Zimmermanns-arbeiten

Die Ausbildung der Treppe und des Treppenhauses Aus elnem lhurlnglschen Bauernhause Bei unserem Wohnhausbau handelt es sich fur den Baumeister in erster Linie darum, bestimmte Auf- gaben zu losen, oder es sollte doch so sein,-in Wirk- lichkeit sind diese Aufgaben bei dem Heutigen Durch- einander der Meinungen uber gutes Wohnen noch im Hochsten Mahe unbestimmt. Aber die eine For- derung sehen wir Heute — ziemlich bestimmt ausge- druekt - immer wiederkehren: Es soll alles praktisch (im groben Sinne) und sauber gearbeitet sein, alles soll so gebaut sein, das ; das Sauberhalten der Woh- nung und ihrer Umgebung mit dem geringsten Auf- wand an Zeit und Kraft erreicht wird, -und so kom- men wir ohne weiteres dahin, dah wir sowohl fur die Anlage als auch fur die Ausbildung der Einzel- Heiten des Wohnhauses einfachste Formen suchen. Diese einfachsten Formen sind dann aber fur unseren Treppenbau ganz besonders zu erstreben, weil auch schon die einfachste Treppe immer eine Unmasse Ecken und Winkel bildet und weil die Treppe durch ihre Benutzung ganz besonders stark verunreinigt wird. Wir setzen uns mehr und mehr das Ziel, Woh- nungen zu bauen, die sozusagen selbstverstandlich „sauber", rein und einfach sind, -Kunststuckchen verlieren bei unserem Bauen mehr und mehr an Wert,- die Begriffe „wohnlich" und „schon" haben bald ganz neue Bedeutung erhalten, -wir denten bei diesen Worten zum Beispiel kaum noch an rotbraune portieren vor grohen Flugelturen oder an geschnitzte Lowentopfe am Ende reichprofi- lierter Treppenhandlaufer. Wir lieben einfache runde Profilierungen ohne tiefe Einschnitte und ohne Unterbrechungen (ohne Staubecken) , •wo es sich um reichere Arbeiten handelt, da liegt es uns naher, „Elnlege"-Arbeiten als Schnitzereien auszufuhren, wir suchen nach moglichst geradlinigen Treppenlaufen, suchen die einzelnen Konstruktionsstucke auf das ein- fachste und sauberste zu verbinden usw. Das alles sind eben keine Regeln, sondern das ernste Streben,