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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Erster Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 656
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konservenindustrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetriebe.
Mit 357 Textabbildungen und 8 Tafeln mit Originalplänen.
Obstverwertungsfabriken.
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Es wird angenommen, daß die Beerenobstkulturen, trotz reichlicher Düngung, nach 15 bis 20 Jahren in der Ernte nachlassen, und daß nach dieser Zeit diese Kulturen nach und nach eingehen. Der Verwaltung bleibt es aber vorbehalten, dann abermals Beerenobst in Wechsel wirtschaft anzubauen.
Inzwischen setzen die Standbäume mit wesentlichen Ernten ein, und zwar nicht nur die Äpfel und Birnen, sondern auch Kirschen und die verschiedenen Pflaumen- und Zwetschensorten.
Sauerkirschen (1500 Stämme) können zur Wein-, Saft- und Konservenherstellung, Zwetschen und Pflaumen (2500 Stämme) ebenfalls zur Konserven-, dann aber auch zur Alarmeladen- und Konfitürenherstellung vielseitige Verwendung finden.
Bei den Birnen (2000 Stämme) sind Sorten gewählt, die sich besonders zum Einlegen eignen, doch auch zu. anderen Verwertungsmöglich-keiten werden sie mit herangezogen.
Maßgebend für die Rentabilität sind im vorliegenden Falle unter Voraussetzung einer guten und vorschriftsmäßigen Anlage drei Faktoren:
a) die Größe der Anlage,
b) die Sicherstellung der Ernte, c) die direkte Verwertung.
a) Die Größe der Obstplantage. Wie in allen Betrieben, so kommt auch hier der Grundsatz zur Geltung, daß, je größer eine derartige Anlage ist, desto verhältnismäßig geringer die Unkosten sind. Die Wirtschaftsgebäude z. B. brauchen bei 600 Morgen nicht nennenswert größer zu sein als bei 200 Morgen; die Verwaltung, die Apparate, die Verwertung usw. arbeiten bei einer großen Anlage verhältnismäßig billiger als in einem kleinen Betrieb. Es sind etwa 600 Morgen zur Plantage und etwa 400 Morgen zum landwirtschaftlichen Betrieb vorgesehen, um auch für das Arbeitsvieh das notwendigste an Futter usw. selbst zu erzeugen.
b) Sicherstellung der Ernte. Im gesamten Obstbau sind es besonders drei Feinde, welche die Ernte in Frage stellen können; das sind 1. Krankheitserscheinungen (tierische und pilzliche Krankheiten), 2. der Frost und 3. die Trockenheit.
Die Hauptbeerenobstarteri, Himbeeren und Johannisbeeren, haben relativ wenig unter Frost zu leiden. Bei den anderen Obstarten, wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Erdbeeren ist es nötig, von vornherein auf die entsprechende Sortenwahl Rücksicht zu nehmen. Aber auch die fi ostwiderstandsfähigsten Sorten sind in der Blüte nicht durchaus gesichert, doch kann eine sorgfältige Auswahl des Grundstücks, hinsichtlich der örtlichen Lage, diese Gefahren wesentlich verringern. Die Zahl der tierischen und pflanzlichen Schädlinge ist groß, und daher sind größte Aufmerksamkeit während der Anpflanzung, Auswahl des Pflanzmaterials, sachgemäße Pflege und Düngung sowie ausgewählte und erprobte Bekämpfungsmittel nötig.
Gegen Trockenheit schützt sachgemäße Auswahl eines genügend feuchten und tiefgründigen Bodens sowie richtige Sortenwahl und soweit durchführbar auch Bewässerung.