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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
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C. Obstanbau und -Verwertung.
kommen, so daß jede der Erdbeerreihen gegen die benachbarte Himbeerreihe noch etwa 70 cm Abstand hat. Die Tragbarkeit der Himbeere'beginnt erst mit dem dritten Jahre, die der Erdbeere aber schon in demjenigen, welches der Pflanzung folgt. Die breiten Bodenstreifen zwischen den Himbeer-reihen werden also durch die Erdbeeren schon in den Jahren der Bepflanzung bezahlt gemacht. Im fünften Jahre werden die Erdbeeren herausgehauen, weil sie abgetragen sind und die Himbeeren jetzt'den Platz für sich beanspruchen und die Ernten bringen. Das gleiche Verfahren kann auch bei Johannisbeeren und Stachelbeeren angewandt werden.
10. Anbau der Erdbeere.
Man verlangt von wirklich guten Erdbeersorten, daß sie beim Kochen nicht zusammenfallen, nicht schleimig und blau werden, glanzhellen, blutroten Saft geben und die Gefäße gut füllen. In diesem Sinne’sind. Jecunda und Wunder von Göthen immer noch die besten und eigentlich auch einstweilen noch die einzigen brauchbaren Sorten. Allerdings reichen sie nicht an die riesenfrüchtigen aber für die Konservierung durchaus ungeeigneten Sorten heran. Für die Saftbereitung sind die Blut- und Paradieserdbeeren die besten. Die Eigenanlage von Erdbeerkulturen ist besonders zu empfehlen. Die Erträge sind hoch und zuverlässig, und da die Erdbeere meistens ganz verarbeitet wird, ist es wesentlich, daß sie den Transport heil übersteht. Je näher also der Erzeugungsort, um so günstiger ist es. Außerdem wird der Kaufpreis dadurch sehr verteuert, daß Erdbeeren nur in ganz kleinen Gebinden, also in Körben von mehreren Pfund einzeln verpackt werden müssen.
11. Lebensdauer, Erträge und Erzeugungskosten.
Je nach den Sorten, welche gebaut werden, beträgt die Lebensdauer beim Apfelbaum 55 bis 70 Jahre, beim Birnbaum 60 bis 90 Jahre, bei der Süßkirsche 40 bis 70 Jahre, bei der Sauerkirsche je nach den Sorten 18 bis 35 Jahre, von Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen, Reineclauden 28 bis 35 Jahre. Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren müssen im 12. bis 14. Jahre geräumt werden, Erdbeeren im 5. Jahre. Wenn hier von Lebensdauer die Rede war, so ist das dahin zu deuten, daß sie die genannte Zeit gut tragen. Im üblichen Sinne „leben“ sie freilich oft erheblich länger, aber das ist dann Greisentum mit meistens so geringer Fruchtbarkeit, daß die Beibehaltung nicht lohnt.
Die Fruchtbarkeit der Obstbäume wird gewöhnlich überschätzt, die der Beerensträucher unterschätzt. Apfelbaum, Birnbaum, Süßkirsche haben pro Stamm in Deutschland einen Mittelertrag von etwa 20 kg, Pflaumen, Zwetsclien, Mirabellen unter günstigen Verhältnissen einen solchen von 11 bis 14 kg, Sauerkirschen von 8 bis 9 kg, die großkronigen Sorten mehr, doch kann, wie schon gesagt, die Schattenmorelle als Busch als beste Sorte angesprochen werden, die freilich die geringeren Erträge erbringt, was den einzelnen Stamm betrifft, aber die höchste Ausbeute in bezug auf die Fläche, weil die Büsche eng gepflanzt werden. Die Reinerträge zu ermitteln, ist bei den Baumobstarten nur von Fall zu Fall nach