Die Flussigen Brennstoffe

Eigenschaften des Erdöls 133 erschöpft waren, ist man bescheidener geworden und benutzt heute Schwelkohle mit etwa 5<>/o Bitumengehalt. Irgendwelche Nebenprodukte wie Ammoniak usw. werden bei der Schwelung nicht gewonnen, da der Ammoniakgehalt der Schwelwässer so gering; ist, daß eine Verarbeitung derselben niemals wirtschaftlich sein wird. Der Krieg hat diese vorher mit Unrecht wenig; beachtete Industrie wieder zu erhöhter Bedeutung gebracht. Sie hat sich nicht nur während desselben, sondern auch heute noch in vieler Hinsicht große Verdienste erworben, besonders seit es gelungen ist, nicht nur Paraffin, Heizöle und Treiböle aus dem Braunkohlenteer zu erzeugen, sondern auch Maschinen- und Zylinderöle, letztere mit einem Flammpunkt von zirka 270° C. Die Verarbeitung bzw. Destillation des Teeres erfolgt in analoger Weise, wie bei dem Erdöl, teils diskontinuierlich, teils kontinuierlich, letzteres besonders in den modernem Anlagen, nachdem der Teer vorher von Kreosot befreit ist, von dem er etwa 5% enthält. Früher geschah das Ausscheiden des Kreosots durch Natronlauge und Zersetzen der Kreosotlaugen mittels Schwefelsäure zwecks Gewinnung des Kreosots. Diese wenig1 saubere und umständliche Arbeitsweise ist heute fast überall aufgegeben worden. Man befreit den Teer heute vom Kreosot in kontinuierlichen Wäschern, System Kubierschky mittels 90%igem Spiritus, der am Schluß des Wäschers durch Dampf wieder abgetrieben wird und ständig in den Prozeß zurückkehrt. Man erhält dabei das Kreosot rein und restlos, während der Verlust an Spiritus im Durchschnitt O,5o/o nicht übersteigt. Ebenso wie die Destillation erfolgt die Paraffingewinnung aus dem Teer in gleicher Weise wie bei dem Erdöl. Neben den oben genannten Produkten, wie Maschinen-und Zylinderöl, erhält man aus der Braunkohle bzw. dem Braunkohlenteer folgende Produkte: Benzin, Solaröl, Gasöl, Paraffinöl, Paraffin, Goudron, Teerpech und Grudekoks. Der Braunkohlenteer besteht in der Hauptsache aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen. Aromatische Kohlenwasserstoffe fehlen fast vollständig. Braunkohlenbenzin hat ein spez. Gew. von 0,780 bis