Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
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Die flüssigen Brennstoffe
Die Braunkohlenschwelung nach älteren und neuesten Methoden.
Die Braunkohlenschwelerei ist in Deutschland älter als die' Schieferschwelerei und in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden. Vorbildlich für diese Industrie war die Schieferschwelerei in Frankreich und Schottland, wo schon in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts Schiefer bzw. Boghead-Kohle verschwelt wurde, zur Gewinnung von Leuchtöl und Paraffin, nachdem durch die Entdeckung des Paraffins im Buchenholzteer durch Reichenbach im Jahre 1830 die Aufmerksamkeit der Industrie auf diesen Stoff gelenkt worden war.
Die Braunkohlenschwelerei konnte auch den Wettbewerb der amerikanischen Öle, dem die Schieferöiindustrie in Deutschland unterlegen war, aushalten, weil nicht nur die aus der Braunkohle erhaltenen Produkte, wie Öl und Paraffin, sondern auch der Rückstand der Schwelerei, der Grudekoks ein Produkt war, das stets Absatz fand. Die Entstehungszeit der Braunkohle ist das Eozän nach neueren Fossilienfunden. Die Mächtigkeit der Braunkohlenlager, die meist im Tagebau abgebaut werden, ist schwankend. Der hauptsächlichste Aufschwung: der Braunkohlenschwelerei erfolgte seit dem Jahre 1858 durch C. Rieb eck, einen Mann aus einfachen Verhältnissen, der dank seiner ungeheuren Energie und Arbeitskraft diese Industrie zu voller Blüte brachte. Sein Name lebt noch heute in dem größten Unternehmen der sächsisch - thüringischen Braunkohlenschwelerei, den Riebeckschen Montanwerken.
In dem Maße, wie sich der Chemiker dieser Industrie widmete, wuchs auch ihre Ausdehnung’, und sie war es vor allem, die während des Krieges Deutschland und speziell die Marine mit Treibölen und Heizölen belieferte.
Nach Metzger umfaßte die sächsisch-thüringische Braunkolilenschwelerei im Jahre 1919: 26 Anlagen mit 1208 Schwelöfen und verschwelte in diesen 1 117 658 t Braunkohle und erzeugte daraus 516 846 dz Braunkohlenteer und 376 243 t Grudekoks. Während anfangs liegende Retorten zur Schwelung benutzt wurden, benutzt man seit den 70er [ähren des vorigen Jahrhunderts den Rolle-Ofen, der im Gegensatz zu den liegenden Retorten kontinuierlich arbeitet