Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912

Forfatter: C. Matschoss

År: 1912

Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.

Sted: Magdeburg

Sider: 162

UDK: 061.5(43) Wol

die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand

Aus anlass des 50 Jährigen bestehens

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Architekten und entschloß sich, Maschinenbauer zu werden. Es lag noch so etwas Abenteuerliches in diesem Beruf. Die Eltern, vor allem die Mutter, waren zunächst durchaus nicht mit diesem Wechsel einverstanden. Außer der Lokomotive, die nun auch ihren Einzug in Magdeburg gehalten hatte, und einer Schiffsmaschine, hatte man noch keine Vorstellung von einer Maschine. Für den Maschinenbauer war damals das Abiturientenexamen keineswegs erforderlich. Die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst, die man noch mit dem Reifezeugnis für Obertertia erhielt, genügte vollkommen. Dieses Ziel wurde auch Ostern 1847,erreicht, und nun konnte ihn niemand mehr länger auf der Schulbank halten. Auch wenn er später zurückblickte und dabei denWert ver- tiefter Bildung sehr hoch einschätzte, glaubte er doch, daß damals ein längeres Verweilen auf der Schule, die er besuchte, für ihn keinen Zweck gehabt hätte. Die Vorbereitung für den Beruf mußte, das war allen selbstverständlich, zunächst durch praktische Arbeit erfolgen. Die Buckauer Maschinenfabrik schien hier- für besonders geeignet. Der Vater Wolfs hatte insofern auch persönliche Be- ziehungen, als die Söhne Tischbeins, des Leiters der Buckauer Maschinenfabrik, seine Schüler waren. Vater und Sohn machten sich daher eines Tages auf, um sich in Buckau selbst die Fabrik anzusehen. Sie wollten doch vorher erkunden, was eigentlich eine Maschinenfabrik sei. Tischbein selbst war verreist, aber sein Vertreter führte die Besucher durch alle Abteilungen. Man wurde einig darüber, daß der junge Wolf Ostern 1847 als Eleve in die Fabrik eintreten sollte. Tischbein entschloß sich sogar, von der Zahlung eines Lehrgeldes, das er sonst von allen nahm, abzusehen. Wolf konnte es gar nicht erwarten, bis der Tag herankam, an dem er seine Tätig- keit als wirklicher Maschinenbauer beginnen sollte. Buckau galt damals noch als so weit von Magdeburg entfernt, daß Wolf zunächst nicht daran dachte, bei den Eltern zu wohnen und in Buckau zu arbeiten. Er mietete sich in Buckau ein Zimmer, um seiner Arbeitstätte möglichst nahe zu sein. Von dem damaligen Zustand Buckaus entwirft er in seinen Erinnerungen wenig anmutige Bilder. Ehe Wolf noch in die Fabrik eingetreten war, hatte sich ein Maschinentechniker, ein Bekannter der Familie, in Magdeburg eingefunden, der seine Aufgabe darin erblickte, allen, die es hören wollten, von der Stellung eines Maschineningenieurs die schrecklichsten Bilder zu entwerfen. Die Aussichten für diesen Beruf seien so schlecht als nur möglich. Auch gebildete Leute von 28 bis 30 Jahren müßten noch als Arbeiter in der Fabrik feilen und könnten keine Stellung im Bureau 8