ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 1030 Bayerifche AubilcIums-ltanklez-Uusstøllung 1906 nr. 41 Der frankische Jura auf der JubHaums = Eanbes = nusftcilung Hurnberg 1906. N dem Russtellungsgebaude des bayerischen Stoates in der Rbieilung des lNinisteriums des 3nnern ist unter den Planen, PTobeUen und Zeichnungen eine willkommene Rbwechs- lung geboten durch eine Kleine Raturland- schaft mit Felsen, Baumen, Strauchern und Blumen, welche sich unter freiem himmel in einem Lichthofe von rund 200 qm Boden- flache besindet. Beim Rahertreten gewahrt man eine sehr geschmackvoll und charakteristisch ausgesuhrte Wiedergabe einer Landschafl des frankischen 3uragebirges, wie sie dem Typus der mit landschastlichen Reizen so reichlich ausgestatteten Taler, hange und hohlen der frankischen Schweiz entspricht. Ls mag Keine kleine Rrbeit gewesen sein und viel Geschick erfordert haben, innerhalb des gebotenen Raurnes eine ganze Landschast in ihrer Tigenart so auszubauen, dah sich der- jenige, dem sie unbekannt ist, recht wohl eine Vorstellung von ihr machen Kann, wahrend der Kenner erstaunt ausruft: Hier ist man ja mitten in der frankischen Schweiz! Derartige Redewendungen Kann man taglich Horen. Der Russteller, Herr Major Dr. phil. Reischl-Rurnberg, von dem wir auf naturwissenschaftlich-technischem Gebiete schon zwei bedeutende Rrbeiten*) besitzen, hat mit dieser Sonderausstellung die Rbsicht, die Kemitnis einer Reihe von naturwissenschastlichen und prahistorischen Forschungs- ergebnissen aus dem frankischen 3uragebiete in einem groheren Interessentenkreise zu verbreiten, allgemein zu belehren und uber mancherlei anziehende Fragen, die sich dem Besucher unseres benachbarten 3ura aufwersen, naturwissenschastliche Rufklarung zu geben. 3n erster Linie zeigt uns die Dr. Neischlsche 3ura- ausftellung**) das Lrgebnis seiner mehrjahrigen hohlen- forschungen in der Vermessung und zeichnerischen Rufnahme der bedeutenderen hohlen der frankischen Schweiz und ihre Kartographische Darstellung in exakten hohlenplanen. Die Grohenverhaltnisse dieser hohlen werden in einer Reihe mustergultig ausgenommener Grundrisse, Langs-, und Cjuer- schnitte dem Beschauer an den Manden des Russtellungs- raums No. 38 vorgefuhrt. 3n einem i. 3. 1903 veroffentlichten Buche: „Die hohlen der frankischen Schweiz und ihre Bedeutung fur *) Die Lrbauung des Pionierweges auf den kjerzogsstaud i. 3. 1892 und die Erschliehung der fllmbachklamm bei Berchtesgaden i. 3. 1894 — zwei alpine IDegebauten, welche der damalige Gberleutnant Neischl der Touriftenwelt erfchlofsen Hat. **) Die Dr. Neischlsche Kusstellung ist gemeinsam mit der flus- stellung des fjernt Professor Dr. Gebbeke (Nutzbare INineralien und Gesteine von Bayern, flus dem mineralogisch-geologischen Labora- torium der technischen kjochschule INiinchen) im flusstellungsraum No. 38 des Staatsgebaubes untergebracht. die Tntstehung der dortigen Taler" - eine Prioritatsarbeit aus diesem Gebiete in Bayern — hat der Versasser, welcher damals als Bataillonskommandeur im K. b. 19. 3nfanterie- Regiment in der Universitatsstadt Erlangen in Garnison stand, die Beziehungen zwischen den Talern und hohlen im frankischen 3ura geologisch behandelt. 3n diesem Werke finden wir 2 Typen von hohlen, die Spalten- hohlen und die 3erKluftungshoh len, zwei cha- rakteristische hohlformen, unterschieden. Trstere aus einzelnen Spalten Hervorgegangen, bilden meist lange, hohe und verhalinismahig schmale Gange. Letztere, die 3erkluflungs- hohlen, Haben sich aus einer grohen Rnzahl uber das Ge- stein netzartig verteilter seiner Risse entwickelt zu Kleinen Kammerartigen, wie zu groheren Hallenartigen Hohlraumen von mehr Kubischer Rusdehnung. 3n beiden Rrten hohlen hat die mechanisch zerstorende Kraft des Massers (Erosion) wie ihre chemische Ruslosungseigenschaft (Korrosion) die ursprunglichen Spallen und 3erkluftungsrisse des Kalk- gesteins allmahlich im Lause der 3ahrtausende zu den Heutigen hohlen erweitert. Eine Rachbildung der entstandenen typischen Hohl- sarmen hat in einem hohleneinbau in die 3ura- landschast sehr charakteristischen Rusdruck gesunden: Schone Tropssteinbildungen (Stalaktiten, Stalagmiten und Sinterdecken) wie sie dem Frankendolomit — dem obersten Gliede des frankischen 3uragebirges - eigen sind, finben wir in der Hohle, teils von naturlicher herkunst, teils kunstlich nachgebildet. Wir sehen u. a., wie das von mehreren Stalaktiten Herabrieselnde Wasser sich in Kleinen muschelformigen Becken sammelt und, uber deren zierliche Rander austretend, terrassenfbrmig zu einem Kleinen hohlen- see abslieht. Eine Rnzahl Dolomitfelsen mit dazwischen ein- gesinterten Schadel- und Knochenresten des hohIenbaren, sowie mehrere grohere echte Stalagmiten erhohen den Ein- druck der Raturlichkeit. Ruch der in hohlen gerne uber- winternden Fledermause ist gedacht, mehrere derselben Hangen an einer Stelle von der Decke Herab. Rn der hand einer staltlichen Reihe von Photo- graphien wird dem Besucher der 3uraausstellung ein eindrucksvolles Bild entworfen von der zahlreichen Ver- breitung der hohlen im frankischen 3ura-Dolomit, die in Verbindung mit einer auherordentlichen 3erkluftung der gesamten Meih-3ura-Gesteine vielfach Veranlassung zar Entstehung ganzer Taler gegeben hat. Raheres Hieruber mit bezuglichen Rbbildungen enthalt das vorgenannte Merk Dr. Neischls. Es wird darin gezeigt, wie eine Reihe gewaltiger meist geradlinig verlausender Spalten von darauf senkrecht stehenden gekreuzt wird und so das ganze 3uragebirge netzartig durchkluftet. 3n der Richtung dieser machtigen Langs- und (Querfpalten, — Lithoklasen - erstere meist in Richtung NNW—SSO verlaufend, in denen noch viele unentdeckte hohlen liegen magen, verlaufen viele der