Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
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Die flüssigen Brennstoffe
ihnen im Volksmund den Namen Stinkkalk gegeben hat. Teils kommen sie vereinzelt, teils in ganzen Bänken im Schiefer eingebettet vor. Ferner findet man im Schiefer vereinzelt dünne Bänke oder Streifen Gagat von 2—3 cm Stärke und etwa 5—6 cm Breite, die sich durch das ganze Schieferlager hindurchziehen.
Eine Analyse des Gagat aus dem Eislinger Schieferbruch, ausgeführt von der Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart, hat vielleicht einiges Interesse:
1. In lufttrockenem Zustand:
Hydroskopisches Wasser 8,17o/o
Asche 38,69 o/o
Brennbare Stoffe 53,14o/o
2. Elementaranalyse:
Kohlenstoff 40,64 o/o
Wasserstoff 3,22o/o
Sauerstoff 5,77o/o
Stickstoff 0,720/0
Schwefel 2,79o/o
Asche 38,69o/o
Wasser 8,17o/o
Heizwert 3714 kcal.
3. Die Destillation von 100 gr Gagat ergab:
13, Oo/o Wasser, enthaltend Ammoniak und Pyridin,
17,5 o/o Teer, schwerer als Wasser,
60,0 % Koksrückstand,
3.52 mit leuchtender Flamme gut brennbares Gas, lOO,Oo/o.
Für die Schieferöl-Industrie sind die Stinkkalke insofern von Bedeutung, als sie gewissermaßen die Beschaffenheit der Ölschiefer anzeigen, denn die unter den Stinkkalkbänken lagernden Ölschiefer sind reicher an Bitumen als der darüber lagernde Ölschiefer.
In Württemberg erstrecken sich die Ölschieferlager von Donaueschingen bis Aalen, längs des Nordrandes der Alb, in etwa 150 km Länge. Die Mächtigkeit schwankt zwischen 4 und 12 m, im Mittel 7 8 m. Die Breite des Lagers beträgt etwa 1 km nach den Angaben von Sauer. Darnach1 berechnet sich das Gesamtlager bei einem spezifischen Gewicht des Schiefers von 2,2—2,3, bei einer angenom-