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Bayerifche 3ubilciurns= kundes»fluskellung 1906
lir. 5
Die Menu-Katten.
Øls originelles und besonders zngkraftiges Mittel,
um das flugenmerli der Leute auf Nurnberg
und seine Husstellnng zu lenken, hat die Hus-
i stellungsleitung eine Serie von vier buntfarbigen
Menukarten Heraus-
gegeben, die in den
bedeutenderen Hotels
und Gasthosen des
In und Huslanbes in
groher Zahl zur Ver-
teilung gekommen sind
und nunmehr vom
Nusstellungssekre-
tariat in Partien von
tausend Stuck zum
Preise von 20 MK. be-
zogen roerben Konnen.
Wahrend der untere
Teil dieser Karten zur
HufnahmeberSpeisen-
folgen dienen soli und
dementsprechend mit
zierlichem Nahmen-
roerk versehen ist,
dessen in duftige Blu-
men ausbluhendes Li-
neament jedesmal von
einem mit Delikatesse
dargestellten Kulina
rischen Leckerbisse.i
seinen Husgang
nimmt, ist der obere
Teil zu einer anmu-
tigen Hnsichtskarle
ausgestaltet, die ben
Gasten zur versugung
steht unb zu biesem
Zroecke leicht abge-
trennt roerben Kano.
Die Nurnberger
Mannlein - Brunnen
lieserten bazu bie Mo-
tive. Ungemein reiz-
Nurnberg.
Die Burgkapelle mit dem bbeibenturm, das Tor zum Burghof
und der Tiergartnertorturm der Stadtmauer.
voll in ber Farbe ersreuen biese von ber Kunstanstalt
Fritz Schneller & Eie. ausgefuhrten Menukarten, insbe-
sonbere auch burch bie Kunst ber Zeichnung unb Kompo-
sition, beren ornamentaler Neiz in unserer Neprobuktion
auf S. 87 vortrefflich zur Geltung Kommt. Ihr Schopfer
ist ber jungst an Stelle bes leiber so fruh verstorbenen
Professors Wilhelm Behrens an bie Nurnberger Kunst-
geroerbeschule berusene professor Hermann Bek-Gran, ber
seit einigen Iahren als urrouchsiger Illustrator Hervortretenb
zu ben begabtesten graphischen Kunstlern unserer Tage gehort.
Mit ganz besonderem Geschick und Geschmack versteht er
sich auf den ornamentalen Flachenschmuck und die Linbe-
ziehung der menschlichen Gestalt in das ornamentale Ge-
fuge. Dabei ist seine Kunstlerische Huffassung und Darstel-
lungsroeise urbeutsch.
Grohzugig, Kraftig
unb frisch roie seine
Strichfuhrung ist auch
seine Farbengebung.
Eine prachtige Hrbeii
seiner Hanb brachte
bie vorhergehenbe
Nummer bieser Zei-
tung in ber Kraftigen
Umrahmung besBilb-
nisbreivereins, unb
vorzuglich roie bort
hat er es in bem vor-
liegenben Blatte ver-
stanben, bie Bilbniffe
in charakteristischer
Weise zu umrahmen.
Uberall spurt man
ben, alles Konven-
tionelle meibenben mit
frischer Ursprunglich-
Keit schaffenben Mei-
ster. - Dod] zuruck
zu unseren Menu-
karten! In origineller
lveise sinb hier bie
Brunnenmannlein vor
Hugen gefuhrt. Nicht
auf seinem Brunnen
Hinter ber Frauen-
Kirche im Getriebe bes
Gbstmarktes sehen
roir bas Gansemann-
lein unb bas Dubel-
sackpfeiferlein,sonbern
so, roie sie einst in
Nurnberg ihr Ivesen
trieben, jener vor ben
Toren ber Stabt in ber Nahe bes balb nach Vollenbung
bes Brunnens entstanbenen Neutorturmes, roie er ben
schnatternb auf ihn zukommenben Gansen in seinem Hute
ben frischen Ganseroein reicht, ben sie seitbem zur Ergotzung
aller aus ihren Schnabeln spenben, -bieses am Ufer ber Pegnitz
beim Henkersteg ben Kinbern ein Lieblein ausspielenb. Nicht im
Spitalhofe, sonbern ba, roo man von ber Museumsbrucke
aus auf bas uber bem Wasser erbaute Heil. Geist-Spital
blickt, roirb uns ber kostliche hanselbrunnen gezeigt, bessen
Hier nur schroach erkennbares schnurriges Figurchen mit