ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seife 104 Bayerifche Jubilclums-bandes-Uusktøllung 1906 Nr. 5 Pforrkirche zu Prunn zu sehen. Lrwahnt sei noch, datz auf dem Schlotze Prunn der beruhmte Geschichtsforscher Wigulaus hundt im Dahre 1575 eine der beiden altesten Handschriften des Ribelungenliedes auffand, die als „Prunner Lodex" eine Perle der hof- und Staatsbibliothek zu Munchen bildet. 5. Vie Rotlaufringlem. In den vierziger Iahren des oergangenen Zahrhunderts durchzog der liramerbartl, ein liollmunzer Hausierer, mit seiner schrver bepackten Araxe den Gberpfalzer Walb. Unter den zahlreichen Gegenstanden, welche er bei sich fuhrte, besanden sich auch Kupferne Fingerringe, die einst wohl gleich rotem Golde glanzten, aber einmal durch 3u- fall natz gervorden, sich ganz mit Grunspan uberzogen. Lange 3eit Kummerte sich nieniand um die garstigen Vinger. Endlich erregten sie doch die Reugierde einer Bauerin in der Gegend von Neunburg v. W. „Rotlaufringlein sind es," versetzte, auf einen plotzlichen Ginsall reagierend, der pfiffige handler auf ihre Rnfrage, „sehr gut gegen Rotlauf und Hitzige Fieber aller Rrt." „G, solche hatte ich schon langst gerne gehabt," sagte erfreut die Frau. Ich und mein Mann, der nicht recht fest*) ist, werden oft von so einem bosen Kraut**) heimgesucht.) Rrglos und ohne lange zu handeln erstand sie um 18 lireuzer einen Ring, hob ihn in der Lade der schonbemalten Truhe, welche in der guten Stube stand, sorgfaltig fur den Bedarfsfall auf und freute sich ihres Besitzes, der sie und den „Bauern" gegen so schlimme lironkheiten feite. Fur den Rbsatz der so lange verkannten Ringlein war nun ein Diel versprechender Rnfang gemacht, und wirklich dauerte es nicht lange, so waren sie alle mit grotzem Profit an den Mann gebracht, denn Bartl lernte von Fall zu Fail die heilkraft seiner Rotlaufringlein mehr ruhmen, so datz die bedrangten Menschenkinder mit wahrer Begierde den Kostbaren Schatz erwarben. IDohlgemut uber seinen Klagen Ginfall und ob des guten Geschaftes zog der Schloue von dannen. Rber lange mied er auf seinen IDanderungen die Gegend, welche er mit seinen Ringen begluckt hatte, furchtend die beschwindelten Leute mochten eine gerechte Dergeltung an ihm uben. Endlich uberwog beim liramerbartl die Reugierde und er suchte bangen herzens sein Eldorado wieder auf. Rber wie erstaunte er, als er nicht mit Scheltroorten, sondern unter Bezeigung der grotten Freude empfangen wurde. Seine Ringe Hatten sich wirklich als vortreffliches Heilmittel gegen die lirankheiten erwiesen, wie von ihm angekundigt worden war, und jedermann wollte nun Rot- laufringlein haben. Und dafur Konnte der schlaue Handler helfen. Wohl waren diesmal seine Ringlein noch blank, wie es sich fur einen Fingerschmuck geziemt, allein ein Tssigbad verlieh ihnen rasch ein ehrwurdiges Russehen. Insgeheim schmunzelnd erfullte er die Wunsche der Leute and versorgte nach und nach die ganze Gegend mit dem Universalheilmittel, wobei er nicht nur hohen Gewinnes sondern auch des besten Vankes sicher war. Der Glaube macht ja selig. 6. vestrafter Wirtshausdesuch. Eine eigenartige Strafe verhangte im vergangenen Fahrhundert, als noch die Patrimonialgerichte bestanden, die Freifrau von R. zu Rirchenrodenhart bei hohenfels uber einen ihrer Gutsuntertanen, der sich erkuhnt Hatte, trotz ihres ausdrucklichen Derbotes, an einem Sonntag« nachmittage das Vorfwirtshaus zu besuchen. Die gestrenge Frau zitierte am anderen Morgen den unbotmafjigen Schlernrner vor ihren Richterstuhl, verwies ihm allen Ernstes seine Unart und schickte ihn sofort zur Strafe zum Backer in Leonberg, das ca. 4 IDegstunden eriTfernt ist, damit er ihr um einen Groschen neugebackene Semmel Hole. Dom dortigen Pfarrer muhte er sich schriftlich bestatigen lassen. datz er wirklich in Leonberg gewesen sei. (5ortjetøung solgt.) Die Bauarbeiten der Rusftellung im 1. Halbjahr 1905. er zum Bonen nicht ungunstige Winter hotte ge- stottet, nicht nur die Zimmermonnsorbeiten, sondern auch die Erdarbeiten der Gartnerei, Ranalisations- arbeiten, sowie Rohrlegungen aller Rrt fast un- unterbrochen zu betreiben. Rur roenige Tage hatte mar sich gezroungen gesehen, den Betrieb einzustellen. *) gesund **) Kranhljeit Ende Dezember 1904 rourde mit dem Bau der Haupt- restauration begonnen. Der Entrourf zu diesem Gebaude ist aus einer lionkurrenz Hervorgegangen und rourde von den herren Dotsch, Lang & 3eller in Munchen gefertigt. Die Bauausfuhrung rourde der Firma Busch & Gobel, Hier, Maurer- und Simmermeifter, ubertragen und das ganze Fruhjahr hindurch durch Pfahlschlagen und Rbbinden eifrig betrieben. Ersteres roar namentlich cn den Terrassen eine