Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
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Eigenschaften des Erdöls
o
winnbaren Kohlenwasserstoffe, wie Benzol usw., in einer Weise zu verwerten gelernt hatte, die in der chemischen Industrie wohl einzig dasteht.
Der Koks ist das wichtigste Heizmaterial für die Hochöfen und im Gegensatz zu der Kohle hart und unschmelzbar, doch sind nicht alle Kohlenarten gleich gut zur Kokserzeugung geeignet, am besten eignen sich dazu die Fettkohlen. Immerhin ist man durch Verwendung besonderer Retorten in der Lage, auch1 minderwertige Kohlensorten mit gutem Erfolg zu vergasen. Die Teerkokerei oder Destillationskokerei kam in Deutschland um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Aufnahme und machte von da ab schnelle Fortschritte unter stetiger Verbesserung der Koksöfen. Gleichzeitig schritt die Nebenproduktengewinnung ständig derartig' fort, daß man heute eigentlich diese als Hauptzweck und die Kokserzeugung als Nebenproduktion ansehen darf.
Mit den heutigen Anlagen und Arbeitsweisen erhält man aus einer Tonne Steinkohle:
ca. 330 cbm Gas mit etwa 4000 4500 kcal pro cbm, 730—750 kg Koks, 33—35 kg Teer, 10 kg Benzol,
2,2—2,5 kg Ammoniak.
Der Teer gibt bei der Aufarbeitung Benzol, Toluol, Xylol, Schweröle, Naphthalin, Anthrazen, Phenol und Pech in wechselnder Menge. Im Gaswasser findet sich das Ammoniak, teils flüchtig", teils gebunden als Carbonat, Cyanid, Sulfat, Thiosulfat, Ferrocyanid usw.
Aus dem Gas wird das Benzol ausgewaschen, ferner das Ammoniak neben Schwefelwasserstoff, Cyanverbindungen und Kohlensäure.
Eine bedeutend reichere Ausbeute an Ammoniak erhält man nach dem bekannten Mondprozeß im Generator, indem man ein Gemisch von Wasserdampf und Luft in den Generator einbläst.
Der Teer, der, wie eingangs erwähnt, ein lästiges Nebenprodukt war, mit dem man nicht viel anzufangen wußte, kam zu ungeahnter Bedeutung; durch die 1856 beginnende Erzeugung von Anilinfarben aus dem Teer und seinen Destillationsprodiikten.