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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Obstplantagen.
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gründlicher Kalkulation und Ortskenntnis möglich. Anders ist es bei den Beerenobstarten, deren Ernten gleichmäßiger und die weniger von den örtlichen Verhältnissen abhängig sind. Die Erträge einer Reife von Johannis- und Stachelbeeren können im Mittel auf 100 bis 160 dz auf 1 ha gerechnet werden, und die Kosten sind recht gering. Sie betragen etwa 62 bis 68% des Rohwertes. Die Ernte einer Himbeerpflanzung von 1 ha beläuft sich unter Durchschnittsverhältnissen auf 60 bis 80 dz. Die Gestehungskosten belaufen sich auf 58 bis 65%'. Die gleichen Erträge bringen Erdbeeren mit 50 bis 55%' Erzeugungsunkosten. Die Kosten der Anpflanzung können unter den heutigen Verhältnissen für einen Obstbaum alles in allem mit 8 Mark angenommen werden. Die Anlage von Johannis-und Stachelbeerpflanzungen kostet zur Zeit rund 2000 Mark für 1 ha, doch sind dementsprechend die Erträge, wie schon, angegeben, sehr hoch. Die Himbeerpflanzung kostet für 1 ha 1200 Mark, die Erdbeerpfianzung etwa 2000 Mark. Diese Kostensätze können natürlich auch nur überschlägig angegeben werden und gelten für das Jahr 1926.
12. Musteranlage „Marienhof“ für Konservenzwecke.
a) Allgemeines. Es ist nicht empfehlenswert, sogenannte geschlossene Baumpflanzungen anzulegen. Wie bereits erwähnt wurde, ist der Baumobstbau der am geringsten lohnende und hat je nach der Witterung recht unzuverlässige Ernten. Die Reinerträge werden bei ihm und den verhältnismäßig geringen Ernten dadurch arg gedrückt, daß die geschlossene Pflanzung alle Unkosten selber tragen muß. Diese bestehen in der Hauptsache aus Ackerpacht, Bodenbearbeitung, Düngung, Bewässerung. Kronenpflege, Abschreibung und Verzinsung der Pflanzenkosten. Die großkronigen Kern- und Süßkirschenbäume werden gewöhnlich in diesem Falle auf 12 in Abstand der Reihen und 10 bis 11 m in den Reihen gepflanzt, und man kann entweder, so lange noch kein Kronenschluß erreicht ist und noch nicht so sehr beschattet wird, für die ersten 6 bis 10 Jahre Gemüse oder Feldfrüchte bauen, um den Grund und Boden einigermaßen bezahlt zu machen, bis etwa vom 8. bis 12. Jahre an die Ernten von den Bäumen die Unkosten des Betriebes überbieten. Auch kann man Zwergobstbäume, wie etwa Schattenmorellen-büsche oder Apfel- und Birnenbüsche dazwischen setzen; aber dieses Verfahren ist nicht zu empfehlen. Empfehlenswert ist vielmehr die offene Pflanzweise. Hierbei stehen die Kernobsthochstämme in durchschnittlichem Reihenabstand von 15 bis 16 m, innerhalb der Reihen 10 bis 11 m voneinander. Die kleinkronigen Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Reineclauden, Sauerkirschen bekommen entsprechend geringeren Abstand. Der Reihenabstand von 15 bis 16 m bzw. 9 bis 11 m läßt den Streifen zwischen den Reihen genügend Licht zukommen, so daß von Anfang an und für die ganze Lebensdauer der Baumpflanzung Zwischenfrüchte gebaut werden können.
b) Erträge. Ein typisches Beispiel für eine Erwerbsobstanlage zeigt Abb. 292 und zwar ein Teil der vom Verfasser angelegten Plantage Marienhof bei Kissingen. Diese ist hauptsächlich aufgebaut, den