Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Seife 948 Bayerifdie 9ubildums= [iandes=HuskeHung 1906 Hr. 40 dieser Firma ausgerustet, wobei sich besonders die Masse- rvalzen trotz starken Gebrauchs und der zeitweilig sehr hohen Temperatur vorzuglich bewahrt haben sollen. Besonderes Interesse verdient der von der Elektrizi- tats-Rktiengesellschast vorm. Schuckert & L o. in Nurn- berg gelieserte Llektrotypograph, d. i. eine Linzeltypen- Setz- und Gietzmaschine. Man Kann damit Linzelbuch- stabensatz Herstellen, welcher dem vom Handsetzer Her- gestellten vollkommen gleicht, wobei die eigentliche Setzarbeit mit hilfe eines besonderen Tastapparates bewirkt wird. Der Tastapparat gleicht einer Schreibmaschine, weshalb die Setzmaschine auch von Personen bedient werden bann, welche des Maschinenschreibens Kun- dig sind. Vesonderer Ivert wurde bei Konstruktion der Maschine auf die Vermeidung von Federn und dergl. gelegt, sowie auf die Negulierung der Metallhitze. Tin beson- ders sur letzteren Zweck Kon- struierter Regulator hat die Rufgabe, die Temperatur des Metallbades Konstant auf einer Hohe von 290° L. zu halten, wodurch ein Ver- brennen und Verkrahen des- selben ausgeschlossen ist. Ruher dem Linlegen des zur Ruf- nahme der Schrift dienenden Papierstreisens und dem Lnt- leeren des Setzschiffes erfolgen alle Rrbeiten nahezu voll- standig automatisch. Der Rn- trieb der Gietzmaschine geschieht durch einen Elektromotor von ca. 1 PS Leistung. Fur die Schreibmaschine ist ca. Vio PS notwendig. Lrwahnt sei, datz z. B. in Zeitungsdruckereien der Llektrotypograph dem Re- dakteur die Moglichkeit gibt, seine Rrtikel auf der Maschine selbst zu schreiben oder dem Materiatprufungsmaschine mit Hydraulischem Antrieb und Mehdose fur 10 t Kraftleistung. Geliefert von der Maschinenfabrik Augsburg-Nurnberg. Maschinenschreiber zu diktieren. Der Llektrotypograph ist auf der Russtellung taglich in Betrieb zu sehen und liefert normaler Weife in der Stunde 7000 Buchstaben. Papiermaschinen werden von drei Firmen vorgefuhrt. Die Vereinigten Papierwarenfabriken Lger & L o., G. m.b.h. in Rurnberg, Munchen, Lrlangen und Landshut, Haben einen vollstandigen Betrieb der Papierwarenfabrikation ausgestellt. Ruf den Maschinen werden taglich Duten, Beutel, Rnhangezettel usw. Hergestellt. Ruch die Firma Simon Fleischmann in Bayreuth fuhrt einen Betrieb der mechanischen Papierwarenfabrikation vor, auf welchem taglich Duten, Beutel und zwar Kreuzbodenbeutel und Flachbodenbeutel, angefertigt und bedruckt werden. So- dann werden von Richard Schumacher in Rurnberg, Kartonnagen- und Ivellpappenfabrik, diverse Maschinen im Betriebe gezeigt. Die von den vorstehend genannten drei Firmen vorgesuhrten Maschinen sind alle autzerbayerischen Ursprungs. 10. fjebezeuge. Dieselben sind auf der Russtellung nur in geringer Zahl vorhanden. In erster Linie ist der elektrisch betrie- bene Laufkran der Maschinenfabrik Rugsburg- Rurnberg zu nennen. Derselbe besitzt 20 000 kg Trag- fahigkeit und 22,8 m Spannweite. Derselbe diente zur Montage der grotzeren Rus- stellungsmaschinen und wird nach Schlutz der Russtellung und nach Beendigung der Demontage der Maschinen in einer Gieherei der Maschinen- fabrik Rugsburg - Rurnberg Verwendung finden. Line Rb- bildung des Krans und eine eingehende Beschreibung des- selben befinden sich in Heft 11 der Russtellungszeitung, worauf hier verwiesen werden mutz. Der von der Firma 3. ID. Spaeth, Lisengieherei und Maschinenfabrik, in Rurnberg - Dutzendteich neben der Maschinenhalle ausge- stellte, elektrisch betriebene Dollportalkran dient zum Ver- laden von Stuckgutern aus Schiffen in Lisenbahnwagen bezw. Speicher oder unige- Kehrt. Gleichzeitig ist er zur Beforderung von Massen- gutern, wie Kohlen, Steine, Ge- treide ic. mit einem Selbst- greifer von 1 '/2 cbm Fassungs- vermogen ausgerustet. Die Tragfahigkeit des Krans be- tragt 3000 kg, die Rusladung von Mitte Drehkran bis Haken- mittel 10h2 m und die grotzte Hubhohe 16 m. Die Spannweite des Portals belauft sich auf 9m. Zum Betriebe dienen 3 Llektromotoren. Rlle drei sind Serienmotoren, um moglichst grotze Rnzugskrafte zu erhalten und gleichzeitig Kleinere Lasten mit grotzeren Geschwindig- Keiten heben zu Konnen. Der hubmotor leistet 26 PS, der Motor zum Drehen des Krans 8 PS, ebenso derjenige zum Fortbewegen des ganzen Krans. Die Leistungsfahigkeit des Krans bei taglich lOstundigem Betrieb betragt beim Verladen von Stuckgutern ca. 900 Tonnen, bei Massen- gutern nur ca. 450 Tonnen, weil hier stets der Selbst- greiser mit zu heben ist. Rutzerdem sind von den Firmen Franz Hummer und von F. Hauck, beide in Lltmann a. Main, verschie-