Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912
Forfatter: C. Matschoss
År: 1912
Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.
Sted: Magdeburg
Sider: 162
UDK: 061.5(43) Wol
die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand
Aus anlass des 50 Jährigen bestehens
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neuübernommene Stellung auszufüllen. Die finanziell sehr drückenden Ver-
hältnisse, unter denen Kuhn damals zu arbeiten hatte, nötigten dazu überall
zu sparen. Wolf hat in seinen Erinnerungen dankbar anerkannt, wie diese
Schule bei Kuhn ihn vor allem in die Lage versetzt habe, mit Aussicht auf
Erfolg sich später eine eigene Maschinenfabrik zu gründen.
Leicht wurde ihm in der ersten Zeit das Leben in Stuttgart nicht gemacht.
Man wollte dort damals von einem Norddeutschen noch wenig wissen und
kam ihm nicht immer allzu freundlich entgegen. Dazu kam noch, daß er mit
seinem Bureau zunächst sehr unzufrieden war; der Arbeitsraum lag über
der Schmiede unterm Dach, und der Schornstein war durch das Zimmer ge-
führt, so daß von unten und oben alles getan war, um den Raum fast uner-
träglich heiß zu machen.
Bald sollte er Gelegenheit haben, zu zeigen was er in konstruktiver Hinsicht
leisten konnte. Kuhn hatte den damals für Württemberg seltenen Auftrag
bekommen, eine Dampffördermaschine zu bauen, die für Wilhelmshall bestimmt
war. Er hatte bis dahin mit Fördermaschinen noch nichts zu tun gehabt und
wußte sich mit der Aufgabe, eine Dampfmaschine mit wechselnder Drehrichtung
zu bauen, nicht zu helfen. Deshalb konnte er auch seinem Oberingenieur
keine Angaben darüber machen. Wolf aber hatte jahrelang im Lokomotiv-
bau gearbeitet, und er wußte „mit Vorwärts- und Rückwärtsgang recht gut
Bescheid“. Bald war die Fördermaschine zur größten Freude Kuhns fertig
entworfen. Das Vertrauen des Fabrikbesitzers zu seinem Oberingenieur stieg
noch wesentlich, als Wolf ihn von der Notwendigkeit, sich selbst einen kleinen
Dampfhammer zu bauen, überzeugt hatte und diese Aufgabe nun auf Grund
seiner bei Wöhlert erworbenen Kenntnisse vorzüglich durchführte. Das Ge-
schäft entwickelte sich beständig weiter, und das technische Bureau, das zur
Zeit des Eintrittes von R. Wolf aus 3 Ingenieuren bestand, mußte bald ver-
größert werden. Auch Mangel an gelernten Arbeitern war oft genug vor-
handen, und mehr als einmal mußte man sich aus Berlin, der damaligen Zentrale
des deutschen Maschinenbaues, Arbeiter sowie auch Ingenieure verschaffen.
Wolf konnte mit seinem Erfolg soweit zufrieden sein. Obwohl er der jüngste
der Ingenieure war, hatte er in seiner Stellung als Vorgesetzter doch keinerlei
Schwierigkeiten. Man erkannte seine Fähigkeiten an und ordnete sich ihm
gern unter. In seinen Erinnerungen spricht Wolf es aus, daß er es als keine
besonders schwierige Aufgabe in seinem Leben empfunden habe, sich seinen
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