Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Eigenschaften des Erdöls
103
dem Generatorverfahren, die deutsche Petrolum-A.-G. nach dem System Franke-Tern in diskontinuierlichem Betrieb, und die Firma Zeller und Gmelin mit rotierenden Retorten (Drehöfen) in kontinuierlichem Betrieb für 100—120 t Durchsatz in 24 Stunden.
Unter Ölschiefer versteht man einen bituminösen Schiefer mit wechselndem Biturnengehalt in den verschiedenen Schichten, und zwar sind in den Schieferlagern die mittleren Schichten die ölreichsten, während der Bitumengehalt in den oberen Schichten nach oben zu, in den unteren, nach unten zu abnimmt. Die oberen und unteren Schichten enthalten 2—8% Gesamtbitumen, die mittleren 15—2O°/o, von denen bei der Retortenschwelung etwa 1/^ als Schwelöl, als nichtkondenr sierbares Gas erhalten werden, während das letzte Drittel bei der Schwelung in Form von feinverteilterrt Kohlenstoff im Schieferkoks (Rückstand der Schwelung) zurückbleibt; während beim Generatorbetrieb sämtliches Bitumen teils als Schieferteer, teils als nichtkondensierbares Gas mit etwa 300—400 kcal erhalten wird. Der Gehalt der Schiefen-lager an Bitumen in Bayern und Braunschweig ist durchschnittlich etwas niedriger als in Württemberg.
Der Ölschiefer ist teilweise sehr hart, teils dünnblättrig und weich und von grauer bis graubrauner Farbe. Der Träger des Bitumens im Ölschiefer ist ein toniges Kalkgestein, d. h. ein Mergel, der reich an Schwefelkies ist Sein Gehalt an Schwefel beträgt 3—4»/o, der Gehait an Stickstoff in Form von Amiden 0,3—O,4°/o im Durchschnitt.
Die Entstehung des Ölschiefers erfolgte jedenfalls in Meeresbecken, die durch geologische Umwälzungen plötzlich von jeder Außenverbindung abgeschlossen und reich an Weichtieren aller Art, wie Fischen, Ichthyosauriern und Plesiosauriern waren; diese starben allmählich ab und wurden mit feinem, schwarzem Schlamm bedeckt. Darauf läßt der sehr feinschichtige Aufbau der Schieferlager schließen, in dem die obengenannten Tiere heute noch zum Teil wunderbar erhalten sich vorfinden.
Eine besondere Eigentümlichkeit in den Ölschieferlagern bilden die Stinkkalke oder Laibsteine in Stärke von 20__25 cm, die einen fast reinen Kalkstein darstellen. Sie enthalten bis zu 0,5<>/o Bitumen Und geben beim Reiben aneinander einen deutlichen Geruch! nach rohem Erdöl, der