ForsideBøgerHandbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band

Forfatter: Eduard Jacobsen

År: 1926

Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey

Sted: Berlin

Sider: 656

UDK: 664.8 Jac

Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.

Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.

Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.

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Side af 714 Forrige Næste
270 B. Gemüseanbau und -Verwertung. 4. Artischocke. a. Anbau. 1. Geschichtliches und Sorten. Die Heimat der Artischocke ist nicht bekannt. Zahlreiche Mitteilungen aus dem Altertum über die Verwertung verschiedener Distelsorten (zu denen ja die Artischocke zu rechnen ist) lassen darauf schließen, daß sowohl die alten Griechen und Römer, wie auch die Ägypter die Pflanze gekannt und als Nahrungsmittel verwandt haben. Während des Mittelalters war sie so gut wie unbekannt. Erst im 15. Jahrhundert hören wir wieder von ihr in Italien, im 16. Jahrhundert in Frankreich und im 17. Jahrhundert in Deutschland. Die % bis 2 m hoch wachsende kräftige Pflanze entwickelt starke Blütenköpfe, deren Fleisch in gekochtem oder rohem Zustand von einem bitterlichsüßen, spargelartigen Geschmack sind. Die Große grüne Provencer ist am besten für unsere nordischen Verhältnisse geeignet. Sie gibt riesige Pflanzen mit dicken Blütenköpfen, aber die Schuppen sind nicht sonderlich dick und fleischig, doch wird dieser Mangel durch einen recht zarten Blütenboden ersetzt. Die beiden französischen Sorten von Laon sind sich fast gleich; beide sind gleich zart, nur ist die eine grün, die andere violett. Erstklassige Marktware liefern nur die beiden letzteren Sorten, aber beide sind in der Kultur empfindlicher als die Provence!*. 2. Kultur und Ernte. Der Boden soll tief bearbeitet und leicht sein, weshalb man am besten den Tiefkulturpflug benutzt, ähnlich wie bei der Anlage von Rhabarberbeeten. Was den Dünger betrifft, so ist er sehr anspruchsvoll. Es muß um so mehr gegeben werden, je leichter der Boden ist. Vorteilhaft ist es, die Artischocke auf Beeten zu bauen; dann kann man auf drei- bis vierjährige Erträge rechnen. Die Artischockenzucht ist im allgemeinen Angelegenheit von Spezialzüchtern, denn die richtige Bearbeitung erfordert eine gewisse Sachkenntnis, die z. B. den im Feldgemüsebau geschulten Züchtern meistens abgeht. Die Artischocke leidet im Winter leicht durch Frost und auch durch Nässe. Sie wird deshalb mit Torfmull oder mit Erde behäufelt oder auch mit Strohdünger und Laub zugedeckt. Von der Pflanze läßt man gewöhnlich zwei oder drei gute Stengel stehen und schneidet alle anderen Triebe mit einem scharfen Messer am Hauptstamm fort. Diese Arbeit des Beschneidens muß alle Jahr wiederholt werden. Die abgeschnittenen gesunden Triebe kann man in Mistbeete pflanzen und dadurch eine Vermehrung der gesunden und ertragsfähigsten Pflanzen durchführen. Die Ernte dauert je nach dem Boden und Witterungsverhältnissen vom Juli bis September und liefert auch in Deutschland ganz gute Erträge, wenn diese auch nicht an die belgischen, französischen oder italienischen Ernten heranreichen.