Die Flussigen Brennstoffe

o o Die flüssigen Brennstoffe Die Garungszeit in den Retortenöfen beträgt etwa 20 bis 30 Stunden, je nach Menge und Beschaffenheit der zu verarbeitenden Kohle. Die Gase werden abgesaugt und in Luft- und Wasserkühlern kondensiert. Das darnach entweichende Gas wird einem Waschprozeß unterzogen zur Gewinnung von Benzol und seiner Homologen, sowie eines Teils des Ammoniaks. Das Koksofengas besteht aus: ca. 35—45o/o Wasserstoff, '21—3 2 0/0 Methan, l,2— 2,5o/o schweren Kohlenwasserstoffen, 5,5— 7,5o/o Kohlenoxyd, 3—40/0 Kohlensäure, 8—2O o/o Stickstoff. Die Zusammensetzung schwankt je nach der Art der Kohle. Die Dauer der Garungszeit, Höhe der Temperatur und des Druckes in den Retorten ist von erheblichem Einfluß auf die Beschaffenheit des Teeres und der Qase. Die eigentliche Verkokung ist bei etwa 600° C beendet; zur vollständigen Beendigung des Prozesses ist jedoch eine weitere bedeutende Erhöhung der Temperatur erforderlich zwecks Entgasung des Kokses und Gewinnung der Stickstoffverbindungen, wobei noch wichtige chemische Umsetzungen erfolgen. Der Kokereiteer ist ein sekundäres Produkt, das sich aus primärem Teer, wie er bei der Destillation der Kohle im Vacuum erhalten wird, gebildet hat. Der Nachweis ist experimentell erbracht worden, indem man im Vacuum gewonnenen Steinkohlenteer, der in der Hauptsache aus aliphatischen, den Erdölkohlenwasserstoffen nahestehend«? Verbindungen bestand, durch glühende Röhren leitete, wobei aus den aliphatischen Kohlenwasserstoffen des Vacuumteeres die bekannten Verbindungen des Kokereiteeres, wie Benzol, Naphthalin, Anthrazen und andere erhalten wurden. Um also die erstgenannten Kohlenwasserstoffe der Fettreihe zu gewinnen, lag der Gedanke nahe, die Destillation der Kohle im Vacuum oder bei bedeutend geringeren Temperaturen, etwa 450° C oder durch Vereinigung beider Arbeitsmethoden durchzuführen. Die Destillation im Vacuum findet in größerer Aus-