Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
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Die flüssigen Brennstoffe
gelangt das frische Schwelgut. Die Retorte ist ein Vertikalzylinder mit oben abgeschrägten Wänden, auf denen das Schwelgut herabrutscht, wobei der Schiefer in zweckentsprechender Weise umgedreht und schnell entechwelt wird. Für den Abzug der Wasserdämpfe und der Schwelgase sind entsprechende Abzugsrohre vorgesehen, ebenso sind Leitungen angebracht zum Einleiten von überhitztem Dampf in die Retorte. Der entsch'welte Schieferkoks wird am unteren Ende der Retorte abgezogen. Die zweiten Öfen werden ebenfalls mit frischem Schiefer beschickt. Es sind vertikale Retorten mit ovalem Querschnitt nach Art der Retorten in der sächsisch-thüringischen Braunkohlenschwelerei und mit einer jalousieartigen Gasglocke versehen, in die während der Schwelung Wasserdampf eingeteitet wird. Die in diesen beiden Ofenarten entstehenden Schweldämpfe und ammoniakhaltigen Wasserdämpfe werden kondensiert, die nicht kondensierbaren Gase neben Kohle und Generatorgas zur Heizung benutzt. Das dritte Ofensystem der Zieg-lerschen Anlage besteht aus Gasgeneratoren, in denen der entschwelte Schieferkoks mit geringwertigem Schiefer zur Erzeugung von Heizgasen vergast werden soll, wobei das entstandene Heizgas neben dem Heizgas für die Schwelretorten noch Kraftgas zum Antrieb der Kraftmaschinen liefern soll. Bei den Versuchen zeigte es sich, daß das aus den Generatoren gewonnene Gas zur Heizung der Retorten nicht ausreichte und die Verwendung von Kohle zur Heizung erforderlich machte. Es ist als sicher anzunehmen, wie dies vorher bei Erzeugung von Heizgas in Generatoren gesagt worden ist, daß dieses Heizgas zu geringen Heizwert hat, um überhaupt als1 Brennstoff verwendet zu werden. Dieser Umstand brachte es mit sich, daß das Zieglersche Verfahren seinerzeit hinter das Generatorenverfahren zurückgestellt wurde, obwohl der Durchsatz durch die Zieglersche Anlage mit 45 Tonnen in 24 Stunden befriedigend war.
Die Firma Zeller & Gmelin in Eislingen unternahm die Schwelung des Schiefers in rotierenden Retorten, sogen. Drehöfen, wie sie in der Zementindustrie seit langen Jahren im Gebrauch sind, und stellte zu diesem Zweck neben einer kleinen Retorte von 5 m Länge und 2 m Durchmesser für Versuchsarbeiten einen Ofen auf, der bei 2 m Durch-