ForsideBøgerDas Unbekannte Spanien :…, Landschaft, Volksleben

Das Unbekannte Spanien
Baukunst, Landschaft, Volksleben

Forfatter: Kurt Hielscher

År: 1922

Forlag: Verlagt Von Ernst Wasmuth A. G.

Sted: Berlin

Sider: 328

UDK: st.f. 72(46) Hie

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Side af 336 Forrige Næste
Segovia, die Schwesterstadt Toledos, ähnlich gelegen: auf schroffem Fels, aus der Ebene herausgemeißelt, überragt vom mächtigen Turm der Kathedrale, bewacht vom fein- gegliederten Alcazar, der wie eine romantische Märchenburg aus der Tiefe aufsteigt. Mit Riesenschritten schreitet der römische Aquädukt über das Tal: ein Wunderbau, wie für die Ewigkeit bestimmt, aus jenen Tagen, da »vom Kaiser Augustus ein Gebot ausging, daß alle Welt geschätzet würde«. Segovia aber ist sonst Toledos Gegensatz: freundlich, baum- umrauscht -----das spanische Nürnberg. (157—164.) Als wackere Fehdegenossen aus alten Kriegstagen gesellen sich zu diesen zwei Kampf- stätten das mauerumgürtete Avila ( 165 — 169), Cuenca und Albarracin mit ihren Schwalben- nesthäusern über dem Abgrund (120, 121, 192—194), Daroca, im Schutz zweier Berge, über die unverdrossen die gesamte Verteidigungsmauer klettert (195 —197), Alquezar in den Pyrenäen, der nördlichste Stützpunkt der Mauren in Spanien (210—212), Sigüenza, Jerica, Trujillo, Caceres, Niebla, Carmona, Martos, Antequera und viele kühne Castillos. Zu den tollst gelegenen Städten zählt Ronda, auf einem Gebirgsplateau inmitten eines weiten Gebirgszirkus (62, 63). Und in dieser Felsplatte klafft eine ungeheure Schlucht, als hätten Gigantenfäuste das Gestein auseinandergerissen. Mit wilder Gewalt donnern die Wasser über Felsblöcke hernieder, schlagen dräuend wider die Felswände, zerstäuben in tausend Lichtfunken und wirbeln und tosen weiter. Und hart neben dieser Unrast starren jäh zum Himmel empor die Felsmauern in unerschütter- licher Ruhe, wie steingewordene Schrift Gottes, wie tatverkündende Gewalten der Ewig- keit. — Und über den Wasserstaub baut die Sonne, die große Künstlerin, den Regenbogen, und ihr haben es die Menschlein nachgemacht: sie haben auch eine Brücke gebaut; hoch droben schwingt sie sich schwindelnd über den Abgrund; so hat man Fels mit Fels an- einandergeschmiedet, Stadtteil mit Stadtteil verbunden... Genug dieser Städte, die zu Kampf und Trutz errichtet waren. Eines freundlichen Bildes sei noch gedacht, einer Stadt, die durch ihre unvergleichlich schöne Lage am Meer Weltruf erlangte: San Sebastians. (286—290.) Wunderbar der Blick hernieder vom Monte Ulia, einem der Berge, die wie Wächter den Eingang zu diesem 'Paradies hüten. Modellierend und malend hat hier die Natur ein Meisterwerk geschaffen. In zwei schöngeschwungenen Buchten schmiegt sich das Meer ins Land ein. Die tiefblauen Fluten werfen ihre weißen Perlenfächer an den Strand; wie ein Wundergarten Gottes liegt das Land zu den Füßen. Und über die Wasser schweift der Blick in uferlose Weiten empor zu Himmelshöhen, wo an den Toren der Unendlichkeit Meer und Äther in duftige Brautschleier gehüllt zum Vermählungsfest sich einen... Höhlennester — Bedürfnislosigkeit: »Ins Blaue« sollte die Wanderung gehen, morgenfrischen Fernen entgegen. Der Zufall sollte — wie oft schon — heut wieder mein Führer sein. Ich konnte mich keinem bessern anvertrauen! Lange vor Tau und Tag war ich aufgebrochen. Die Palmen rüttelten sich im leichten Frühhauch wach, als ich mich im Morgengrauen einer merkwürdigen Felslandschaft näherte. Dunkle Löcher in den Felswänden starrten wie tote Augen gen Osten. Doch die Felsen bargen Leben ! Aus den Löchern traten Menschen hervor und grüßten den jungen Tag. Um eine Riesenfelswand gruppiert sich ein wunderliches Felsennest. Höhlenhaus an Höhlenhaus, Höhlenwohnung neben Höhlenwohnung, hunderte, auch übereinander, sogar