Das Luftschiff
Ein Gedicht von Dr. H.C. Oersted.
Forfatter: H.C. Oersted
År: 1837
Forlag: Universitätsbuchhändler C. A. Reitzels
Sted: Kopenhagen
Sider: 105
UDK: 629.130 Gl.
DOI: 10.48563/dtu-0000125
Etatsrathe, Professor der Physik an der Kopenhagener Universrtat, Direktor der polytechnischen Lehranstalt, Kommandeur deg Dannebrogordens und Dannebrogsmanne.
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Dann zwar las er das Buch, doch ohne den Sinn zu erfassen.
Hatte das Licht der Natur so leuchtend im alteren Hellas
Zeitig gestralt, wie bet uns: traun! Dichtung und Wissenschaft
trotzten
Wohl der Entartung Gefahr; denn kaum wirst Du selbst
ja bezweifeln,
Datz von der Wahrhcit gemach einseitiges Streben Dich abfuhrt.
Ein Punkt fehle den Blick, bald fuhlst Du das Auge geblcndet!
Wenn schon das Beste gelang: die Begier doch trachtet nach
Mehrem;
Was denn erbeutet sie sich? — Kunstelei, Schwulst, oft
sogar Unsinn!
Selbst wo, nimmer cntweiht von solchem Begehren, der
Geist nur
Fest den Gedanken verfolgt, doch das Auge verschliesiet vor Allem,
Was in der reichen Natur ringsum sich ihm auserlich darbeut,
Wird er mit starrendem Blick, rote in wachendem Traume,
dahingehn.
Lange verrieth sich bereits ein Bestrebcn in unserem Deutschland,
Hoch in verwegenem Flug uber jegliche Granze zu schweben,
Welche das Sichere nur fur die Kunst und die Wissenschaft
einschliesit.
Thoren, berauscht vom Gelust nach uberschwanglichcr Kenntnitz,
Wersen die Wahrheit weg, fur den Schein einer hLheren
Weisheit!