ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Or. 41 Bayerifche 3ubildums=handes=fluskelluiig 1906 Seite 1051 3. A. Weidinger von Nurnberg zeigt sein patentiertes Lackier- verfahren fur Deigen. Messingblech verarbeitet Konrab Weiblich aus Regensburg zum Bombarbon und zur posaune soroohl, aIs auch zum niedlichen Klappenposlhorn. Nicht weniger als 16 Zithern Haben Weidmuller & Krauh von Landshut in ihrem Schrank angeordnet, ein Bandonion brachte Peter Weimer jr. aus Augs- burg und Anion rødrnle von Munchen ein Streidjquartett; auch Anton Zunterer von bort hat ein folches zur Schau gejtellt. Chemie (XIII.) Gruppe XXI M. Die Chemie ist eine Wissenschaft; so hommt, bah es wohl eine Chemische 3nbustrie, nicht aber ein Chemik er - tsanbwerk gibt. Der einzige Dertreter bieser Abteilung ber Gruppe XXI muh sich hieher verlaufen haben. Es ist bie Brennessel-lsaarwasser unb Parfumeriefabrik Kurort Worishofen von A. Fischer & die., welche ihre Worishofer Spezialitaten, wie tjaar- unb Munb- wasser neden anberen Toilette-Artikeln unb neden Gesnnbheitstee unb Rueippschen heilkrautern, zur Ausstellung dringt. Bauwesen (XIV.) Gruppe XXI N. Recht dunt sieht es hier aus; zwei moberne, uderaus voll- stanbige Babezimmer, mit hellen Plattchen am Boben unb an ben Wanben delegt, stellte bas 3nstallationsgeschast Ferbinanb Bauml von Nurnberg zusammen. Die Farbenfabrib G. Brneck & die. in Ilnterhaujen zeigt ihre wetterfesten Anstrich- unb Fassabenfarben in Glasern unb an Strichproben. Eine muhsame, aber bankbare Arbeit Hat sich ber 3iegeI= unb Schieferbeckermeister Albrecht Wilhelm Drechsler von Nurnberg gemacht. Er fertigte Giebel unb Dach- stuhl eines Hauses in ber 3rrerstrahe im Mobell unb beckte bas Dach bann nach allen Regeln ber Runst mit fingergliebgrohen 3iegeln, bie er selbst herstellte auf einer selbstgebauten Kleinen Ziegelmaschine. Man muh biese Leistung als eine in jeber Beziehung Hervorragenbe bezeichnen. Sein patentiertes durschloh unb einen Kochherb mit verstellbarer Zugvorrichtung brachte Karl Engelmaper jun. aus Giinzburg, bie Nurnberger Zugjalousie- unb tjolzrollaben- fabrik 3. Umgieher ihre Zugjalousien unb tjolzrollaben, bie an einer freistehenben Fensterumrahmung vorgefuhrt werben. Baumeister Martin Rockelmann von Bab Sleben hat eine Hubsche Sammlung von Mineralien aus Sleben unb Umgegenb gesanbt unb bazu Bau- zeichnungen zum Schlohe Reitzenstein gehangt. Drei auhersl sauber gearbeilele, hubsche dreppenmobelle sinb Ausstellungsgegenslanb von Michael Schwarzfischer in Robing, benen er eine Holzschatulle mit Metallbeschlagen beifugte. Ebuarb Zimmermann aus Rosen- heim fertigte Babegegenstanbe unb Melallornamente — ein Grab- monument aus Zindblech ist auch babei unb Klosetis, bie er im 3nn-- taler tjans zeigt. Am tfaufe Nurnberg ist bie Dacheinbeckung als Ausstellung bes August Schonau von Nurnberg zu betrachten. Vie Landloittschaft auf ber BayeriTchen subilaums-klusstellung. Don Canbroirt Sdjon, Tlurnberg. Wie der 3ucker probuziert, ie Gewohnheit, Speisen und Getranke zu filmen, ist jo alt als die menschliche Kultur — ja, man Kann behaupten, jie ist alter als diese. Man bezweckte ^on ^ei &en wilden Volkerschaften damit, den Wohlgeschmack der Nahrungs- und Genutzmittel zu erhohen. In neuerer 3eit haben die Arzte erkannt, batz baburch zugleich dem Korperlichen Wohlbesinden ein wesentlicher Vienst geleistet und dem Korper ein wichtiger Nahrstoss zugesuhrt roird. 3m granen Altertum bediente man sich schon des Honigs als des einzigen bekannten Suhstoffes, den die Natur in fertigem Zujtande darbot. 5chon damals war bekannt, batz gewisse Pslanzenarten starke zucker- Haltige Safte besitzen. Nus Indien drang schon im Mittel- alter die Kunde, datz dort eine Nohrart wachse, die einen sutzen Saft enthalte, den man durch einschneiden und aus- pressen gewinnen Konne. Nuch der Sast des 3uckerrohrs, das jeither zu einer der wichtigsten Kulturpflanzen der tropischen Lander geworden ist, rourde anfanglich im rohen Zustande verwendet, wie auch hente noch das 3uckerrohr von den Lingeborenen ansgekant wird. Im 15. Iahr- hnndert wnrde durch Linsieben des 3uckerjastes der eigent- liche 3uckerstoff geroonnen; Ende des 16. Iahrhnnderts wnrde von einem Venetianer die erste Zuckerrasfinerie er- und wie er konfumiert rvird. (Sortfegung.) richtet. Line vollstandige Umwandlnng dieser Verhaltnisse trat ein, seitdem man den 3ucker aus der Kube gewinnt. Lin Deutscher hat das Verdienst, diese Ersindung gemacht zn haben. Schon um die Mitte des achtzehnten Iahr- hunderts lag der Berliner Akabemie eine Arbeit des Lhe- mikers Marggraf vor, die darauf Hinwies, datz man aus dem Safte der Kunkelrube 3ucker in grotzerem Matzftabe gewinnen bann. Viese Anregung wurde damals belacht. Als dann anfangs des 19. Iahrhnnderts Napoleon den englischen handel zn vernichlen strebte unb durch die Kon- tinenlalsperre auch den Nohrzucker so verteuerte, tiat man in Frankreich dem Problem der Nubenzuckerfabrikaiioit naher, zumal der sranzosische Staat die ganze Tatigkeit durch ' hohe Geldpreise forderte. Lrst in den dreitziger Iahren des vorigen Iahrhnnderts sand die neue Industrie auch in Veutschland Lingang und gegenwartig produziert Veutschland von allen Lanbern das grotzte (Quantum Zucker. Damit ist der Zucker zu einem Volksnahrungsmittel ge- warden, benn ber Zucker ist ein Kohlehybrat, also ein Nahrstoss, bessen Genutz ben Korper kraftigt unb ben Menschen in ben Stanb setzt, bie grotzten Strapazen zu ertragen. Daburch unterscheibet sich ber Zucker von ben im hanbel varkommenben Kunstlichen Surrogaten, bie weiter