Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
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Die flüssigen Brennstoffe
Zeller unter der Firma Zeller und Gmelin in Eislingen, welche die 1855 am gleichen Orte gegründete und 1863 wieder aufgegebene Schieferölfabrik von Zeller, Haitiner & Co. wieder in Betrieb setzten. Die Fabrik stand mitten im Schieferlager.
Auch in Halbgasfeuerungen, durch dem Dampfkessel vorgebaute Schachtöfen, wurde der Schiefer in Württemberg noch bis etwa 1875 zu Heizzwecken verwandt.
Kaum war jedoch die Schieferölfabrikation in Württemberg in Gang- gekommen, als sie durch das Eindringen größerer Mengen amerikanischen Petroleums, welches in seiner Beschaffenheit besser als das aus dem Schiefer hergestelltc Leuchtöl, und auch billiger war, zum Erliegen gebracht wurde. Zu jener Zeit kannte man nur die Verwertung des bei der Schwelung des Schiefers aus dem rohen Schieferöl gewonnenen Petroleums zu Leuchtzwecken, während man mit dem weiterhin im Schieferöl enthaltenen Schmieröl nichts anzufangen wußte, da man es nicht zu reinigen verstand. Geschmiert wurden die Maschinen zu jener Zeit in der Hauptsache mit Talg, Rüböl und Olivenöl.
Weiter sind noch zu erwähnen die Schwelindustrie in Seefeld in Tirol aus dem 15. Jahrhundert, die heute noch als Ichthyolfabrik besteht; die Schieferöl-Industrie in Messel bei Darmstadt, die jetzt auf ein ca. 40jähriges Bestehen zurückblicken kann, die schottische Schieferöl-Industrie aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts und die französische Schwelindustrie, mit dem Gründungsjahr etwa 1839 beginnend.
Hier soll hauptsächlich die deutsche Schieferöl-Industrie betrachtet werden, die durch den Mangel an Öl während des Krieges neu ins Leben gerufen worden ist.
Über die Schwelanlage in Messel bei Darmstadt, die den dortigen Permschiefer, eine Zwischenstufe etwa zwischen Schiefer und Braunkohle, verarbeitet, läßt sich nicht viel sagen, da von derselben und ihrer Arbeitsweise so gut wie nichts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist.
Weniger geheimnisvoll sind die Arbeitsweisen und Einrichtungen der Rütgerswerke, der deutschen Petroleum-A.-O. und der Firma Zeller und Gmelin behandelt worden, wenngleich auch über alle Einzelheiten hier nicht berichtet werden kann. Die Rütgerswerke in Schandelah arbeiten nach