
Plauderel tiber das Holz als Baumaterial oder weniger praktischeVerwendung und Anordnung des Materials fur den kunstlerischen Wert einer Ar- beit keineBedeutung,-dieser Wert der Arbeit bestimmt sich vielmehr nach dem Berhaltnis, in welchem Ma- terial und Zweck der Arbeit zueinander stehen. Aber unsere Heutigen Bauaufgaben und Hier be- sonders wieder die Aufgabe, die Hauptmaterial- massen zu bestimmen, sind so rein praktischer Natur, das; wir hier auch erst mal rein als Praktiker die Materialien zu wahlen und zu bearbeiten haben. Es ist darum unserm Heutigen Bauen wenig damit gedient, wenn wir z. B. bemuht sind, das Holz bei unserm Bauen so zu benutzen, wie es die alten Bau- meister benutzten, -wir denten dabei nicht so sehr an das eigentliche Bauen, sondern es ist uns mehr um das Aussehen, um „die Wirkung" zu tun. Sollen uns aber die alten Baumeister Lehrmeister sein, so wollen wir erkennen, das; sie weit in erster Linie Prak- tiker waren, das; ihnen bei der Wahl ihrer Materi- alien deren Aussehen gar nichts bedeutete, dah es ihnen fast allein darum zu tun war, das Material nach bestem Konnen rein praktisch zu verwenden und zu bearbeiten, und wenn ske auch fur unsere Heutigen Begriffe z. B. oft denkbar unpraktische Dachstuhle bauten, fur ihren Holzreichtum, frir ihre Werkzeuge, ihrer Meinung nach, usw. waren das eben die am meisten praktischen Dachstuhle. Ze mehr wir die alten Baumeister als Lehrmeister ansehen und se mehr dann unsere Werke autzerlich den alten Meisterstueken ahnlich sind, um so mehr zeigen wir, dah wir diese alten Praktiker nicht verstanden Haben. Die Ausnut;ungsmoglichkeiten des Holzes sind durch die Einfuhrung der vielen Holzschneidemuhlen und auch besonders infolge der ganz neuen Trans- portverhaltnisse gegen fruher ganz und gar andere geworden,• dazu kommen die Einrichlungen der Feuer- versicherungen usw., so dah fur die Wahl des Holzes als Baumaterial Hente vollkommen neue Gesichts- punkte gegen fruher bestehen. Bei der Bewertung des Holzes als Baumaterial kommt es darauf an, zu bestimmen, wie weit das Holz rein praktisch fur unser Bauen Bedeutung hat, und wenn es dann im Bergleich z. B. mit Stein oder Eisen minderwertig ist, warum wollen wir dann nicht Stein oder Eisen nehmen? Wo ware z. B. unsere Heutige Kunst des Eisen- bruckenbaues, wenn die Ingenieure dabei geblieben waren: „Wir bauen die Brucke aus Holz, koste es, was es wolle, es sieht sein aus"? Fur die Ausfuhrung unserer Bauten, wie immer fur die Losung praktischer Aufgaben, kommt es in erster Linie auf die Tuchtigkeit der Mittel an, nicht auf deren Schein. Der angenehme Schein einer Wahrheit hat Hauptsachlich insofern Wert, als er uns die Wahrheit schneller als solche annehmen laht. Wir sollten aber gegenuber dem sympathischen Schein, den das Holz als Baumaterial so oft fur uns Hat, auf der Hut sein, weil sich ja schlietzlich unser Geschmack mit uns selbst fortwahrend andert und wir Bauleute spater leicht bedauern, das ; unsere Geschmacksauhe- rung so kostspielig geworden ist. H. Tessenow.