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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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B. Gemüseanbau und -vei’wertung.
stoffdünger erst ausstreuen, sobald die Saat aufgegangen ist. Gänzlich zu vermeiden ist frische Stallmistdüngung. Eine gute Kalkdüngung dagegen ist vorteilhaft. Bei der Zugabe von Ammoniak oder einem künstlichen Stickstoffdünger sei man darauf bedacht, Stickstoff nur dann zu. geben, wenn der Boden längere Zeit keine Stallmistdüngung erhalten hat. Ist z. B. ein Jahr vor der Aussaat frischer Dünger in den Boden gekommen, so ist mit seltenen Ausnahmen eine nachträgliche künstliche Stickstoffdüngung nicht nur überflüssig, sondern unter Umständen sogar schädlich.
Ganz allgemein mag folgendes gelten: Für je 1 Morgen (2500 qm) sind unter Berücksichtigung der Bodenverhältnisse in der Regel etwa 1 bis 1% Zentner Superphosphat zu geben. Doch kann das Superphosphat durch 1,5 bis 2 Zentner Thomasmehl und 0,75 Zentner 40prozentiges Kalisalz oder auch durch 2 Zentner Kainit ersetzt werden. Wählt man Kaimt, so sei darauf aufmerksam gemacht, daß es nur dann eine entsprechende Wirkung hat, wenn es frühzeitig im Winter möglichst auf rauher Furche ausgestreut wird. Man achte ferner darauf, daß der Boden genügend Kalk besitzt und sorge evtl, für entsprechenden Ersatz. Wie schon angedeutet, richtet sich die jeweilige Düngung nach den örtlichen Bodenverhältnissen und nach der Vorfrucht. Bei feldmäßigem Erbsenanbau rechnet man mit folgenden Mengen Dünger: 50 bis 75. kg Salpeter, 3 bis 4 dz Superphosphat, der durch entsprechende Mengen Thomasmehl ersetzt werden kann, sowie 1,5 bis 4 dz 40prozentiges Kali.
Die eigentliche Anbaufläche hat sich nicht nur der Größe des Landes anzupassen, sondern muß sich auch nach den Erntemöglichkeiten richten, d. h. man muß genau orientiert sein, ob zur Zeit der Ernte genügend Arbeitskräfte vorhanden sind, wenn man nicht mit großem Schaden rechnen will. Ich weiß aus meiner Praxis, daß beim Feldgemüsebau nach dieser Richtung hin oftmals falsch disponiert wurde, indem mansch nur auf eine Sorte festlegte. Infolgedessen reiften alle Erbsen, besonders wenn es sehr heiß war, zu einem bestimmten Termin heran, und die Ernte war dann auch bei dem besten Willen, selbst unter Heranziehung vieler Arbeitskräfte, nicht zu bewältigen. Sobald größere Anbauflächen in Betracht kommen, muß man Sorten wählen, die zu verschiedener Zeit reifen oder, wenn man durchaus eine Sorte bevorzugt, so muß sie zu verschiedenen Zeiten gesetzt werden, damit mit einer zeitweise aufeinander folgenden Aberntung zu rechnen ist. Gerade für Konservenfabriken ist es wichtig, die Erbsen zu einer richtigen Zeit zu pflücken, denn wenn die richtige Reifezeit übergangen worden ist, werden die Erbsen mehlig und sind zur Herstellung einwandfreier Dauerware unbrauchbar. Die Aussaat der Erbsen im zeitigen Frühjahr wird durch Drillmaschinen besorgt, wobei am besten ein Reihenabstand von 30 cm gewählt wird. Zwischen je zwei Reihen kommt dann ein 1 m breiter Weg. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hat verschiedene Anbauversuche angestellt und dabei festgestellt, daß man mit 60 cm breiten Wegen die Erträge erhöht. Niedrige Erbsensorten drillt man in Reihenabständen von 40 cm, oder man läßt zwischen je 4 in 20 cm Abstand gedrillten Reihen einen 60 cm breiten Weg.
Als Saatgut benötigt man für % ha ungefähr 45 kg.