Münz, Maass Und Gewichtskunde
Erster Und Zweiter Band

116 Regierung sehr lliälig, indem sie durch Ueberwachung (z. B. Ausübung der Forsthoheit über die Privatwablungen), durch Ausstellungen, Preisvertheilungen, durch Errichtung von landwirtschaftlichen Unterrichtsanstallen das Vermögen und die Renten der Bevölkerung immer höher zu steigern sucht. Die Bevölkerung ist vorherrschend ackerbautreibend, und es dürfte im Herzoglhum die Anzahl der Bauernhöfe auf 11,000 anzuschlagen sein, davon 3000 mit mehr als 40 Morgen und 8000 mit. weniger als 40 Morgen Areal. 11. Aus dem Thierreich: Pferde, Rindvieh von schöner Race, veredelte Schafe, Schweine, Ziegen, allerhand Geflügel, Wild-prel„ Bienen, Fische u. s. w. Im Jahr 1854 zählte man im ganzen Lande 26,908 Pferde, 77,619 Rinder, 359,359 Schafe, 53,500 Schweine und 26,873 Ziegen. 111. Aus dem Mineralreich: Wenig Gold; Silber und Blei, sowie Zink-, Kupfer- und Bleierze in den Kreisen Wolfenbüttel, Gandersheim, Blankenburg; Marmor, Kalk, Gyps, Alabaster, Sandsteine in den Kreisen Blankenburg, Helmstadt; Braunkohlen im Kreise Helmstadt in sehr grossen Lagern (man hofl't nach Vollendung der Jerxheimer-Helmstädter Bahn auf eine jährliche Ausbeute von 4 Mill. Zollzentner); Torf im Kreise BraunschweigThon- und Porzellanerde in den Kreisen Holzminden und Braunschweig; Salzquellen in den Kreisen Wolienbüllel, Helmslädt und einige Mineralwässer in den Kreisen Blankenburg, Helmstadt. Industrie. Obwohl, wie schon angegeben, die Bevölkerung vorherrschend ackerbautreibend ist, so hat doch in den letziverflossenen Jahren und namentlich seil dem im Jahr 1844 erfolgten Gesammtzutrill des Her-zogthums zum Zollverein und im Jahr 1854 durch den Zutritt des ganzen früheren Sleuervereins zum Zollverein die Industrie einen raschen Aufschwung genommen. Gegenwärtig gibt es im Herzogthurn 12 Melallgruben, darunter 11 Eisengruben, die im Jahr 1857 27,540 Karren (ä 16 Cub.-Fuss) Eisenerze zu Tage förderten; ferner zählt das Land 13 Eisenhüttenwerke, welche im Jahr 1857 gegen 70,000 Ctr. Roheisen, Rohslalileisen und Roheisen in Gussstücken (aus Hohöfen), 35,150 Ctr. Stab- und Schmiedeeisen, 42,475 Gentner Gusswaaren (aus Gupelöfen) und 11,230 Ctr. Walzeisen, Schneideisen und Wagenachsen lieferten. Auf den Hütten zu Goslar und Oker wurden im J. 1857 gewonnen: 6320 Ctr. Blei, 2400 Ctr. Kupier, 6550 Ctr. Vitriol, 6000 Ctr. Schwefelsäure, 4 Mark Gold (= 467,711 Gr.), 1510 Mark Silber, 57 Ctr. Zink, 2200 Ctr. Glätte, 380 Clr. Messing, 348Ctr. Schwefel, 300Clr. Glaubersalz; 1 Silberhütte, 1 Kupferhammer, 1 Zinkwerk, 1 Schwefel-liülte, 3 Alaun - und Vitriolwerke, 1 Blaufärbenwerk, 4 Glashütten, 1 Saline in welcher im Jahr 1857 114,000 Clr. Salz gewonnen wurden, 1 Porzellanfabrik, 9 Potlasch- und 3 Sodafabriken; ferner 1 Braunkohlenwerk bei Schöningen, 60,000 Fuder ä 96 Cub.-Fuss im J. 1857 gewonnen; 75 Brennereien, Produktion: 6,466,600Quart å 50% Alkohol, Verbrauch: 104,314 Schiri. Getreide, 422,000 Scbffl. Kartoffeln, 11,200 Clr. Melasse etc.,